Verkehrsunfallstatistik 2024
Weniger Unfälle, mehr Sicherheit auf Wiesbadens Straßen
Gute Nachrichten für Verkehrsteilnehmende in der hessischen Landeshauptstadt. Die Verkehrsunfallzahlen in Wiesbaden sind 2024 erneut gesunken. Wie die Polizeidirektion Wiesbaden mitteilt, wurden 8.593 Unfälle registriert – das sind deutlich weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Verletzten ist rückläufig. Dennoch bleibt in bestimmten Bereichen Handlungsbedarf, etwa bei jugendlichen Verkehrsteilnehmern.
Symbolfoto, Grafiken Polizei Wiesbaden
Die neue Verkehrsunfallstatistik 2024 der Polizeidirektion Wiesbaden die am Freitag veröffentlich wurde, liefert erfreuliche Zahlen. Die Unfallzahlen im Stadtgebiet sind rückläufig, es gab weniger Verletzte und auch tödliche Unfälle gingen zurück. Besonders der Rückgang bei Unfällen mit E-Scootern und Fahrrädern zeigt: Sicherheitsmaßnahmen greifen. Doch es gibt auch Schattenseiten – bei Jugendlichen und jungen Verkehrsteilnehmenden steigt das Risiko.
Deutlicher Rückgang bei der Gesamtzahl der Unfälle
Insgesamt wurden im Jahr 2024 8.593 Verkehrsunfälle registriert – das sind 476 weniger als im Vorjahr. Die Unfallzahlen sinken damit um gut 5,25 Prozent. Die Werte nähern sich wieder dem Niveau von 2022, was auch mit dem Ende der Verkehrsumleitungen rund um die Salzbachtalbrücke zu tun hat. In den vergangenen Jahren hatte der Neubau zu erhöhtem Verkehrsaufkommen, Staus und dadurch mehr Stress im Straßenverkehr geführt.

Weniger Tote, weniger Schwerverletzte
Besonders positiv: Die Zahl tödlicher Unfälle sank deutlich. Drei Menschen kamen 2024 im Straßenverkehr ums Leben, zwei weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der Schwerverletzten ging zurück: 101 Personen wurden schwer verletzt (2023: 125), insgesamt gab es 1.203 Verletzte (2023: 1.364).
Hauptunfallursachen
Die häufigsten Unfallursachen im fließenden Verkehr sind wie im Vorjahr der ungenügende Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden und der Fehler beim Fahrstreifenwechsel. Im
größeren Abstand folgen der Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr, nicht angepasste Geschwindigkeit in anderen Fällen und die Vorfahrtsmissachtung gleichermaßen
wie der Fehler beim Abbiegen nach links.

Vorfahrtsmissachtungen waren im vergangenen Jahr die häufigste Unfallursache, doch wie bei allen weiteren in der Tabelle aufgeführten Unfallursachen, ist auch da ein Rückgang zu verzeichnen.
Die fünf häufigsten Verkehrsunfallorte
Durch die Wiederbefahrbarkeit der Salzbachtalbrücke haben sich die Unfallhäufungen Herzogsplatz (-13) und Amöneburger Kreisel (-19) zum Teil bis sogar gänzlich aufgelöst.
Neuer Spitzenreiter ist der Kreuzungsbereich Rheinstraße/Oranienstraße/Schwalbacher Straße. Hier ist ein Anstieg zum Vorjahr von 21 Unfällen zu verzeichnen. Eine mögliche
Erklärung ist unter anderem die dortige Baustellensituation und somit geänderte Verkehrsführung.
- Rheinstraße / Oranienstraße / Schwalbacher Straße 35 Unfälle
- 2. Ring / Dotzheimer Straße 28 Unfälle
- 1. Ring / Biebricher Allee 27 Unfälle
- 1. Ring / Bahnhofstraße 25 Unfälle
- 2. Ring / Klarenthaler Straße 24 Unfälle
Verkehrsunfälle unter Einfluss berauschender Mittel
Mit 155 Verkehrsunfällen wurden 14 Unfälle unter Einfluss von Alkohol und/oder anderer berauschender Mittel weniger in Wiesbaden registriert als im Vorjahr. 42 Personen wurden bei diesen Verkehrsunfällen verletzt. Die Polizei kündigt an, auch 2025 Schwerpunktkontrollen und gezielte Prävention in diesem Bereich fortzusetzen.
Jugend unter besonderer Beobachtung
Während bei Kindern ein erfreulicher Rückgang von 97 auf 81 Unfälle verzeichnet wurde, stieg die Zahl der Unfälle mit Jugendlichen von 89 auf 107. Die Zahl der Unfälle mit jungen Erwachsenen (18–24 Jahre) sank dagegen leicht auf 1.624. Auch bei Seniorinnen und Senioren ging die Unfallzahl auf 866 zurück.
Radverkehr: Weniger Unfälle trotz wachsender Nutzung
Ein deutliches Signal zeigt der Bereich der Radfahrenden:
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Unfälle mit klassischen Fahrrädern sanken von 248 auf 196.
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Pedelec-Unfälle reduzierten sich von 79 auf 74.
Insgesamt verzeichnete die Polizei 183 verletzte Radfahrende, rund 22 % weniger als 2023.
E-Scooter: Erster Rückgang seit Statistikbeginn
Nach Jahren des Anstiegs verzeichneten die E-Scooter-Unfälle 2024 erstmals einen Rückgang:
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Von 130 auf 111 Unfälle,
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Zahl der verletzten Personen sank leicht von 74 auf 71.
Die Polizei sieht hierin einen Erfolg verstärkter Aufklärung und Kontrolle im innerstädtischen Raum.
Mehr Kontrolle und Prävention
Die Polizei setzt ihre Schwerpunkte im kommenden Jahr vor allem auf:
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Geschwindigkeitsüberwachung,
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die Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr,
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Maßnahmen gegen Raser, Poser und illegale Rennen,
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sowie das Verhalten auf E-Scootern und Fahrrädern.
„Die Zahlen zeigen: Wir sind auf einem guten Weg. Aber jeder Unfall ist einer zu viel. Deshalb bleibt Verkehrssicherheit auch 2025 unser Fokus“, so die Polizei Wiesbaden abschließend.
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