Arbeitslosenstatistik
Arbeitslosigkeit liegt in Wiesbaden deutlich über dem Bundesdurchschnitt
Jetzt wurden die aktuellen Arbeitlosendaten für Wiesbaden veröffentlicht. Saisonale Effekte und vorsichtige Unternehmen lassen die Arbeitslosenzahlen im Juli steigen. Vor allem junge Menschen nach Schule oder Ausbildung melden sich vermehrt arbeitslos. Gleichzeitig sinkt das Stellenangebot gegenüber dem Vorjahr. Die Quote in der Landeshauptstadt ist deutlich schlechter als das Mittel in der Bundesrepublik.
Symbolfoto
Im Juli 2025 ist die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Agentur für Arbeit Wiesbaden, zu dem die Stadt Wiesbaden und der Rheingau-Taunus-Kreis gehören, gestiegen. Insgesamt waren 18.838 Personen ohne Beschäftigung.
Das sind 449 mehr als im Juni (+2,4 Prozent) und 159 mehr als im Vergleich zum Vorjahresmonat (+0,9 Prozent). Die Quote der Arbeitslosen belief sich auf 7,1 Prozent und lag damit um 0,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vormonats. Im Juli 2024 betrug sie ebenfalls 7,1 Prozent.
Saisonbedingte Schwankungen
„Wir verzeichnen im Juli auf dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Wiesbaden einen saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, sagt Alexander Baumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Wiesbaden.
„Das liegt vor allem daran, dass sich nach Schul- und Ausbildungsende viele junge Menschen arbeitslos melden. Daneben spielt auch das Ende von Arbeitsverhältnissen zum Quartals- und Halbjahreswechsel eine Rolle. Gleichzeitig sehen wir aber auch weniger neue Stellenmeldungen als im Vorjahr, was zeigt, dass Unternehmen in der aktuellen Zeit bei Neueinstellungen weiterhin zurückhaltend agieren.“
Ausbildungsmarkt bleibt dynamisch
Mit Blick auf die Situation junger Menschen am Übergang in das Berufsleben ergänzt Baumann: „Es sind weniger Ausbildungsstellen und duale Studienplätze gemeldet als im Vorjahr, und etwas weniger Jugendliche suchen noch aktiv. Trotzdem gibt es noch viele unbesetzte Plätze. Wer jetzt aktiv wird, hat weiterhin gute Chancen auf einen Einstieg.
Wir unterstützen Jugendliche in persönlichen Beratungsgesprächen, über digitale Angebote und mit gezielter Vermittlung. Auch im Spätsommer ist ein Start in die Ausbildung noch möglich. Hilfreich ist hier, wenn Jugendliche und Unternehmen dabei Flexibilität und Kompromissbereitschaft zeigen. Beratungstermine können unkompliziert online oder telefonisch vereinbart werden.“
Zahl der gemeldeten Stellen und Beschäftigten
Im Juli wurden im Agenturbezirk insgesamt 544 Stellen neu gemeldet. Dies bedeutet einen leichten Zuwachs gegenüber dem Juni (plus 25 Stellen), aber 204 weniger als im Vorjahresmonat. Der Bestand an freien Stellen belief sich auf 2.297. Besonders viele offene Stellen finden sich im Bereich wirtschaftlicher Dienstleistungen, Kfz-Handwerk und -Reparatur, Sozial- und Gesundheitswesen, wissenschaftlich-technische Berufe sowie in Verwaltung, Sicherheit und Industrie.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk lag am 31.01.2025 bei 196.851. Das waren 554 weniger als im Vorquartal (minus 0,3 Prozent), jedoch 1.965 mehr als vor einem Jahr (+1,0 Prozent).
Ausbildungssituation im Detail
Bis zum Juli waren 2.236 Bewerberinnen und Bewerber für Ausbildungsplätze oder duale Studiengänge bei der Berufsberatung registriert – ein leichter Anstieg um 24 Personen (+1,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr.
Derzeit sind 749 Jugendliche noch auf der Suche nach einer passenden Stelle. Dem gegenüber stehen 2.095 gemeldete Ausbildungsangebote, davon sind 722 noch nicht vergeben. Damit konkurrieren rechnerisch 108 Bewerber auf je 100 Ausbildungsplätze. Ende Juli 2024 waren noch 805 Stellen offen.
Wiesbaden klar über Bundesdurchschnitt
In der Stadt Wiesbaden stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli auf 13.614, ein Zuwachs von 373 Personen gegenüber dem Vormonat (+2,8 Prozent) und ein Plus von 48 gegenüber dem Juli 2024 (+0,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag bei 8,3 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Wert vom Juni. Vor einem Jahr betrug sie 8,4 Prozent. Bundesweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,3 Prozent und somit satte 2 Prozent weniger.
Im SGB-III-Bereich waren 3.710 Personen arbeitslos (plus 235 zum Vormonat, plus 423 zum Vorjahr), im Bereich des Jobcenters (SGB II) wurden 9.904 Arbeitslose gezählt (plus 138 zum Vormonat, minus 375 zum Vorjahr). 72,7 Prozent der Betroffenen werden durch das Jobcenter betreut.
Stellenbestand mit verhaltener Dynamik
Insgesamt meldeten sich 2.286 Personen neu arbeitslos, davon 878 direkt aus einer Beschäftigung. Gleichzeitig beendeten 1.926 ihre Arbeitslosigkeit, 614 davon nahmen eine neue Beschäftigung auf.
Die Unternehmen meldeten 341 neue Stellen. Dies ist ein leichter Anstieg zum Juni (+10 Stellen), jedoch 152 weniger als im Juli des Vorjahres. Insgesamt waren 1.397 offene Stellen bei der Agentur verzeichnet.
Entwicklungen im Rheingau-Taunus-Kreis
Auch im Rheingau-Taunus-Kreis verzeichnete man im Juli eine Zunahme der Arbeitslosigkeit. Insgesamt waren 5.224 Menschen arbeitslos gemeldet – ein Plus von 76 Personen gegenüber Juni (+1,5 Prozent) und 111 mehr als vor einem Jahr (+2,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 5,1 Prozent.
Im Bereich der Agentur für Arbeit waren 1.746 Personen arbeitslos gemeldet (plus 92 zum Vormonat, plus 147 zum Vorjahr), beim Jobcenter zählte man 3.478 Arbeitslose (minus 16 zum Vormonat, minus 36 zum Vorjahr). 66,6 Prozent der Arbeitslosen im Kreis werden durch das Jobcenter betreut. 203 neue Stellen wurden im Juli gemeldet und damit 15 mehr als im Vormonat, jedoch 52 weniger als im Juli 2024. Der Bestand an freien Stellen lag bei 900.
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