Blumenzwiebel-Aktion
Blühende Wiesen für Wiesbaden gegen das Insektensterben
Auf Wiesbadener Friedhöfen werden vor Ostern Sammelkörbe für verblühte Zwiebelgewächse aufgestellt. Die eingesammelten Blumenzwiebeln werden wieder eingepflanzt, um einen wichtigen Lebensraum für Wildbienen zu schaffen. Die Aktion ist ein Kooperationen zwischen dem Grünflächenamt und dem Imkerverein zur Förderung der Artenvielfalt.
Symbolfoto: Canvas
Wie jedes Jahr vor Ostern stehen auf den Friedhöfen in Wiesbaden wieder Körbe bereit, um verblühte Zwiebelpflanzen einzusammeln. Ziel ist es, Pflanzen wie Schneeglöckchen, Tulpen, Traubenhyazinthen, Krokusse und Narzissen vor der Entsorgung zu bewahren und sie erneut zu verwenden.
Die eingesammelten Zwiebeln werden auf öffentlichen Grünflächen eingepflanzt, wo sie im darauffolgenden Frühjahr wieder erblühen. Dadurch entsteht ein farbenfroher Teppich aus Blüten, der eine bedeutende Nahrungsquelle für gefährdete Wildbienenarten bietet, die früh im Jahr aktiv sind.
Gemeinsam gegen das Insektensterben
„Wir wollen mit Unterstützung der Friedhofsbesucher einen weiteren Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Die kleinen Krabbler und Brummer sind für die Natur ganz besonders wichtig, finden aber in unserer urbanisierten Landschaft kaum noch Nahrung und Nistmöglichkeiten. Friedhöfe leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Erhalt der Insekten. Sie werden immer mehr zu Rückzugsgebieten für die nützlichen Bestäuber“, betont Bürgermeisterin und zuständige Umweltdezernentin Christiane Hinninger (Bündnis 90/Die Grünen).
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Imkerverein
Die Idee zu dieser Blumenzwiebel-Sammelaktion stammt vom Wiesbadener Imkerverein, der sie vor einigen Jahren ins Leben rief. Sie fand sofort großen Zuspruch bei der Friedhofsverwaltung. Die Imkervereinsmitglieder kümmern sich gemeinsam mit den Gärtnern der Friedhofsreviere um die Sammelstellen, leeren die Körbe und koordinieren die Wiederverwendung der Zwiebeln.
„Wir haben im vergangenen Jahr einen ganzen Traktoranhänger Blumenzwiebeln eingesammelt und auf verschiedenen Flächen wieder eingepflanzt. Jetzt blüht es dort in allen Farben und wir beobachten mit großer Freude, wie die Insekten die bunten Nektarrestaurants eifrig besuchen“, sagt Siggi Schneider, Vorsitzender des Imkervereins Wiesbaden. Die Aktion hat inzwischen auch in anderen Städten und Gemeinden Interesse geweckt, die planen, eigene Sammelaktionen zu starten.
Wiesbadener Erfolgsmodell für Insektenschutz
„Die Zusammenarbeit mit dem Imkerverein ist ein echtes Erfolgsmodell. Gemeinsam schaffen wir es, wertvolle Ressourcen wie Blumenzwiebeln zu erhalten und gleichzeitig die Artenvielfalt in unserer Stadt zu fördern“, erklärt Gabriele Wolter, Leiterin des Grünflächenamtes.
Die Aktion „Blumenzwiebel-Retter“ stellt eine der vielen erfolgreichen Kooperationen zwischen dem Wiesbadener Imkerverein und dem städtischen Grünflächenamt dar. In den vergangenen Jahren wurden ungenutzte Bereiche auf Friedhöfen gemeinsam in artenreiche Blumenwiesen umgewandelt. Diese bieten insbesondere Wildbienen und Schmetterlingen wertvolle Lebensräume und Nahrungsquellen.
Beteiligung von Floristen und Gärtnereien
Auch lokale Gärtnereien und Floristen können Teil der Aktion „Blumenzwiebelretter“ werden, indem sie nicht verkaufte Frühblüher sammeln. Während größere Mengen direkt vom Imkerverein abgeholt werden können, lassen sich kleinere Mengen bequem in den Sammelkörben auf den Friedhöfen abgeben. Interessierte können den Imkerverein per E-Mail unter info@imkerverein-wiesbaden.de kontaktieren.
Wiesbadener Friedhöfe bieten vielseitigen Service
Das Grünflächenamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ist für insgesamt 21 Friedhöfe im Stadtgebiet verantwortlich. Umfassende Informationen zu Friedhöfen, den verschiedenen Grabarten und Bestattungsformen sowie weiteren Services finden sich auf der Webseite: friedhoefe-wiesbaden.de.
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