Ehrung
75 Jahre Wasserschutzpolizei Hessen: Jubiläum im Biebricher Schloss
Ein Dreivierteljahrhundert im Dienst der Sicherheit: Die Wasserschutzpolizei Hessen feiert ihr 75-jähriges Bestehen mit einer festlichen Veranstaltung im Biebricher Schloss in Wiesbaden. Innenminister Roman Poseck würdigte die Arbeit der rund 130 Beamten, die täglich für Ordnung und Schutz auf Hessens Flüssen und Seen sorgen.
Foto: HMdI
Im Frühjahr besuchte Hessens Innenminister Roman Poseck ein Spezialtraining der Wasserschutzpolizei. Am heutigen Freitag, 12. September, feierte er gemeinsam mit den Beamten im Biebricher Schloss das 75-jährige Bestehen in Hessen.
Innenminister Roman Poseck (CDU) würdigte in seiner Ansprache in Wiesbaden die zentrale Rolle dieser Spezialeinheit für Sicherheit und Ordnung auf Hessens Gewässern.
Bedeutung der Wasserschutzpolizei
Innenminister Roman Poseck erklärte in seiner Festrede: „Heute feiern wir ein besonderes Jubiläum: 75 Jahre Wasserschutzpolizei. Ein Dreivierteljahrhundert sind die Frauen und Männer auf unseren Flüssen und Seen im Dienst für Sicherheit, Ordnung und Schutz im Einsatz.
Tausende Menschen nutzen die hessischen Wasserflächen täglich für Sport, Freizeit, Tourismus und den Gütertransport. Gleichzeitig sind insbesondere der Rhein und Main unverzichtbare Bestandteile der Verkehrsinfrastruktur in unserer Region. Sie ermöglichen den kontinuierlichen Transport großer Gütermengen und versorgen Wirtschaft, Industrie und Verbraucher zuverlässig mit Rohstoffen und Produkten.“
Einsätze bei Großveranstaltungen
Weiter erklärte der CDU-Politiker: „Zuletzt unterstützte die Wasserschutzpolizei Hessen im August 2025 mit einer Bootsbesatzung und einem Schlauchboot während des größten maritimen Festivals der Welt in Bremerhaven. Dieser Einsatz unterstreicht die bundesweite Anerkennung und die Fähigkeit der hessischen Wasserschutzpolizei, auch über die Landesgrenzen hinaus wirksam und professionell zu agieren. Auch während des Museumsuferfests Frankfurt vor zwei Woche war die Wasserschutzpolizei auf dem Main im Einsatz.
Ein weiteres Beispiel für die Vielseitigkeit der Wasserschutzpolizei war ihr Einsatz während der Fußball-Europameisterschaft 2024: Die Einheit sicherte nicht nur den wasserseitigen Fanbereich am Main, sondern war auch in logistische Konzepte zur schnellen Verlegung von Einsatzkräften über den Wasserweg eingebunden.“
Professionalität auf dem Wasser
„Persönlich habe ich die Wasserschutzpolizei am Standort Wiesbaden bereits mehrfach besucht und mich von der hohen Professionalität und Einsatzbereitschaft der dort tätigen Beamtinnen und Beamten überzeugen können. Im Rahmen einer Großübung der Maritimen Einsatzeinheit mit anderen Bundesländern im Mai dieses Jahres wurde nicht nur mir eindrucksvoll demonstriert, wie professionell länderübergreifend mit Spezialeinsatzkommandos zusammengearbeitet wird. Dabei wurde einmal mehr deutlich: Auch auf dem Wasser ist die Polizei ein unerlässlicher Partner für die hessische Sicherheitsarchitektur.
Die hessische Wasserschutzpolizei hat sich in den letzten Jahren zu einem modernen und leistungsfähigen Bestandteil der hessischen Polizei entwickelt. Die Beamtinnen und Beamten sind bundesweit gut vernetzt und dank ihrer Kompetenz und Professionalität ein Aushängeschild für Hessen. An dieser Stelle möchte ich mich für die hervorragende Arbeit der Polizistinnen und Polizisten bedanken, die auf dem Wasser und um das Wasser für Sicherheit sorgen. Zu dem 75-jährigen Jubiläum gratuliere ich der hessischen Wasserschutzpolizei sehr herzlich und wünsche ihr auch in Zukunft sichere Einsätze auf den Gewässern,“ erklärte Roman Posek abschließend.
Hessens Wasserstraßen im Fokus der Polizei
Rund 2.100 gewerbliche Güterschiffe und Fahrgastschiffe werden jährlich von der Wasserschutzpolizei überprüft. Kontrolliert werden u. a. die Qualifikation der Besatzungen, Fahrzeiten, technische Sicherheitsstandards und Umweltauflagen.
In den Sommermonaten rücken zusätzlich mehr als 2.000 Sportboote in den Fokus, bei denen insbesondere Alkohol am Steuer, fehlende Kennzeichnungen und Verstöße gegen Verkehrsregeln geahndet werden.
Ausbildung für den Polizeidienst auf dem Wasser
Die Tätigkeit auf den Flüssen und Seen erfordert spezielles Fachwissen. In einer dreijährigen Zusatzausbildung erwerben die Beamtinnen und Beamten vertiefte Kenntnisse im Schifffahrtsrecht, im Umweltschutz sowie in der Gefahrenabwehr auf und an Gewässern.
Zusammenarbeit über Ländergrenzen
Heute ist die Wasserschutzpolizei als eigenständige Direktion im Hessischen Polizeipräsidium Einsatz (HPE) organisiert. Sie kooperiert eng mit anderen Spezialkräften wie Spezialeinsatzkommandos, der Polizeifliegerstaffel sowie Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten.
Im Rahmen der Maritimen Einsatzeinheit (MEE) trainiert Hessen gemeinsam mit Baden-Württemberg, Berlin, Rheinland-Pfalz und Sachsen länderübergreifende Einsatzszenarien auf dem Wasser.
Rückblick 75 Jahre Wasserschutzpolizei Hessen
Die Gründung der hessischen Wasserschutzpolizei geht auf den 4. September 1945 zurück. Auf Anordnung der US-Militärverwaltung entstand damals die erste Einheit dieser Art in der amerikanischen Besatzungszone. 1947 wurde die Zuständigkeit an die Länder übertragen. Mit der Gründung des Wasserschutzpolizeiamts in Mainz-Kastel am 7. Februar 1950 begann die eigenständige Entwicklung in Hessen.
Seit 2023 ist die Wasserschutzpolizei als eigene Direktion im Polizeipräsidium Einsatz fest verankert. Mit modernster Technik, rund 130 spezialisierten Kräften und Zuständigkeit für über 525 Kilometer schiffbare Wasserwege leistet sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit in Hessen.
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