Präventions-Offensive

Der unsichtbare Griff – Polizei Wiesbaden klärt am Aktionstag über die fiesesten Taschendiebstahl-Tricks auf

Im Rahmen des landesweiten Aktionstags gegen Taschendiebstahl hat die Polizei in Wiesbaden am Freitag Präsenz gezeigt und Bürger aktiv über die Gefahren alltäglicher Kriminalität informiert. Vor einem Einkaufsmarkt im Wiesbadener Stadtteil Dotzheim bauten sie einen Informationsstand auf. Ziel der Aktion, die nachhaltige Schärfung der Aufmerksamkeit für Langfinger.

Von: |Erschienen am: 21. November 2025 16:32|

Fotos: Polizei Wiesbaden

Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, ein vermeintlich freundliches Anrempeln oder ein harmloses Gespräch – und schon ist die Geldbörse weg. Taschendiebstahl ist eine der perfidesten Kriminalitätsformen, weil er blitzschnell und lautlos zuschlägt. Im Rahmen des landesweiten Aktionstags am Freitag, 21. November, nahm die Polizei Wiesbaden deshalb die Bürger in Dotzheim ins Visier – nicht als Verdächtige, sondern als Verbündete im Kampf gegen die flinken Trickdiebe.

Die Tricks der Profis entlarvt

Von 10:00 bis 13:00 Uhr verwandelten die Schutzfrau und der Schutzmann vor Ort des 4. und 3. Polizeireviers einen Bereich vor einem Einkaufsmarkt in der Hans-Böckler-Straße in eine Informationszentrale. Die Botschaft: Aufklärung ist der beste Schutz.

Die Polizisten enthüllten in zahlreichen Einzelgesprächen die gängigen Tatbegehungsweisen, die oft nach einem psychologisch ausgefeilten Drehbuch ablaufen. Statt Gewalt setzen die Täter auf Taktik und Ablenkung. Wer die Maschen kennt, wird nicht so leicht zum Opfer.

Zu den bekanntesten, vor denen die Beamten eindringlich warnten, gehören:

  • Der „Rempeleffekt“: In Menschenmengen oder im Gedränge – etwa am Einlass von Geschäften – wird das Opfer scheinbar zufällig angerempelt oder die Jacke „aus Versehen“ mit einem Getränk bekleckert. Während man abgelenkt ist, greift ein Komplize blitzschnell zu.
  • Der „Informations-Trick“: Täter halten dem Opfer eine Karte, einen Stadtplan oder eine Zeitung direkt vor das Gesicht, angeblich um den Weg zu fragen. Dies dient als Sichtschutz, um die Hand in die Tasche gleiten zu lassen.

Positive Resonanz und landesweiter Schulterschluss

Das offene Beratungsangebot, bei dem auch detailliertes Informationsmaterial zu den Ablenkungsvarianten verteilt wurde, stieß auf große und durchweg positive Resonanz. Viele Bürger zeigten sich überrascht, wie schnell und unauffällig die Diebe arbeiten.

Die Aktion ist Teil einer erneuerten Kooperationsvereinbarung zwischen dem Hessischen Innenministerium und dem Handelsverband Hessen. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit für dieses allgegenwärtige Kriminalitätsphänomen langfristig zu schärfen. Auch in allen westhessischen Landkreisen waren zeitgleich Präventionsteams im Einsatz, um die Bürger zu sensibilisieren und die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen.

Ihr Sofort-Schutz: 3 Tipps der Polizei für den Alltag

  1. Tragen Sie Wertsachen am Körper: Geld, Schlüssel und Handy gehören in verschlossene Innentaschen der Kleidung – niemals in die Außentasche der Jacke oder Hose.
  2. Taschen richtig positionieren: Hand- und Umhängetaschen immer mit dem Verschluss zum Körper tragen und den Rucksack in Menschenmengen nach vorne nehmen.
  3. Bargeld nicht protzen: Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie wirklich brauchen, und zeigen Sie es nicht offen beim Bezahlen.

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