Hilfeleistung / Körperverletzung

Zivilcourage eskaliert! Zwei Helfer wollten Frauen verteidigen

Am Dienstagabend kam es in Wiesbaden zu einer lautstarken Auseinandersetzung, nachdem zwei junge Männer versuchten, bedrängten Frauen zur Hilfe zu kommen. Die Situation eskalierte in der Folge zu einem handfesten, wechselseitigen Schlagabtausch.

Von: |Erschienen am: 5. November 2025 14:34|

Symbolfoto

Ein Fall von mutiger Zivilcourage endete am Dienstagabend, 4. November, in einer handfesten Auseinandersetzung im Wiesbadener Westend. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Gefahr, der sich Helfer aussetzen, und führte zu einer eindringlichen Warnung der Polizei an die Bürger.

Nächtliche Eskalation in der Bleichstraße

Die Szene spielte sich gegen 19:00 Uhr in der belebten Bleichstraße ab. Zwei junge Frauen wurden von zwei Männern massiv bedrängt. Ihre laute Aufforderung, in Ruhe gelassen zu werden, blieb unbeachtet.

Zwei couragierte Passanten – junge Männer im Alter von 17 und 22 Jahren – wurden Zeugen der Situation. Entschlossen, den Frauen zur Seite zu stehen, schritten sie ein. Doch die gut gemeinte Hilfe eskalierte schnell. Anstatt die Lage zu beruhigen, entfachte sich eine wechselseitige Schlägerei.

Die hinzugerufene Polizeistreife konnte die Situation schließlich unter Kontrolle bringen und alle Beteiligten zur Klärung des Sachverhalts kontrollieren.

Die Gratwanderung der Zivilcourage

Die Polizei lobt zwar das prinzipielle Einschreiten, betont aber die Gratwanderung zwischen heldenhaftem Eingreifen und Selbstgefährdung. Die wichtigste Regel für Zeugen und Helfer lautet: Hilf, aber bring Dich niemals selbst in Gefahr!

6 Tipps der Polizei für den Ernstfall

Wenn Sie Zeuge einer Bedrohung werden, sollten Sie Folgendes tun, um sicher zu helfen:

  1. Sicherheit geht vor: Vermeiden Sie Provokationen und setzen Sie Ihre Gesundheit nicht aufs Spiel. Oft reicht ein lautes Ansprechen des Täters („Hören Sie auf!“) oder ein ungewöhnliches Geräusch, um die Situation zu unterbrechen.
  2. Sofort 110 wählen: Rufen Sie ohne Zögern die Polizei. Die Beamten in der Notrufzentrale können Ihnen sofort verhaltenssteuernde Anweisungen geben.
  3. Andere aktivieren: Bitten Sie gezielt Umstehende um Mithilfe. „Sie im blauen Mantel, rufen Sie die Polizei!“ – Direkte Ansprache wirkt.
  4. Details merken: Prägen Sie sich wichtige Tätermerkmale (Kleidung, Größe, Akzent) ein – jedes Detail ist später für die Ermittlungsarbeit entscheidend.
  5. Opfer betreuen: Kümmern Sie sich nach der Tat um das Opfer und leisten Sie Beistand.
  6. Aussagen machen: Sagen Sie als Zeuge aus! Nur so können Taten aufgeklärt und die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.

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