Ausstellung

Wiesbaden im Haus der Geschichte: Historische „Rosinenbomber“-Aufnahme aus Erbenheim in neuer Dauerausstellung in Bonn

Ein bedeutendes Stück Wiesbadener Stadtgeschichte rückt ins Rampenlicht der Bundesrepublik. Das Stadtarchiv Wiesbaden ist mit einer zentralen Archivalie zur Berliner Luftbrücke Teil der neu gestalteten Dauerausstellung im renommierten Haus der Geschichte in Bonn.

Von: |Erschienen am: 16. Dezember 2025 13:55|

Fotos: Stadtarchiv Wiesbaden

Ein Stück Wiesbadener Stadtgeschichte erhält nationale Bedeutung. Das Stadtarchiv Wiesbaden ist mit einer zentralen Archivalie zur Berliner Luftbrücke Teil der neuen, umfassend überarbeiteten Dauerausstellung im renommierten Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

 Lokale Quelle, nationale Relevanz

Das Haus der Geschichte in Bonn, eines der meistbesuchten Museen Deutschlands, präsentierte am Montag, 8. Dezember, feierlich seine neukonzipierte Dauerausstellung. Unter dem Titel „Du bist Teil der Geschichte“ beleuchtet das Museum Kontinuitäten und Brüche der deutschen Nachkriegsgeschichte seit 1945.

Besonders erfreulich für die Landeshauptstadt Wiesbaden. In dieser hochkarätigen Sammlung ist nun auch eine historische Fotografie aus dem Wiesbadener Archiv zu sehen. Die Aufnahme unterstreicht eindrücklich die operative Rolle Wiesbadens in einem der prägendsten Ereignisse des Kalten Krieges.

Wiesbadener Rosinenbomber – Das Symbol der Berliner Luftbrücke

Das Exponat, das das Stadtarchiv Wiesbaden bereitgestellt hat, ist eine Fotografie von immenser Aussagekraft (Signatur FOOO Nr. 7453).

Die Aufnahme dokumentiert die Beladung der alliierten Flugzeuge – weltweit bekannt als die „Rosinenbomber“ – auf dem Flugplatz in Erbenheim im Jahr 1948. Während der Berliner Luftbrücke avancierte der US-Luftwaffenstützpunkt in Wiesbaden zu einer zentralen Drehscheibe für die Versorgung des von den Sowjets isolierten West-Berlins.

Das historische Foto eines unbekannten Fotografen dient in der Dauerausstellung als eindrucksvolles Symbol für Solidarität und die Verteidigung der Freiheit West-Berlins. Es belegt die enge Verbindung der Stadt Wiesbaden mit diesem entscheidenden Moment der frühen bundesrepublikanischen Geschichte.

Unverzichtbarer Beitrag zur Erinnerungskultur

Wiesbadens Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl würdigte die Präsenz der Stadt in diesem überregional bedeutenden Kontext. „Es ist eine besondere Freude, dass Wiesbaden in diesem wichtigen Museum unseres Landes vertreten ist“, so Schmehl. Er betonte, wie elementar die Rolle kommunaler Archive für das kollektive historische Gedächtnis sei und welchen „unverzichtbaren Beitrag lokale Quellen zur nationalen Erinnerungskultur leisten können.“

Die feierliche Wiedereröffnung in Bonn zog zahlreiche Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Kultur an. Für das Stadtarchiv Wiesbaden nahmen Leiter Dr. Peter Quadflieg sowie die verantwortliche Facharchivarin Ulrike Heinisch teil.

Quadflieg zur Eröffnung in Bonn mit mehreren hundert Teilnehmern, die auch medial stark rezipiert wurde: „Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat bei der Eröffnung besonders hervorgehoben, wie außerordentlich wichtig die Arbeit der Archivare für die Vermittlung von Geschichte sind. Das hat mich besonders gefreut.“

Kleines Stück Wiesbaden Teil der Nationalgeschicht

Mit der Beteiligung an der neuen Dauerausstellung leistet das Stadtarchiv Wiesbaden einen substanziellen Beitrag zur überregionalen Wahrnehmung der Stadtgeschichte. Zugleich stärkt die Präsentation die Bedeutung historischer Quellenarbeit für die gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Entwicklungen der Bundesrepublik. „Nun ist ein kleines Stück Wiesbaden Teil der bundesrepublikanischen Nationalgeschichte in Bonn geworden“, so Stadtarchivleiter Quadflieg, „und damit unsere regionale Geschichte im nationalen Kontext sichtbarer“.

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