Neuer Straßenname

Erinnerungskultur sichtbar gemacht – „Katzensteingässchen“ wird offiziell benannt

Im Wiesbadener Stadtteil Schierstein wird am kommenden Sonntag, 18. Mai, ein bislang namenloser Verbindungsweg feierlich benannt. Dies ist nicht nur der Wegweißer einer Straße, sondern auch ein bedeutendes Zeichen der Erinnerungskultur.

Von: |Erschienen am: 14. Mai 2025 15:32|

Symbolfoto

Ein unscheinbarer Verbindungsweg in Schierstein wird zum Symbol der Erinnerungskultur. Am Sonntag, 18. Mai, erhält der bisher namenlose Pfad zwischen Anglergasse und Thieles-Privat-Straße einen Namen – das „Katzensteingässchen“. Doch hinter dieser neuen Bezeichnung verbirgt sich weit mehr als nur ein Straßenschild.

Vom Lehrer zum Opfer des Holocaust – Die Geschichte von Arnold Katzenstein

Der neue Straßenname ehrt das Leben und Wirken von Arnold Katzenstein, der in Schierstein als Beamter, Kantor und Lehrer der Jüdischen Kultusgemeinde eine prägende Figur des kulturellen Lebens war. Trotz seines tiefen Engagements für die Gemeinschaft wurde Katzenstein 1942 aus Wiesbaden deportiert und im Konzentrationslager Treblinka ermordet. Seine Frau Bertha Katzenstein teilte sein Schicksal.

Erinnerungskultur im öffentlichen Raum – Eine Initiative aus der Ortsgemeinschaft

Der Vorschlag zur Benennung kam vom Schiersteiner Ortsbeirat, der sich intensiv für die Würdigung von Arnold Katzenstein eingesetzt hat. Mit der feierlichen Einweihung des „Katzensteingässchens“ soll die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus im öffentlichen Raum lebendig gehalten werden.

Gedenkveranstaltung als Appell für Toleranz und Zusammenhalt

Die feierliche Einweihung am Sonntag wird um 16:00 Uhr durch Ortsvorsteher Urban Egert eröffnet. Zudem sprechen Dr. Katherine Lukat vom Stadtarchiv Wiesbaden und Steve Landau von der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden.

Die Veranstaltung ist öffentlich und lädt alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener ein, ein sichtbares Zeichen für Erinnerung, Toleranz und ein friedliches Miteinander zu setzen.

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