Gefahr

Baller-Liquid und Görke: HLKA warnt vor riskanten Drogen-Substanzen

Bunt verpackt, süßlich duftend und scheinbar harmlos doch hinter flotten Namen verbergen sich gefährliche Substanzen. Das Hessische Landeskriminalamt warnt jetzt in Wiesbaden eindringlich vor den Risiken veränderter Liquids, die vor allem Jugendliche ansprechen. Die Gefahren sind groß und die Stoffe kaum zu erkennen.

Von: |Erschienen am: 4. Dezember 2025 15:19|

Symbolfoto: ChatGPT

Das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) weist auf die Risiken chemisch veränderter Liquids hin, die in E-Zigaretten und Vapes konsumiert werden. Produkte mit Namen wie „Görke“, „Baller-Liquid“ oder „Klatsch-Liquid“ enthalten synthetische Cannabinoide, die stark wirken und schnell abhängig machen können.

Besonders Jugendliche und junge Erwachsene greifen zu diesen Substanzen, die massive gesundheitliche Folgen bis hin zur Lebensgefahr haben können.

Vorfälle in Hessen

In den vergangenen Monaten registrierte die Polizei mehrere Fälle, in denen Kinder und Jugendliche nach dem Konsum solcher Liquids medizinisch behandelt werden mussten.

Nach bisherigen Erkenntnissen waren sogenannte Neue psychoaktive Stoffe (NPS) beigemischt. Im Lahn-Dill-Kreis wird sogar geprüft, ob der Tod eines 26-Jährigen auf „Baller-Liquid“ zurückzuführen ist.

Schwierige Erkennbarkeit der Liquids

Für Außenstehende ist der Konsum kaum zu erkennen. Der Verkauf von E-Zigaretten an Erwachsene ist legal und weit verbreitet. Die gefährlichen Liquids ähneln äußerlich den frei verkäuflichen Varianten: bunt gestaltet, mit Geschmacksrichtungen wie Himbeere oder Wassermelone und süßlichem Geruch.

Der Unterschied liegt im Inhalt, denn die Substanzen fallen unter das Betäubungsmittelgesetz oder das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz.

Unklare Zusammensetzung und Risiken

Die genaue Zusammensetzung und Wirkstoffkonzentration der Liquids, die häufig über Online-Shops vertrieben werden, ist meist nicht ersichtlich.

Konsumenten wissen daher oft nicht, welche Stoffe sie inhalieren und welchen Gefahren sie sich aussetzen.

Empfehlungen des HLKA

Das HLKA rät dringend, sich vor dem Kauf über die Qualität der Liquids zu informieren und keine fremden E-Zigaretten zu nutzen. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten mit Jugendlichen über die Risiken sprechen.

Wer nach dem Konsum Symptome wie Übelkeit, Angstzustände, Herzrasen oder Unwohlsein verspürt, sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Hintergrund zu NPS

Neue psychoaktive Stoffe (NPS) sind synthetische Substanzen, die verbotenen Drogen nachempfunden sind. Sie unterscheiden sich durch gezielte chemische Veränderungen und fallen zunächst nicht unter Einzelverbote. In Deutschland werden sie durch das Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz reguliert, das ganze Stoffgruppen wie synthetische Cannabinoide oder Cathinone umfasst. Damit sind auch neue Varianten rechtlich erfasst.

NPS werden überwiegend über das Internet vertrieben. Gesicherte Erkenntnisse über ihre Wirkung und Konzentration liegen kaum vor. Schon kleinste Mengen können schwere gesundheitliche Schäden verursachen oder tödlich sein. Besonders gefährlich sind sie in Kombination mit anderen Drogen oder Medikamenten, da Wechselwirkungen unberechenbar sind.

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