Inklusion
Museum Wiesbaden öffnet Türen für Demenz-Betroffene
In dem Ausstellungshaus an der Friedrich-Ebert-Allee fand im November erneut das Angebot „Blickfang“ statt, das Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen einlädt, Kunstwerke gemeinsam zu betrachten und darüber ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltung schafft einen geschützten Rahmen für Austausch, Nähe und Teilhabe. Das Projekts wird auch 2026 mit weiteren Terminen fortgeführt.
Foto: Stadt Wiesbaden
Das Museum Wiesbaden lud am Samstag, 22. November, gemeinsam mit dem GereNETZ, den Beratungsstellen für ältere Menschen und ihren Angehörigen sowie der Regionalen Diakonie Rheingau-Taunus zu einer weiteren Ausgabe des Angebots „Blickfang“ ein.
Zwischen 14:00 und 16:30 Uhr konnten Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ein ausgewähltes Kunstwerk betrachten und sich in ruhiger Atmosphäre darüber austauschen.
Bedeutung des Projekts
Auch Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher (SPD) nahm an der Veranstaltung teil und betonte im Anschluss die besondere Wirkung des Formats: „Blickfang zeigt auf beeindruckende Weise, wie viel Lebensfreude entsteht, wenn Menschen miteinander ins Gespräch kommen, sich gesehen fühlen und ihre eigenen Gedanken einbringen können, unabhängig davon, ob eine Demenzerkrankung vorliegt oder nicht.
Für mich ist es jedes Mal berührend zu erleben, wie Kunst Türen öffnet und Menschen stärkt. Diese Treffen geben Raum: für Erinnerungen, für spontane Gedanken, für Nähe. Es war sehr schön, mit den Teilnehmenden in Austausch zu kommen. 2026 wollen wir diesen Weg konsequent weitergehen – mit vier neuen Blickfang-Terminen und dem klaren Ziel, kulturelle Teilhabe für alle Menschen in unserer Stadt weiter auszubauen.“
Ablauf der Kunstbetrachtung
Das Angebot richtet sich an Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen und stellt Inklusion und Teilhabe in den Mittelpunkt. Es findet im Rahmen des regulären Museumsbetriebs statt und schafft einen geschützten Rahmen. Die Teilnehmer betrachten ein Kunstwerk, sprechen darüber und bringen eigene Assoziationen ein.
Moderiert wird die Veranstaltung von Barbara Berg, die persönliche Erinnerungen und Ressourcen sichtbar macht und den Austausch unterstützt. Am Ende vergibt die Gruppe traditionell einen gemeinsamen Titel für das Kunstwerk. Beim anschließenden Kaffeetrinken bleibt Zeit für weitere Begegnungen.
Entstehung und Methode
Das Format wurde 2013 im Forum Demenz entwickelt, das seit 2025 organisatorisch zum GereNETZ gehört. Inhaltlich orientiert sich „Blickfang“ an der TimeSlips-Methode. Dabei stehen nicht kunsthistorische Fakten im Vordergrund, sondern die individuellen Gedanken und Gefühle der Teilnehmenden.
Das Angebot wird in einer langjährigen Kooperation zwischen GereNETZ, den Beratungsstellen für ältere Menschen und ihre Angehörigen, der Regionalen Diakonie Rheingau-Taunus und dem Museum Wiesbaden umgesetzt. Das Museum stellt dafür Räume und Kunstwerke zur Verfügung und verankert das Format im kulturellen Programm.
Resonanz und Ausblick
Die Kunstbetrachtung stößt seit Jahren auf großes Interesse. Gleichzeitig bleibt es wichtig, „Blickfang“ weiter bekannt zu machen, um auch Menschen zu erreichen, die bisher noch nicht von dem Angebot wissen.
Ziel ist es, noch mehr Interessierte einzubeziehen und ihnen Zugang zu Kunst und Begegnung zu ermöglichen.
Termine 2026
Für das Jahr 2026 sind bereits vier weitere Termine festgelegt. Sie finden jeweils an Samstagen statt: am 14. Februar, 25. April, 12. September und 28. November.
Anmeldung und Informationen
Die Anmeldung erfolgt über die Regionale Diakonie Wiesbaden, Telefon 0611 / 17453601, E-Mail: ute.kern-mueller@regionale-diakonie.de. Die Teilnahmegebühr beträgt 4 Euro pro Person. Weitere Informationen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bietet die Abteilung Altenarbeit / GereNETZ unter diesem Link.
Flyer: Kunst und Demenz PDF
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