Volleyball / Fotostrecke
VC Wiesbaden siegt nach Einbruch und Comeback im Tiebreak gegen Schwarz-Weiß Erfurt
Was für ein Wechselbad der Gefühle! Der VC Wiesbaden verspielt am Dienstagabend vor 1.017 Zuschauern gegen Schwarz-Weiß Erfurt zunächst eine 2:0-Satzführung. Das Team von Tigin Yaglioglu kämpft sich nach dem Ausgleich zurück und entscheidet den Tiebreak für sich.
Fotos: Detlef Gottwald
Nach der 0:3 Niederlage am vergangengen Freitag wurde dem VC Wiesbaden bei Dresdner SC die Grenzen aufgezeigt. Beim Heimspiel am Dienstagabend wollte das Team von Tigin Yaglioglu gegen Schwarz-Weiß Erfurt einen Heimsieg holen.
Zwei Sätze geholt ohne komplett überzeugt zu haben
2:0 nach Sätzen (25:22, 25:22) lag die Truppe von VCW-Coach Tigin Yağlioğlu schon vorn, auch ohne komplett überzeugt zu haben. Diagonale Jimena Fernández Gayoso hatte dem Spiel vor allem in der Crunchtime von Abschnitt zwei ihren Stempel aufgedrückt: 17 Punkte standen für sie zu diesem Zeitpunkt schon zu Buche. Am Ende sollten es satte 30 sein!
Dass eine scheinbar komfortable Führung im Volleyballsport noch lange keine (Vor-)Entscheidung bedeuten muss, dürfte der Community hinlänglich bekannt sein. Und wieder war es so: Die Gäste aus Erfurt hatten bisher nämlich auf Augenhöhe agiert und sich nicht erschüttern lassen. Sie zogen ihr schnelles Spiel unbekümmert weiter durch, während den Hessinnen zusehends Luft und Ideen ausgingen.
VCW lässt im dritten Satz viele Chancen liegen – Vierter Satz weiter außer der Spur
18:25 hieß es dann im dritten Satz aus VCW-Sicht. Man lag früh zurück und ließ über weite Strecken hinweg einfach zu viele Chancen aus. Erfurt bestimmte die Marschrichtung, der Abstand wuchs (14:18, 16:22). Die Mannschaft von Neu-Chefcoach Pablo Sanchez (Spanien) konnten sich beim VCW bedanken, weil dort weder Annahme noch Angriffe passten. Bezeichnenderweise führte ein zu weit geratener Aufschlag zum Satzverlust.
Der unerwartete Einbruch gab den VCW-Akteurinnen mächtig zu denken. Sie schafften es im vierten Satz nicht, sich wieder in die Spur zu manövrieren. Ladehemmung und unsichere Annahme – ehe sich die Zuschauer versahen, lag ihr Heimteam mit 7:14 hinten. Auch Hinterfeldangriffe setzte der VCW ein ums andere Mal in Netz. Erfurt zog davon (11:20), auch Missverständnisse spielten ihnen in die Karten. Den Satz brachten sie schließlich ohne nennenswerten Widerstand nach Hause (11:25 aus VCW-Sicht) und katapultierten sich damit verdient in den Tiebreak.
Spannender Tiebreak mit glüchlichem Ende
Nun begannen beide Teams quasi bei null, aber das Momentum lag nach der Aufholjagd bei den Gästen. Und die gingen dann auch rasch in Führung. Aber: Dem VCW gelang immer wieder der Ausgleich (7:7, Dagmar Boom; 8:8, Pleun van der Pijl). Mit einem schönen Block konnte man dann aber in Front gehen (10:9). Zuspielerin Sanne Konijnenberg zog zwei Trümpfe aus dem Ärmel (darunter ein Ass). Als Jimena Fernández Gayoso ins Netz schlug, wurde es nochmal knapp (14:13) – Tigin Yağlioğlu nahm seine zweite Auszeit. Aber nun klebte plötzlich den Erfurterinnen das Pech an den Stiefeln! Mit einem Servicefehler bescherten sie den Wiesbadenerinnen den 3:2-Sieg. Was für ein Drama – mit glücklichem Ende für das Heimteam. 1.017 Zuschauer hatten ihr Team zuvor immer wieder vehement aufgemuntert. Am Ende dürften alle schweißgebadet, aber erleichtert heimgefahren sein.
Sieg war knapp aber verdient
„Wir haben zwei erste gute Sätze gesehen, wo wir zunächst am Anfang Probleme hatten, aber dann geduldig gespielt und die Kontrolle übernommen haben. Im dritten haben wir es schleifen lassen, was Erfurt genutzt hat. Wir wollten es dann an der einen oder anderen Stelle besonders gut machen, haben aber den Zugriff nicht mehr bekommen. Das Wichtigste war, dass wir nach einem 11:25 in der Lage waren, den Tiebreak für uns zu entscheiden. Es war knapp, aber der Sieg war verdient. Klar ist, dass wir mit der Art und Weise, wie wir im dritten und vierten Satz aufgetreten sind, nicht zufrieden sein können. Das Spiel werden wir intensiv nacharbeiten“, sagt Tigin Yağlioğlu.
„Es hat in manchen Phasen einfach nicht gepasst, da haben wir das Steuer aus der Hand gegeben. Die Erfurterinnen haben es uns nicht leicht gemacht, indem sie sehr schnell gespielt haben. Im Vergleich mit unserem Sieg gegen Borken hat man gesehen, dass Erfurt die erfahreneren Spielerinnen hat. Aber wir sind mega stolz, dass wir das Spiel noch drehen konnten. Wir haben nie aufgegeben. Ich bin sicher, dass wir es am Samstag besser machen“, so Laura Broekstra (Mittelblock).
Heimspiel am Samstagabend am Doppelspieltag
Der VCW hat den „Pinktober“ (Gedenkmonat für das Thema Brustkrebsvorsorge und -aufklärung) mit zumindest zwei Punkten beendet und bereitet sich nun auf die nächste Heimbegegnung am kommenden Samstag, 1. November, 20:00 Uhr vor. Zuvor spielt ab 16:30 Uhr der VCW 2.
InfoBox
VC Wiesbaden – Schwarz Weiß Erfurt 3:2 (25:22, 25:22, 18:25, 11:25, 15:13)
VC Wiesbaden: Zuspiel: Sanne Konijnenberg (Niederlande), Hanna Weinmann – Außenangriff: Pleun van der Pijl (Niederlande), Cayetana López Rey (Spanien), Dagmar Boom (Niederlande) – Mittelblock: Laura Broekstra, Marlene Rieger, Hannah Clayton (USA) – Diagonal: Jimena Fernández Gayoso (Spanien) – Libera: Rene Sain (Kroatien) sowie Lilly Bietau, Jovana Dordević, Kathi Breidenbach (VCW 2)
VCW-Ausbeute: Jimena Fernández Gayoso (30), Laura Broekstra (12), Pleun van der Pijl (11), Sanne Konijnenberg und Dagmar Boom (je 6), Cayetana López Rey (5), Marlene Rieger (2) und Lilly Bietau (1).
MVP: Pleun van der Pijl (VCW), Diagonale Isabel Kovačić (SWE)
Nächste Termine
Doppelspieltag in Wiesbaden: Samstag, 1. November, 20:00 Uhr VCW – Binder Blaubären TSV Flacht – 16:30 Uhr: VCW 2 – TSV TB München (2. Volleyball Bundesliga Frauen Süd)
DVV-Pokal, Achtelfinale, Samstag, 8. November, 18:30 Uhr VCW – Ladies in Black Aachen
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