Ein schwerer Verkehrsunfall erschütterte am Dienstagnachmittag erneut die Stadt Wiesbaden – nachdem am späten Montagabend bereits ein Linienbus für einen schlimmer Unfall in Biebrich sorgte. Um etwa 14:55 Uhr setzte sich in der Hegelstraße ein Kipplaster in Bewegung. Dieser war dort für Bauarbeiten im Einsatz. Der Fahrer stieg kurz zuvor aus um bei Rangierarbeiten zu unterstützen. Plötzlich rollte der Lkw auf abschüssigem Gelände los.

Der tonnenschwere Laster überrollte zunächst seinen Fahrer der sich unmittelbar davor aufhielt. Der Mann erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen.

Der führerlose Lkw rollte anschließend ungebremst die gesamte Hegelstraße hinab und wurde dabei immer schneller, auf seinen Weg rammte er mehrere geparkte Autos, bevor er im Einmündungsbereich zur Hildastraße zum Stillstand kam. Glücklicherweise wurden bei der unkontrollierten Fahrt keine weiteren Passanten oder unbeteiligte Personen verletzt. Der Lkw hinterließ eine Schneise der Verwüstung.

Massiver Sachschaden – Sieben geparkte Pkw zerstört

Beim Eintreffen der Feuerwehr Wiesbaden bot sich ein unübersichtliches Bild. Der rollende Kipplaster hatte auf seinem Weg insgesamt sieben geparkte Pkw erfasst und massiv beschädigt. Einige Fahrzeuge wurden durch die Wucht des Aufpralls regelrecht zusammengeschoben und sogar übereinander gedrückt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf eine beträchtliche Summe.

Spektakuläre Rettung und Betreuung der Ersthelfer

Die Rettung des lebensgefährlich verletzten Fahrers forderte die sofortige Koordination von Notarzt und Sanitätern. Obwohl der Mann nicht eingeklemmt war, befand er sich teilweise unter einem anderen beteiligten Lkw und wurde zunächst von beherzten Ersthelfern versorgt. Unterstützt von der Feuerwehr Wiesbaden gelang es den Rettungskräften, den Mann unter dem Fahrzeug hervorzuheben. Er wurde nach der weiteren notfallmedizinischen Erstversorgung mit einem Rettungswagen anschließend in eine Wiesbadener Klinik transportiert.

Die Feuerwehr sicherte die Unfallstelle und die betroffenen Fahrzeuge. Für die psychologische Betreuung der Ersthelfer zog die Einsatzleitung die Seelsorge in Notfällen (SiN) Wiesbaden hinzu.

Hergang des Unglücks – Bremse war wohl nicht angezogen

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei Wiesbaden hatte der verunglückte Lkw-Fahrer seinen Kipplaster mutmaßlich nicht ausreichend gesichert – es wird davon ausgegangen, das die Handbremse nicht angezogen war. Das zeigen die bislang durchgeführten Untersuchungen.

Unfallermittlungen laufen

Die Polizei hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. Ebenfalls war ein Unfallanalytiker von der DEKRA auf Anforderung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden  im Einsatz, der den genauen Hergang des Unglücks rekonstruieren soll.

Aufgrund der Sperrungen im Bereich der Fichtestraße kam es während des Einsatzes zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in Wiesbaden.

Der Regionale Verkehrsdienst bittet Zeuginnen und Zeugen des Unfalls, sich unter der Rufnummer 0611 / 345 – 2240 zu melden.

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Hier geht es zu der Fotostrecke zu dem Unfall in der Hegelstraße  in Wiesbaden: