Würdigung
LKA-Chef Röhrig verabschiedet: 47 Dienstjahren für Hessens Sicherheit
Nach fast fünf Jahrzehnten im Dienst der Inneren Sicherheit tritt LKA-Präsident Andreas Röhrig in den Ruhestand. Innenminister Roman Poseck würdigte ihn in Wiesbaden bei einer Feierstunde als prägenden Kopf der hessischen Polizei.
Foto: HMdI
Im hessischen Innenministerium in Wiesbaden fand am Mittwoch, 5. November, eine feierliche Veranstaltung zur Verabschiedung von Andreas Röhrig, Präsident des Landeskriminalamtes (LKA), statt.
Innenminister Roman Poseck (CDU) überreichte Röhrig die Urkunde zum Eintritt in den Ruhestand und würdigte dessen jahrzehntelangen Einsatz für die Sicherheit in Hessen.
Zitat Roman Poseck
„Herr Röhrig hat die hessische Polizei über Jahrzehnte geprägt und maßgeblich dazu beigetragen, dass Hessen ein sicheres Bundesland ist. Die konsequente Verfolgung des Kindesmissbrauchs und die erhebliche Reduzierung der Geldautomatensprengungen tragen seine Handschrift.“
Karrierebeginn bei der Polizei
Röhrig startete seine Laufbahn im Jahr 1977 im Alter von 17 Jahren mit der Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst. Anschließend war er mehrere Jahre als Streifenbeamter beim Polizeipräsidium Offenbach tätig.
Dieses Haus wurde schnell zu seiner dienstlichen Heimat, bevor er 1986 zur Kriminalpolizei wechselte, ein Schritt, der seinen weiteren Weg bis an die Spitze des LKA ebnete.
Wichtige Stationen im Polizeidienst
Nach dem Aufstieg in den höheren Dienst übernahm Röhrig 1997 eine zentrale Rolle im Lagezentrum des Innenministeriums. Dort war er maßgeblich an der strategischen Ausrichtung der Terrorismusbekämpfung nach den Anschlägen vom 11. September beteiligt.
Es folgte eine zehnjährige Tätigkeit im Polizeipräsidium Frankfurt mit dem Schwerpunkt auf schwerer Gewaltkriminalität. Später kehrte er ins Ministerium zurück und übernahm verschiedene Funktionen, unter anderem als Inspekteur der hessischen Polizei. Im Februar 2020 wurde er Landespolizeivizepräsident, bevor er am 1. Juni 2021 zum Präsidenten des LKA ernannt wurde.
Bekämpfung von Kindesmissbrauch
Ein zentrales Anliegen Röhrigs war die konsequente Verfolgung von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Unter seiner Leitung wurde die BAO Fokus eingerichtet, die inzwischen fest in die Regelorganisation überführt ist.
Allein im vergangenen Jahr führte die Einheit über 1.600 Durchsuchungen durch, vollstreckte 28 Haftbefehle und stellte mehr als 15.000 Datenträger sicher.
Allianz gegen Geldautomatensprengungen
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Amtszeit war die Bekämpfung von Geldautomatensprengungen. Mit der Allianz Geldautomaten wurde eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Banken und Polizei etabliert.
Präventive Maßnahmen wie Nachtverschlüsse, Videoüberwachung, Nebeltechnik und Einfärbesysteme haben dazu beigetragen, die Zahl der Sprengungen deutlich zu senken. Während es 2023 noch 61 Fälle gab, waren es 2024 nur 24. Im laufenden Jahr wurden bislang lediglich sechs Sprengungen registriert.
Ausbau des Landeskriminalamtes
Unter Röhrigs Führung wuchs die Mitarbeiterzahl des LKA von rund 900 auf etwa 1.175 Beschäftigte – ein Plus von rund 30 Prozent. Damit wurde die Behörde organisatorisch und personell gestärkt, um den wachsenden Anforderungen der Inneren Sicherheit gerecht zu werden.
Würdigung und Dank
Innenminister Poseck hob bei der Verabschiedung in Wiesbaden hervor: „Wir haben uns heute hier zahlreich versammelt, um einen Mann zu würdigen, der über Jahrzehnte hinweg die Sicherheit unseres Landes geprägt hat. Andreas Röhrig steht als LKA-Präsident für Professionalität, Integrität und Leidenschaft für den Dienst am Bürger.
Er hat die hessische Polizei in besonderer und vielfältiger Weise geprägt. Für seinen unermüdlichen Einsatz, seine Loyalität und sein tiefes Pflichtbewusstsein danke ich Herrn Röhrig von Herzen. Im Namen der Hessischen Landesregierung aber auch ganz persönlich, spreche ich ihm meine höchste Anerkennung aus.“
Ausblick
Mit dem Eintritt in den Ruhestand hinterlässt Andreas Röhrig ein starkes Fundament und ein motiviertes Team im Landeskriminalamt. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünschte Innenminister Poseck ihm „alles Gute, viele Freude und Gesundheit“.
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