Plan
Wiesbaden will klimaneutral werden – 10 Milliarden Euro und 73 Maßnahmen für eine grüne Zukunft
Die Landeshauptstadt Wiesbaden setzt sich ein großes Ziel: Bis 2045 soll die Stadt klimaneutral sein. Der jetzt vom Magistrat beschlossene „KLIMA_PLAN“ ist mehr als nur ein Konzept – er ist ein Fahrplan für die ökologische Transformation. Was steckt drin? Wer muss mitmachen? Und was kostet es?
Foto: Stadt Wiesbaden
Einen ambitionierten Plan zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 hat die Stadt Wiesbaden am Mittwoch, 30. April, vorgestellt. Der vom Magistrat beschlossene „KLIMA_PLAN“ enthält 73 konkrete Maßnahmen, mit denen der CO₂-Ausstoß der Stadt auf nahezu null gesenkt werden soll. Die endgültige Entscheidung trifft die Stadtverordnetenversammlung am 22. Mai.
Ein klarer Kompass für Wiesbadens klimaneutrale Zukunft
Mit dem einstimmigen Beschluss des „KLIMA_PLANs“ am 29. April setzt der Magistrat ein starkes Zeichen für den Klimaschutz. „Klimaneutralität sichert die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft“, erklärte Wiesbaden Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD). Der Plan zeigt erstmals konkret auf, wie Wiesbaden Schritt für Schritt seine Treibhausgasemissionen von aktuell 2,57 Millionen Tonnen CO₂ (Stand 2020) drastisch senken kann – mit wissenschaftlicher Fundierung und klaren Handlungsschritten.
Vier Handlungsfelder, 73 Maßnahmen – von Energie bis Mobilität
Umgesetzt werden sollen die Maßnahmen in vier zentralen Bereichen:
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Energie und Wärme: Vorrang hat die Umstellung auf erneuerbare Energien. Die städtische Wärmeplanung wird fortgeschrieben und bildet das Rückgrat der Energiewende vor Ort.
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Mobilität: Die ESWE-Busflotte wird elektrifiziert. Für den emissionsfreien Nahverkehr braucht die Stadt allerdings einen zweiten Betriebshof – eine zentrale Investition in eine klimafreundliche Infrastruktur.
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Stadtentwicklung: Neue Quartiere sollen nicht nur modern, sondern auch klimagerecht geplant werden. Ein intelligentes Flächenmanagement soll Platz für Solaranlagen, Grünräume und nachhaltige Mobilität schaffen.
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Städtische Vorbildfunktion: Die Stadtverwaltung will ihre eigenen Gebäude energetisch sanieren und so mit gutem Beispiel vorangehen.
„Kein Alleingang – wir brauchen alle“
Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Christiane Hinninger (Grüne) betonte: „Mit dem ‚KLIMA_PLAN‘ haben wir eine klare Strategie, aber wir brauchen Unterstützung – von Bund, Land und EU, insbesondere in Form von Fördermitteln.“
Die gesamtstädtischen Kosten zur Erreichung der Klimaneutralität belaufen sich laut Gutachteranalyse bis 2045 auf circa 10,6 Milliarden Euro. Diese verteilen sich auf Maßnahmen der Stadt und privater Haushalte sowie den Umbau der Netzinfrastruktur des Energiesystems. Hinzu kommen noch die notwenigen Investitionen von Gewerbe und Industrie.
Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe
Mende stellte klar: „Die Stadtverwaltung kann die Klimaneutralität nicht verordnen. Entscheidend ist das Zusammenspiel aller – von Bürgerinnen und Bürgern über die Unternehmen bis zur Verwaltung.“ Der „KLIMA_PLAN“ sei ein Kompass, keine Pflichtlektüre – aber ohne ihn gehe die Orientierung verloren.
Die Stadtverordnetenversammlung wird am 22. Mai über die Annahme des Plans beraten. Mit einem positiven Votum wäre der Weg frei für die konkrete Umsetzung.
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