Würdigung

Wiesbaden zeichnet Zivilcourage und Bürgermut aus

Die Landeshauptstadt Wiesbaden würdigt im kommenden Januar Menschen, die sich mit besonderem Einsatz für Freiheit, Demokratie und Menschlichkeit starkmachen. Mit der Verleihung des Ludwig-Beck-Preises für Zivilcourage und des Preises für Bürgermut rücken Persönlichkeiten ins Zentrum, deren Handeln weit über den Alltag hinausreicht. Hinter den Auszeichnungen stehen beeindruckende Geschichten und Menschen.

Von: |Erschienen am: 2. Dezember 2025 17:33|

Symbolfoto: Canva

Wiesbaden zeichnet auch 2025 erneut Personen aus, die sich mit außergewöhnlichem Engagement für demokratische Werte, menschliches Miteinander und freie Gesellschaften starkmachen.

Mit dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage werden die russische Historikerin und Publizistin Dr. Irina Scherbakowa sowie die Aktivistin Julia Nawalnaja geehrt. Den Preis für Bürgermut erhalten Johann Zernickel und Andrej Belosludov. Die feierliche Verleihung beider Auszeichnungen findet am 23. Januar 2026 statt.

Auswahl durch ein breites Gremium

Über die Vergabe entschieden Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr sowie Vertreter aus Stadt, Kirchen, Vereinen, Organisationen und Medien.

Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage

Dr. Irina Scherbakowa wird für ihr jahrzehntelanges Engagement als Mitbegründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial ausgezeichnet. Sie setzt sich für die Aufarbeitung der Verbrechen der Sowjetära ein und gilt als Stimme der Freiheitsbewegung in Russland. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine lebt sie seit Juli 2022 im Exil in Deutschland.

Julia Nawalnaja erhält den Preis für ihre Unterstützung des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny bis zu dessen Tod. Sie führt seinen politischen Einsatz fort und tritt unter Gefährdung ihrer eigenen Freiheit für die Werte der UN-Menschenrechtscharta ein.

Stimmen des Widerstands

„Mit ihrem unbeirrbaren Engagement für Freiheit, Menschenwürde und Wahrheit verkörpern Dr. Irina Scherbakowa und Julia Nawalnaja den Geist des friedlichen Widerstands. Ihr Wirken erinnert daran, dass Zivilcourage und Menschlichkeit die tragenden Säulen einer gerechten und offenen Gesellschaft sind. Mit dem Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage würdigt die Landeshauptstadt Wiesbaden diesen Einsatz“, sagt Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD).

Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert und wird weltweit an Menschen, Institutionen oder Vereinigungen vergeben, die sich mit besonderer Zivilcourage für das Allgemeinwohl und die Grundwerte der Demokratie einsetzen.

Preis für Bürgermut in Wiesbaden

Seit 2011 ehrt die Stadt mit dem Preis für Bürgermut Personen und Institutionen aus Wiesbaden, die sich in besonderer Weise für andere einsetzen. Die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung geht 2025 an Johann Zernickel und Andrej Belosludov.

Im April 2024 retteten beide eine Nachbarin vor einem Messerangriff. Zernickel überwältigte den Täter und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest, während Belosludov das Messer sicherte und Erste Hilfe leistete. Die schwerverletzte Frau konnte im Krankenhaus erfolgreich operiert werden.

Zeichen für Menschlichkeit

„Zivilcourage und Bürgermut bedeutet, nicht wegzusehen, wenn andere Hilfe brauchen. Wer Verantwortung übernimmt, schützt nicht nur Einzelne, sondern stärkt das Vertrauen und den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft“, sagt Mende.

„Wer so wie Johann Zernickel und Andrej Belosludov handelt, setzt ein Zeichen für Menschlichkeit. Ich danke beiden auch im Namen der Landeshauptstadt Wiesbaden für ihren Mut und ihren Einsatz.“

Bedeutung der Preise für Wiesbaden

Mit beiden Auszeichnungen setzt Wiesbaden ein starkes Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Bedeutung von Mut im Alltag wie im politischen Engagement.

Die Ehrungen machen deutlich, dass Zivilcourage und Bürgermut nicht nur individuelle Taten sind, sondern das Fundament einer offenen und solidarischen Gesellschaft bilden.

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