Sicherheit

Eritrea-Festival in Hofheim-Wallau – Polizei richtet Waffenverbotszone ein

Dieses Wochenende wird für die Region zum Stresstest. In Wallau findet das Eritrea-Festival statt, welches nicht nur ein großes Kulturereignis ist, sondern auch politischen Zündstoff mit sich bringt. Bis zu 1.500 Teilnehmende, ein massives Polizeiaufgebot und eine eigens eingerichtete Waffenverbotszone zeigen, dieses Event ist mehr als nur ein folkloristisches Treffen.

Von: |Erschienen am: 1. August 2025 15:01|

Symbolfoto

Das erste Eritrea-Festival im Rhein-Main-Gebiet nach mehrjähriger Pause findet am diesen Wochenende im Wallauer Gewerbegebiet  statt. Die Behörden rechnen mit über 1.500 Teilnehmenden aus der eritreischen Diaspora. Aufgrund der massiven Ausschreitungen bei ähnlichen Veranstaltungen in der Vergangenheit bereiten sich die Sicherheitskräfte intensiv auf mögliche Konflikte vor und haben eine temporäre Waffenverbotszone eingerichtet.

Festival im Spannungsfeld von Kultur und Politik

Offiziell versteht sich das Festival am Samstag, 2. August, als kulturelles Treffen mit Musik, Tanz und Gemeinschaft. In der Vergangenheit stand das Event jedoch immer wieder in der Kritik, Propaganda-Elemente des totalitären eritreischen Regimes zu verbreiten und Einnahmen für die Regierung zu generieren. Eritrea ist international bekannt für die Unterdrückung von Pressefreiheit und politischer Opposition. Kritiker sehen das Festival daher als eine Bühne, um regimetreue Strukturen in der Diaspora zu mobilisieren.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen  – Waffenverbotszone und erhöhte Polizeipräsenz

Um potenzielle Konflikte zu verhindern, hat der Main-Taunus-Kreis eine temporäre Waffenverbotszone rund um das Festivalgelände in einer Messe bzw. Event-Location , Robert-Bosch-Straße 9) sowie den angrenzenden Straßen des Gewebegebietes eingerichtet. Diese gilt von Freitag, 1. bis Sonntag, 3. August. In diesem Bereich dürfen keine Messer, Reizgasflaschen oder Schlagstäbe mitgeführt werden. Die Polizei darf ohne konkreten Anlass Kontrollen durchführen. Das Polizeipräsidium Westhessen betont, dass es grundsätzlich einen friedlichen Ablauf erwarte, sei jedoch mit erhöhter Einsatzbereitschaft vor Ort, um im Ernstfall schnell eingreifen zu können.

Erfahrungen der Vergangenheit – Massive Ausschreitungen in Gießen

Die Sorge vor möglichen Ausschreitungen beruht auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Bei ähnlichen Festivals in Gießen in den Jahren 2022 und 2023 kam es zu massiven Übergriffen. Protestierende, überwiegend Exil-Eritreer, griffen Festivalhelfer und die Polizei mit Steinen, Eisenstangen und Flaschen an. Die Lage wurde damals als „bürgerkriegsähnlich“ beschrieben. Dabei wurden rund 26 Polizisten verletzt und über 125 Strafanzeigen aufgenommen.

 Ein Kulturfest unter genauer Beobachtung

Das diesjährige Eritrea-Festival in Hofheim-Wallau wird von Behörden, Oppositionsgruppen und der Öffentlichkeit genau beobachtet. Trotz des offiziell kulturellen Anlasses bleibt die Sorge vor politischer Instrumentalisierung bestehen. Die Polizei stellt sich auf einen potenziellen Einsatz ein und wird die Lage genau im Blick behalten.

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