Smarte Verwaltung
Schluss mit Papier: Der Gewerbesteuerbescheid wird digital
Auch in Wiesbaden wird mit dem digitalen Gewerbesteuerbescheid die Verwaltung jetzt schlanker und effizienter. Unternehmen, Steuerberater und Kommunen profitieren von weniger Papierkram und einem schnelleren, rechtssicheren Prozess. Hessen hat die digitale Lösung federführend für ganz Deutschland entwickelt. Jetzt sind alle Informationen online verfügbar.
Der Gewerbesteuerbescheid wird durch eine neue, digitale Lösung deutlich vereinfacht, sowohl für Unternehmen, Steuerberater als auch Kommunen und die Steuerverwaltung.
Hessen hat dieses innovative System maßgeblich entwickelt und für ganz Deutschland vorbereitet. Alle relevanten Informationen sind jetzt auch für Wiesbaden online zugänglich.
Welche Inhalte bietet die neue Website?
Auf der Seite digitaler-gewerbesteuerbescheid.de finden sich eine Vielzahl an Informationen, sowohl allgemeine Einführungen als auch spezialisierte fachliche und technische Details für Kommunen, Unternehmen, Steuerberater und IT-Dienstleister. Es wird erklärt, welche Vorteile der neue elektronische Bescheid mit sich bringt, wie sich Unternehmen anmelden können und wie Kommunen für Unternehmen noch attraktiver werden können.
Welche Hilfe erhalten Kommunen?
Kommunen bekommen bei der Umstellung auf die digitale Lösung schnelle und kostenlose Unterstützung. Detaillierte Informationen und Kontaktmöglichkeiten sind unter www.digitaler-gewerbesteuerbescheid.de/kommunen zu finden. Zur Unterstützung werden unter anderem folgende Angebote gemacht:
– Nutzung des ELSTER for KONSENS-Testsystems
– Testläufe mit Musterbescheiden
– Austausch und Vernetzung mit anderen Testkommunen
– Teilnahme an Informationsveranstaltungen (Länderarbeitskreise) für aktuelle Updates und neue Entwicklungen
Wer profitiert vom digitalen Gewerbesteuerbescheid?
Etwa 3,9 Millionen Unternehmen sowie mehr als 50.000 Steuerberatungsbüros und Konzernsteuerabteilungen in Deutschland haben die Möglichkeit, bei der Abgabe ihrer Gewerbesteuererklärung über „Mein ELSTER“ zu entscheiden, ob sie den Gewerbesteuerbescheid künftig in elektronischer Form erhalten möchten.
Langfristig sollen alle rund 11.000 Kommunen in Deutschland diese digitale Lösung nutzen und die Bescheide an die lokalen Unternehmen versenden. Die Gewerbesteuer ist für Städte und Gemeinden eine äußerst wichtige Einnahmequelle – so war sie in Hessen 2024 mit rund 7,6 Milliarden Euro die größte kommunale Einnahmequelle.
Wie weit ist die Einführung fortgeschritten?
Zurzeit befinden sich nahezu 1500 Kommunen in Deutschland im Testbetrieb des digitalen Gewerbesteuerbescheids. Dabei müssen die jeweiligen Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen-Systeme angepasst werden. Bereits 110 Kommunen, darunter Düsseldorf, Dresden, Essen, München und Rostock, haben den digitalen Bescheid erfolgreich versendet.
Weitere 96 Kommunen, darunter Marburg und Oberursel, haben ebenfalls digitale Bescheide angefordert. Das Projekt ist ein Bestandteil des Onlinezugangsgesetzes, das die Modernisierung der Verwaltung vorantreibt. Das langfristige Ziel ist die flächendeckende Einführung des digitalen Gewerbesteuerbescheids in allen rund 11.000 Kommunen in Deutschland.
Wie funktioniert der digitale Gewerbesteuerbescheid?
Der digitale Gewerbesteuerbescheid ist ein nahtloser Prozess, bei dem sämtliche Daten und Bescheide zur Gewerbesteuer digital übermittelt werden. Die Zustellung erfolgt genauso rechtssicher wie per Post. Nach der Datenübertragung an die Steuerverwaltung kann die Kommune den Bescheid direkt an das digitale Postfach des Unternehmens im Bereich „Mein Unternehmenskonto“ bei ELSTER schicken.
Der Bescheid ist sowohl für Menschen als auch für Maschinen lesbar und ermöglicht eine unkomplizierte und schnelle Verarbeitung durch Unternehmen und Steuerberater. Im Vergleich zum klassischen Papierbescheid ist die Bearbeitung effizienter, und der Aufwand zur Datenerfassung wird deutlich reduziert.
Weniger Bürokratie, mehr Effizienz
Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz (CDU) erklärte, dass die traditionellen Gewerbesteuerbescheide in Deutschland mit „rund 600 verschiedenen Formaten, mehreren Millionen Blatt Papier und hohen Portokosten“ verbunden sind. Er fügte hinzu: „Mit dem digitalen Gewerbesteuerbescheid ist ein Weniger an Bürokratie und Aufwand schon am Start, entwickelt unter hessischer Federführung für den bundesweiten Einsatz. Hessen treibt die Digitalisierung der Steuerverwaltung in Deutschland voran.“
Weiterhin betonte Lorz: „Einfach, sicher und einheitlich: Das ist der digitale Gewerbesteuerbescheid. Er spielt dann sein Potential aus, wenn er bundesweit möglichst flächendeckend verfügbar ist. Deshalb informieren wir zentral im Internet und unterstützen die Kommunen kostenfrei mit einem Expertenteam.“
Erfolgreiches Digitalisierungsprojekt für Deutschland
Er wies darauf hin, dass auf der neuen Website zum digitalen Gewerbesteuerbescheid „eine Seite für alle“ existiert, auf der Kommunen, Unternehmen, Steuerberatungen und IT-Dienstleister umfassend und stets aktuell informiert werden können.
Lorz hob zudem hervor, dass das Projekt des digitalen Gewerbesteuerbescheids „als Projekt des Onlinezugangsgesetzes unter hessischer Federführung gestartet und sich zu einem der erfolgreichsten Digitalisierungsprojekte bundesweit entwickelt“ habe. Er fügte hinzu, dass „bereits fast 1500 Kommunen an Bord“ seien.
Ein Gewinn für alle Beteiligten
Abschließend erklärte der Finanzminister: „Der digitale Gewerbesteuerbescheid ist für alle Beteiligten ein Gewinn. Unternehmen, Steuerberater und Kommunen gewinnen durch die nahtlose Verarbeitung der Daten vor allem wertvolle Zeit.“
Hessen Digitalministerin Professorin Dr. Kristina Sinemus (CDU) ergänzte: „Mit einer klaren Strategie und unserem Digitalbudget wurde die Digitalisierung in Hessen in allen Bereichen zentral gesteuert und zielführend vorangetrieben. Mit der Umsetzung des digitalen Gewerbesteuerbescheids haben wir einen weiteren wichtigen Grundstein zu einer unternehmerfreundlichen Verwaltungsdigitalisierung gelegt.“
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