Abfallentsorgung

ELW intensiviert Kontrolle der Wiesbadener Biotonnen

Die ELW haben bei Kontrollen festgestellt, dass viele Biotonnen in Wiesbaden falsch befüllt sind. Verpackungen und Restmüll im Bioabfall führen zu Zusatzkosten und beeinträchtigen die Verwertung. Jetzt wird verstärkt kontrolliert.

Von: |Erschienen am: 27. Oktober 2025 19:17|

Symbolfoto

Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) nutzen die Umstellung der Biotonnen-Leerung von wöchentlichem auf 14-tägigen Rhythmus ab Montag, 3. November, um auf die Ergebnisse der jüngsten Kontrollen aufmerksam zu machen. Ab dem 23. März kommenden Jahres erfolgt die Leerung wieder im wöchentlichen Turnus.

Bioabfall als Energiequelle

Bioabfall ist ein bedeutender Rohstoff, aus dem sowohl Energie als auch Kompost gewonnen werden. In der Biogasvergärungsanlage in Flörsheim-Wicker entstehen aus rund 20.000 Tonnen Wiesbadener Bioabfall jährlich etwa 1,9 Millionen Kubikmeter Biogas.

Diese Menge reicht aus, um rund 4,2 Millionen Kilowattstunden Strom zu erzeugen. Damit können etwa 1.200 Zwei-Personen-Haushalte versorgt werden.

Fehlwürfe im Restmüll

Trotz des hohen Werts von Bioabfall landet dieser laut ELW noch immer zu häufig in der Restmülltonne. Untersuchungen zeigen, dass bis zu 30 Prozent des Restabfalls aus organischen Stoffen bestehen. Diese Fehlwürfe führen dazu, dass wertvolle Ressourcen ungenutzt bleiben und stattdessen verbrannt werden.

Verpackungen in der Biotonne

Ein weiteres Problem stellt die falsche Befüllung der Biotonnen mit Verpackungen und Kunststoffen dar. In den vergangenen Monaten haben die ELW verschiedene Kontrollmethoden eingesetzt, darunter auch Testfahrzeuge mit Erkennungstechnologie für Fremdstoffe.

Die Auswertung zeigt, dass zwischen zwei und vier Prozent der Biotonnen in Wiesbaden so stark verunreinigt sind, dass sie nicht mit dem Bioabfallsammelfahrzeug geleert werden dürfen.

Rote Anhänger und Zusatzkosten

Tonnen mit falschem Inhalt wurden von den Müllwerkern stehen gelassen und mit roten Hinweisschildern versehen. Diese fordern die Nutzer auf, die Fremdstoffe zu entfernen. Erfolgt keine Nachsortierung, wird die Tonne als Restmüll entsorgt. In diesem Fall entstehen zusätzliche Kosten für die Haushalte.

Was in die Biotonne gehört

Seit der Einführung der Biotonne in den 1990er Jahren ist klar geregelt, welche Abfälle hineingehören. Dazu zählen unter anderem Eierschalen, verdorbene oder verschimmelte Essensreste, Gemüseabfälle, Gartenabfälle wie Gras- und Heckenschnitt, Kaffeesatz mit Filter, Teebeutel, Knochen, Federn, Haare, Laub, Reisig, Obstabfälle einschließlich Zitrusfrüchten sowie verwelkte Schnitt- und Topfblumen.

Falsch befüllte Tonnen verunreinigen den gesamten Sammelinhalt und machen die sorgfältige Trennung anderer Haushalte zunichte.

Reinheit des Bioabfalls wird entscheidend

Die Anforderungen an die Qualität des angelieferten Bioabfalls in Vergärungsanlagen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Daher gewinnt die Kontrolle der Biotonnen zunehmend an Bedeutung.

Die ELW prüfen derzeit verschiedene technische Möglichkeiten, um künftig regelmäßige Kontrollen auf Fremdstoffe durchzuführen. Eine Option ist die Nachrüstung einzelner Sammelfahrzeuge mit entsprechender Technik.

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