Geschwindigkeitskontrollen

Speedmarathon 2025: Raserei bleibt ein Problem – Polizei zieht ernüchternde Bilanz

Die hessische Polizei zieht nach dem diesjährigen Speedmarathon eine ernüchternde Bilanz. Trotz intensiver Geschwindigkeitskontrollen und der Beteiligung von mehr als 600 Beamten sowie Kommunalmitarbeitern wurden erneut Tausende von Verstößen festgestellt. Insgesamt mussten über 11.000 Fahrzeuge beanstandet werden. Besonders auffällig. Es gab mehrere drastische Überschreitungen der Höchstgeschwindigkeit, die teils schwerwiegende Konsequenzen für die Fahrer nach sich ziehen.

Von: |Erschienen am: 10. April 2025 16:07|

Daniel Becker

Der diesjährige Speedmarathon in Hessen hat wieder einmal die enorme Gefahr durch überhöhte Geschwindigkeiten auf unseren Straßen gezeigt. Trotz intensiver Geschwindigkeitskontrollen und der Teilnahme von über 600 Einsatzkräften musste die Polizei eine alarmierend hohe Zahl an Verstößen feststellen – mehr als 11.000 Fahrerinnen und Fahrer wurden wegen zu hoher Geschwindigkeit beanstandet. Doch nicht nur die Menge der Verstöße ist erschreckend, sondern auch die Drastik mancher Geschwindigkeitsüberschreitungen, die teils fatale Konsequenzen nach sich ziehen.

Am Mittwoch, 9. April, fand der Speedmarathon statt, bei dem an mehr als 250 Kontrollstellen rund 405.000 Fahrzeuge unter die Lupe genommen wurden. Die hessische Polizei und Kommunen setzten mehr als 600 Beamtinnen und Beamte ein, um von 6:00 bis 22:00 Uhr eine flächendeckende Geschwindigkeitsüberwachung zu gewährleisten. Die Bilanz: 11.159 Verstöße, was einer Beanstandungsquote von rund 2,7 Prozent entspricht. Auch wenn das Ergebnis fast im gleichen Bereich wie im Vorjahr (2,5 Prozent) liegt, zeigt sich eine besorgniserregende Konstanz im Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Und der Anstieg der durchgeführten Messungen, begünstigt durch das schöne Wetter, konnte an der Grundproblematik wenig ändern.

Aufgeschlossene Raserei – „Spitzenreiter“ im Geschwindigkeitsrausch

Die Polizei registrierte in diesem Jahr einige besonders alarmierende Fälle von Raserei. In Frankfurt am Main beispielsweise raste ein Mercedes-Fahrer mit 128 km/h durch die Theodor-Heuss-Allee, wo eigentlich nur 50 km/h erlaubt sind. Der 35-jährige Mann muss nun mit einem dreimonatigen Fahrverbot, einem Bußgeld von 800 Euro und zwei Punkten in Flensburg rechnen. Doch der wahre „Spitzenreiter“ wurde auf der A661 gemessen: Ein Mercedes raste dort mit satten 153 km/h durch eine Kontrollstelle, was eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 83 km/h bedeutet. Für den Fahrer dieses Wagens wird die Fahrt teuer – drei Monate Fahrverbot, 700 Euro Bußgeld und ebenfalls zwei Punkte in Flensburg.

Aber auch Motorradfahrer sind nicht verschont geblieben: Ein 38-jähriger Mann beschleunigte seine Kawasaki auf der Bundesstraße 255 in Bischoffen auf unglaubliche 182 km/h. Er fuhr nicht nur mit einer gefährlich hohen Geschwindigkeit, sondern gefährdete auch seine Beifahrerin, die wie er ohne die nötige Schutzkleidung unterwegs war. Für seine gefährliche Fahrt wird er nun ebenfalls mit einem Fahrverbot von drei Monaten, einem Bußgeld von 700 Euro und zwei Punkten bestraft.

Der Appell an alle Verkehrsteilnehmer: Sicherheit geht vor

Polizeioberrat Stefan Jilg, der den Speedmarathon leitete, drückte sein Bedauern über die festgestellten Verstöße aus: „Es ist erfreulich, dass die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer sich an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten hält. Aber die Messzahlen zeigen auch, wie wichtig es bleibt, konsequent gegen die Raserei vorzugehen. Besonders bedenklich sind die teils gravierenden Geschwindigkeitsüberschreitungen in innerörtlichen Bereichen. Hier wird das Leben von Unbeteiligten aufs Spiel gesetzt.“

Auch Innenminister Roman Poseck mahnt: „Zu hohe Geschwindigkeit ist eine der häufigsten Unfallursachen und gefährdet nicht nur den Fahrer, sondern auch unschuldige Dritte.“ Er betont, dass die hessische Polizei mit den regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit leistet und weiter verstärken wird.

Ein klares Fazit – Tempo drosseln für mehr Sicherheit

Der diesjährige Speedmarathon in Hessen zeigt, dass auch in Zeiten moderner Verkehrskontrollen und wachsender Sensibilität gegenüber den Gefahren von Raserei noch viel zu tun bleibt. Jeder Verkehrsverstoß, besonders die drastischen Geschwindigkeitsüberschreitungen, gefährdet Leben – das eigene und das anderer Menschen. Doch auch wenn die Zahlen besorgniserregend sind, bleibt ein Hoffnungsschimmer: Die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer handelt verantwortungsbewusst und trägt so aktiv zur Sicherheit im Straßenverkehr bei.

Am Ende appelliert die Polizei an alle, sich weiterhin an die Verkehrsregeln zu halten und damit ihren Teil zu einer sicheren Mobilität beizutragen: „Wer schnell sein will, muss langsam fahren. So kommen alle sicher ans Ziel.“

Hier der Artikel aus Wiesbaden: „Mit Tempo 90 statt 50 unterwegs – Polizei zieht Bilanz des Blitzermarathon 2025“

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