Kunstpreis

Suzan Frecon geehrt: Jawlensky-Preis geht in die USA

Die US-amerikanische Malerin Suzan Frecon wird mit dem renommierten Alexej-von-Jawlensky-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Ihr Werk beeindruckt mit der Auseinandersetzung mit Licht und Farbe. Der neue Förderpreis geht an die Leipziger Künstlerin Franziska Holstein, die mit ihrer seriell-abstrakten Malerei überzeugte.

Von: |Erschienen am: 5. Juni 2025 16:34|

Foto: Logo Landeshauptstadt Wiesbaden

Die US-amerikanische Malerin Suzan Frecon wird mit dem renommierten Alexej-von-Jawlensky-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet. Ihr konsequent reduziertes Werk überzeugt durch die tiefgehende Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Material.

Erstmals wurde zusätzlich der neue Alexej-von-Jawlensky-Förderpreis vergeben: Die Leipziger Künstlerin Franziska Holstein erhält die Ehrung für ihre seriell-abstrakte Malerei.

Ein Preis für große künstlerische Lebenswerke

Der Jawlensky-Preis würdigt bedeutende zeitgenössische Künstler und wird in Kooperation mit der Spielbank Wiesbaden sowie der Nassauischen Sparkasse verliehen. Die diesjährige Jury bestand aus Prof. Dr. Christiane Lange (Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart und Vorsitzende), Christiane Meyer-Stoll (Chefkuratorin des Kunstmuseums Liechtenstein) und Prof. Dr. Frédéric Bußmann (Direktor der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe).

Suzan Frecon ist die achte Preisträgerin der renommierten Auszeichnung, die zuvor unter anderem an Agnes Martin (1991), Brice Marden (2004), Rebecca Horn (2007) und Frank Stella (2022) vergeben wurde. Die Preisvergabe ist mit einer Ausstellung im Museum Wiesbaden verbunden, die 2027 stattfinden wird.

Würdigung eines einzigartigen Schaffens

Die Jury begründet ihre Entscheidung: „Suzan Frecon, geboren 1941 in Mexiko/Pennsylvania, hat sich über Jahrzehnte hinweg in einem männlich dominierten Kunstbetrieb behauptet. Ihr Werk untersucht auf beeindruckende Weise das Zusammenspiel von Licht und Farbe und zeichnet sich durch fein nuancierte Oberflächenstrukturen aus.

Ihre konsequente Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen des Malerischen – fernab jeglicher Moden – hat die Jury überzeugt. Mit ihrer reduzierten Bildsprache schafft sie Werke von stiller Intensität, die durch ihre Eigenständigkeit und Ruhe bestechen.“

Neuer Förderpreis für junge Kunst

Erstmals wurde zusätzlich der Alexej-von-Jawlensky-Förderpreis vergeben. Diese mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung sowie eine Ausstellung im Nassauischen Kunstverein richten sich an junge Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeiten inhaltlich oder formal Bezug zur Hauptpreisträgerin oder zum Hauptpreisträger des Jawlensky-Preises nehmen.

Die Jury erklärt ihre Wahl: „Anlässlich der Ehrung von Suzan Frecon erhält die Leipziger Malerin Franziska Holstein (geboren 1978) den erstmals vergebenen Alexej-von-Jawlensky-Förderpreis. Ihre streng serielle, abstrakte Malerei erkundet das Zusammenspiel von Farben und Flächen und überführt die klassische Tafelmalerei in den Raum. In einem meditativen Schaffensprozess entstehen Werke, in denen die Spuren der Herstellung sichtbar bleiben und eine hohe Sinnlichkeit vermitteln. Holstein verzichtet bewusst auf Titel und setzt auf Nummerierungen, um Doppeldeutigkeiten zu vermeiden und den Fokus auf die ästhetische Erfahrung zu lenken.“

Transatlantisches künstlerisches Bündnis

Dr. Hendrik Schmehl (SPD), Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, dankt der Jury für ihre Wahl: „Es ist bemerkenswert, wie unbeirrt Suzan Frecon ihren Weg gegangen ist und ein derart überzeugendes Werk geschaffen hat.“ Ebenso lobt er die Vergabe des Förderpreises an Franziska Holstein: „Mit dieser Auszeichnung wollen wir die junge Kunst fördern. Besonders freut mich, dass mit Holstein und Frecon ein transatlantisches künstlerisches Bündnis entstanden ist – gerade in Zeiten wie diesen ein starkes Zeichen.“

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