Großprojekt
Polizei bündelt Kräfte: Neuer Megastandort am Petersweg geplant
In Wiesbaden soll künftig ein neuer zentraler Polizeistandort entstehen. Am Petersweg-Ost plant das Land Hessen, mehrere bislang verteilte Einheiten der Polizei zusammenzuführen. Ziel ist es, effizientere Abläufe, moderne Arbeitsbedingungen und eine stärkere Zusammenarbeit zu schaffen.
Symbolfoto
Das Hessische Finanzministerium, das Innenministerium sowie die Landeshauptstadt Wiesbaden haben gemeinsam angekündigt, dass die bislang auf drei Standorte verteilten Polizeieinheiten künftig an einem zentralen Ort zusammengeführt werden sollen.
Geplant ist der Erwerb städtischer Flächen im Gewerbegebiet Petersweg-Ost. Über den Grundstückskauf müssen das Stadtparlament und der Haushaltsausschuss des Landtags noch entscheiden.
Ziel des Grundstückskaufs Petersweg
Im Gewerbegebiet Petersweg soll ein zentraler Polizeistandort entstehen, der drei große, bislang im Stadtgebiet verteilte Einrichtungen der hessischen Landespolizei sowie künftigen Flächenbedarf bündelt.
Die Grundstücke umfassen rund 24,5 Hektar und sollen für etwa 52 Millionen Euro erworben werden. Die Umsetzung des Projekts erfolgt in mehreren Bauabschnitten und wird sich bis weit in die 2030er Jahre erstrecken.
Geplante Institutionen am neuen Standort
Am Petersweg sollen künftig das Hessische Polizeipräsidium für Technik, das Hessische Polizeipräsidium Einsatz sowie die Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit angesiedelt werden.
Damit entsteht ein moderner und nachhaltiger Polizeistandort, der zentrale Sicherheitsstrukturen in Wiesbaden vereint.
Voraussetzungen für den Ankauf
Nach der Absichtserklärung Ende 2022 verhandelte das Land Hessen mit der Stadt Wiesbaden über den Kaufvertrag. Am 20. November entscheidet die Stadtverordnetenversammlung über den Verkauf, anschließend befasst sich der Haushaltsausschuss des Landtags Anfang Dezember mit dem Vorhaben. Erst nach Zustimmung beider Gremien kann der Ankauf erfolgen.
Mehrwert durch Zusammenlegung der Polizeikräfte
Die Bündelung der Einrichtungen schafft Synergien und stärkt die Zusammenarbeit. Besonders profitieren die Bereiche Aus- und Fortbildung, die Vorbereitung und Bewältigung von Einsatzlagen sowie die Entwicklung und Beschaffung polizeispezifischer Technik. Zudem ermöglicht der Neubau moderne Arbeitswelten mit hoher Qualität und funktionalen Konzepten.
Aktueller Stand der Flächen am Petersweg
Die vorgesehenen Grundstücke sind derzeit als Gewerbegebiet ausgewiesen, bislang jedoch unbebaut. Mit dem Verkauf an das Land Hessen wird die Grundlage für die weitere Planung des neuen Polizeistandortes geschaffen.
Kurze Wege, mehr Sicherheit
Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz (CDU) erklärt: „Die Polizei an einem Ort zu konzentrieren und damit eine Zusammenlegung verschiedener vorhandener Standorte zu vollziehen, ist wirtschaftlich und bietet einen strategischen Mehrwert.
Die Suche nach Flächen war komplex, und die Verwirklichung des Großprojekts wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber perspektivisch haben Polizeibeamtinnen und -beamte dann am neuen gemeinsamen Standort kurze Wege und können sich schnell und persönlich austauschen. Das erleichtert die Arbeit und trägt zu noch mehr Sicherheit in Wiesbaden bei.“
Polizei bündelt Kräfte
Auch Hessens Innenminister Professor Dr. Roman Poseck (CDU) sieht viele Vorteile: „Die Bündelung unserer Polizeikräfte an einen gemeinsamen Standort ist ein bedeutender Schritt hin zu zukunftsorientierten Sicherheitsstrukturen. Dadurch schaffen wir nicht nur effizientere Abläufe und kürzere Kommunikationswege, sondern stärken auch die Zusammenarbeit der Polizei vor Ort.
Unser Ziel ist es, die Einsatzfähigkeit weiter zu optimieren und die Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere Polizei den Bürgern auch künftig schnell, kompetent und bürgernah zur Seite stehen kann. Die Entscheidung des neuen Polizeistandortes ist daher nicht nur eine organisatorische Maßnahme, sondern ein klares Bekenntnis zu einer starken, modernen und verlässlichen Polizei hier in Wiesbaden.“
Polizei bleibt Teil der Stadtgesellschaft
Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) unterstützt das Vorhaben: „Wiesbaden steht als Landeshauptstadt dafür, ausgezeichnete Rahmenbedingungen für Landes- und Bundesbehörden zu bieten. Die Pläne der Landespolizei, Einheiten im Rahmen eines Neubauprojekts in Kastel zu bündeln, haben wir daher mit Nachdruck unterstützt. Die verschiedenen Einrichtungen der Polizei sind ebenso wie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein fester Bestandteil unserer Stadtgesellschaft.
Mit der Bündelung ergibt sich aus Sicht der Stadtplanung durch die im Gegenzug freiwerdenden Liegenschaften hohes Potential für die Stadtentwicklung im Innenbereich. Der mit dem Verkauf der Flächen am Petersweg verlorene Spielraum für Gewerbeentwicklung ist allerdings nicht leicht zu verschmerzen, wir zählen auf die Unterstützung des Landes bei der Ausweisung neuer Gewerbegebiete.“
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