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Hessenpokal-Sieger: SV Wehen Wiesbaden bezwingt KSV Hessen Kassel im Elfmeterschießen

Das Team von Nils Döring wollte ein Erfolgserlebnis im Hessenpokalfinale in Frankfurt. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 gegen KSV Hessen Kassel. Im Elfmeterschießen behielt der SVWW die Oberhand. Keeper Arthur Lyska hielt den Schuss von Yannick Stark. Der SVWW gewinnt den Hessenpokal und zieht in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals ein.

Von: |Erschienen am: 24. Mai 2025 19:46|

Jan Hübner

Am Finaltag der Amateure erlebte der SV Wehen Wiesbaden seinen Saisonhöhepunkt. Der Sieger des Krombacher Hessenpokals qualifiziert sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals – ein bedeutendes Ziel das der Drittligist unbedingt erreichen wollte. Der Finalgegner, der Regionalligist KSV Hessen Kassel, trat mit großem Selbstvertrauen in der PSD Arena in Frankfurt an. Schließlich hatten die Nordhessen eine erfolgreiche Rückrunde in der Regionalliga absolviert.

Keine Änderung in der Startformation

Gegenüber dem letzten Ligaspiel nahm Nils Döring keine Änderungen in der Startformation vor. Verletzt fehlten Nassim El Ouarti (Metall-Entfernung im Sprunggelenk), Florian Hübner (Aufbautraining nach muskulären Problemen), Bjarke Jacobsen (Bone Bruise im Knie) und Ben Nink (Muskelfaserriss).

Keeper Stritzel ausgewechselt

In der ersten Halbzeit war der Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften nicht zu erkennen. Kassel sorgte zunächst für mehr Torgefahr. Jan Dahlke (16.) setzte aus 11 Metern über das Tor. Bei einem Kasseler Angriff liefen Dahlke und Janitzek auf den Keeper zu. Florian Stritzel verletzte sich bei dem Zusammenstoß. Nach längerer Behandlung konnte Stritzel nicht weiterspielen. Athur Lyska kam für ihn in die Partie.

SVWW-Führung noch aus der Hand gegeben

Kurz vor der Halbzeitpause hatte Bätzner (42.) die Chance zum Führungstor. Keeper Jonas-Janko Weynand hielt die Kugel fest. Eine Minute später zirkelte Goppel die Kugel zentral in die Mitte. Kaya ließ die Kugel auf Agrafiotis durch, der aus fünf Metern einnetzte. Vier Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt. In der ersten Minute der Extrazeit köpfte Janitzek rechts am Tor vorbei, nach Eckball von Goppel. In der fünften Minute der Nachspielzeit glich Kassel durch Tobias Boche aus, Agrafiotis konnte den Kopfball nach der Ecke nicht entscheidend stören.

Doppeltes Lattenglück für den SVWW

Ohne Wechsel startete die zweite Hälfte. Die Partie blieb weiter spannend. Agrafiotis (47.) verpasste den erneuten Führungstreffer. Auf der Gegenseite zog Najjer (51.) aus 15 Metern direkt ab, die Kugel flog knapp am Tor vorbei. Kassel baute großen Druck auf. Dahlke (55.) köpfte aus fünf Metern gegen die Querlatte. Ein Konter des Regionalligisten eine Minute später hatte der Drittligist erneut Glück. Rupp stürmte auf den Kasten zu und zog ab. Erneut verhinderte das Aluminium das 2:1 für den KSV. Auch kurz darauf fand die SVWW-Abwehr kein probates Mittel den Angriff zu unterbinden. In der 63. Minute verhinderte Lyska mit einer Faustabwehr einen weiteren Gegentreffer.

Kein Sieger nach der regulären Spielzeit

Der SVWW überstand die Angriffswelle. Ein weiter Abschlag von Lyska erreichte über wenige Stationen den eingewechselten Flotho (71.), der aus 13 Minuten den Ball über das Tor setzte. In der Schlussviertelstunde suchten beide Teams das glücklichere Ende. Bätzner (83.) nutzte ein Zuspiel von Greilinger nicht. In der fünfminütigen Nachspielzeit hatten Taffertshofer (90.+5) und Goppel (90.+6) die Möglichkeit den Lucky Punch zu setzen, jedoch ohne Erfolg.

Elfmeterschießen SVWW behält die Oberhand

Direkt im Anschluss wurde das Elfmeterschießen ausgetragen. Alle SVWW-Schützen verwandelten sicher. Den platzierten Schuss von Yannick Stark, der vierte Schütze, von Kassel wehrte Keeper Athur Lyska ab  Emanuel Taffertshofer verwandelte zum 5:4 im Elfmeterschießen. Danach liefen die SVWW-Fans auf den Rasen und feierten mit der Mannschaft.

Emotionaler Abschied für Taffertshofer

Ein emotionaler Abschied für SVWW-Spieler Emanuel Taffertshofer: In seinem 100. Spiel für den Verein hatte er das letzte Wort im Elfmeterschießen des Hessenpokal-Finals. Taffertshofer zeigte sich dabei abgeklärt und vertraute von Beginn an auf sein gutes Gefühl. Als Torhüter Arthur Lyska, der ebenfalls den Verein nach neun Jahren verlässt, einen entscheidenden Strafstoß parierte, war sich Taffertshofer sicher: Der Titel würde nach Wiesbaden gehen.

Mit Unterstützung von Mitspieler Ole Wohlers, der ihm vor dem entscheidenden Schuss noch einmal motivierende Worte mit auf den Weg gab, verwandelte Taffertshofer den finalen Elfmeter und setzte damit den Schlusspunkt unter ein denkwürdiges Spiel – ein perfekter Abschluss für seine Zeit beim Verein.

Döring: Deutliche Erleichterung im gesamten Team spürbar

Nach einer intensiven Saison mit 43 Pflichtspielen, der alles abverlangt wurde, war die Erleichterung im gesamten Team deutlich spürbar. Cheftrainer Nils Döring betonte die herausragende Leistung seiner Mannschaft, die sich besonders in den letzten Wochen der Saison nochmals gesteigert hatte. Das Finale war hart umkämpft, und die Mannschaft aus Kassel machte es dem SVWW nicht leicht. Mit großem Selbstbewusstsein und einem starken Lauf verlangten sie Wiesbaden alles ab. Am Ende war das Glück auf Seiten des SVWW, der den Titel feiern konnte. Nach dem Abpfiff herrschte große Freude im Stadion. Die Mannschaft wird die besonderen Momente hier im Stadion mit den Fans noch auskosten und anschließend mit ihren Familien in Wiesbaden feiern.

Klingbeil: Stolz auf das Auftreten meiner Mannschaft

Trainer René Klingbeil lobte seine Mannschaft für ihren kämpferischen Auftritt und die spielerische Klasse, mit der sie dem Drittligisten Paroli bot. „Natürlich gratulieren wir Wehen Wiesbaden zum Pokalsieg, aber Enttäuschung empfinde ich kaum“, so Klingbeil. „Vielmehr bin ich unglaublich stolz darauf, wie meine Mannschaft aufgetreten ist. Besonders in der zweiten Halbzeit waren wir in einem regelrechten Rausch und hatten hochkarätige Chancen, darunter zwei Lattentreffer. Unser Spielstil, den wir uns über Monate hinweg erarbeitet haben, hat sich heute voll bewährt“, so Klingbeil.

Mit einer Mischung aus Kampfgeist, spielerischer Qualität und einem klar erkennbaren Selbstverständnis machte Kassel dem Favoriten das Leben schwer. Trotz der Niederlage blickt Klingbeil positiv auf die Entwicklung seines Teams und betont die Identität, die es sich in den vergangenen Monaten erarbeitet hat. „Ich werde meinen Jungs nochmal deutlich sagen, wie stolz ich auf sie bin. Sie haben gezeigt, dass sie mit Leidenschaft und Überzeugung Fußball spielen und jeden Gegner vor Herausforderungen stellen können“, betonte Klingbeil abschließend.

Mockenhaupt: Taffertshofer und Lyska, die den SVWW verlassen, haben tragende Rolle gespielt

Nach dem hart umkämpften Finale des Hessenpokals zeigte sich SVWW-Vize-Kapitän Sascha Mockenhaupt erleichtert und glücklich über den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals. Der 33-Jährige betonte die Bedeutung des Erfolgs, da unklar sei, wie oft er noch die Gelegenheit haben werde, im DFB-Pokal anzutreten.

Mockenhaupt räumte ein, dass Kassel die besseren Chancen gehabt habe und der Sieg nicht unbedingt verdient gewesen sei. Doch letztlich zähle das Ergebnis. Besonders emotional war für ihn die gemeinsame Feier mit seinen Mitspielern, insbesondere mit Emanuel Taffertshofer und Arthur Lyska, die in der entscheidenden Phase des Elfmeterschießens eine tragende Rolle gespielt hatten.

„Es ist beeindruckend, welchen Einfluss sie im Spiel hatten, bevor sie den Verein verlassen“, so Mockenhaupt. Als Zeichen der Anerkennung durften die beiden den Pokal als erste in die Höhe stemmen.

Auslosung am 15. Juni

Die Auslosung der 1. Hauptrunde im DFB-Pokal findet am Sonntag, 15. Juni, ab 17:15 Uhr im ZDF statt. Die erste Runde wird am 15. bis 18. August und am 26./27. August ausgetragen. Der SVWW hat Heimrecht. Nach Borussia Dortmund, RB Leipzig und FSV Mainz 05 träumt man vom ganz großen Los dem FC Bayern München. Keeper Florian Stritzel wünscht sich auf jeden Fall ein ausverkauftes Stadion in der ersten Runde.

Trainingsauftakt am 25. Juni

Der SVWW verabschiedet sich in die Sommerpause. Der Trainingsbetrieb startet in der letzten Juni-Woche. Die erste Trainingseinheit findet am Mittwoch, 25. Juni, ab 11:00 Uhr auf dem Halberg in Taunusstein-Wehen statt.

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Eine Fotostrecke mit 199 Bildern vom Krombacher Hessenpokal Finale gibt es hier:


InfoBox

Hessenpokal-Finale
KSV Hessen Kassel – SV Wehen Wiesbaden 5:6 (1:1, 1:1) n.E.

KSV Hessen Kassel: Weyand – Najjer, Springfeld, Brill, Boche (90-+1 Duah) – Stark, Hingerl, Rupp (78. Bräunling) – Zografakis, Bravo Sanchez (90.+1 Mißbach) – Dahlke.
SV Wehen Wiesbaden:
Stritzel (26. Lyska) – Goppel, Mockenhaupt, Janitzek, Greilinger – Gözüsirin (60. Kiomourtzoglou), Fechner (72. Taffertshofer) – Bätzner, Johansson (85. Wohlers) – Agrafiotis (56. Flotho), Kaya.

Tore:
0:1 Agrafiotis (43.)
1:1 Boche (45.+5)
Elfmeterschießen:
1:0 Dahlke
1:1 Kaya
2:1 Hingert
2:2 Bätzner
3:2 Duah
3:3 Kiomourtzoglou
Stark – Lyska hält Schuss
3:4 Flotho
4:4 Zografiotis
4:5 Taffertshofer

Gelbe Karten:
Mißbach / Taffertshofer, Lyska

Zuschauer:
5.390

Schiedsrichter:
Tim Waldinger

Sommervorbereitung SV Wehen Wiesbaden
Montag, 23. Juni Leistungsdiagnostische Tests und medizinische Untersuchungen (nicht öffentlich)
Dienstag, 24. Juni Leistungsdiagnostische Tests und medizinische Untersuchungen (nicht öffentlich)
Mittwoch, 25. Juni Trainingsauftakt (NLZ auf dem Halberg in Taunusstein-Wehen, 11:00 Uhr)
Samstag, 28. Juni Testspiel SVWW-TSG Wörsdorf (Sportplatz Wallbacher Straße, 14:00 Uhr)
Freitag, 4. Juli Test SVWW – TSG Hoffenheim II (NLZ auf dem Halberg, 13:00 Uhr)
Sonntag, 6. Juli bis Sonntag, 13. Juli Trainingslager in Fügen (Zillertal, Österreich)
Samstag, 12. Juli Test (Gegner noch nicht bekannt)
Samstag, 19. Juli SVWW – Kickers Offenbach (Stadion am Bieberer Berg, 14:00 Uhr)
Sonntag, 20. Juli SVWW – TSV Steinbach Haiger (NLZ auf dem Halberg, 14:00 Uhr)
Samstag, 26 Juli / Sonntag, 27. Juli Test (Gegner noch nicht bekannt) / BRITA-Arena
Freitag, 1. August bis Sonntag, 3. August 1. Spieltag in der 3. Liga
– Kurzfristige Änderungen möglich –