Plakatflächen / Infrastruktur

15 Jahre Werbekonzession bringen hunderte neue Bushaltestellen und Einnahmen für Wiesbaden

Wiesbaden startet ab Juli 2026 mit einem innovativen Schritt in die Zukunft der Außenwerbung und des öffentlichen Nahverkehrs. Die Deutsche Plakat-Werbung aus Koblenz übernimmt für 15 Jahre die Dienstleistungskonzession zur Nutzung öffentlicher Flächen für Plakatwände und digitale Leuchtdisplays an Bushaltestellen und im Stadtgebiet.

Von: |Erschienen am: 3. Dezember 2025 16:02|

Foto: Stadt Wiesbaden

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat die Weichen für die Außenwerbung im öffentlichen Raum für die nächsten 15 Jahre gestellt. Die Dienstleistungskonzession zur Nutzung öffentlicher Flächen zur Außenwerbung wurde an die DPW Deutsche Plakat-Werbung GmbH & Co. KG mit Sitz in Koblenz vergeben. Ab dem 1. Juli 2026 übernimmt die DPW alle Plakatwände und digitalen Leuchtdisplays an Bushaltestellen.

Nach dem Auslaufen des bisherigen Vertrags mit dem Konzessionär WALL hat die Stadt ein umfangreiches und innovatives Ausschreibungsverfahren erfolgreich abgeschlossen.

Win-Win-Situation – Einnahmen und Attraktivitätssteigerung

Wiesbadens Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) sieht in dem neuen Vertrag eine ideale Verbindung aus wirtschaftlichem Nutzen und städtebaulicher Verbesserung: „Wir befinden uns hier in einer echten Win-win-Situation. Mit dem neuen Werbenutzungsvertrag verbinden wir wirtschaftliche Vernunft mit einer geordneten und modernen Gestaltung des öffentlichen Raums. Wir konnten für die Stadt verlässliche Einnahmen sichern. Mit den neuen im Vertrag enthaltenen Fahrgastunterständen an Bushaltestellen machen wir gleichzeitig den öffentlichen Nahverkehr komfortabler und attraktiver.“

Kowol betonte, dass die langfristige Planbarkeit der Vereinbarung zu einer nachhaltigen Finanzierung der kommunalen Aufgaben beitrage.

Qualität statt Quantität – Reduzierung der Werbeanlagen

Das Tiefbau- und Vermessungsamt, das den Ausschreibungsprozess federführend leitete, hob die innovative und kooperative Herangehensweise hervor. Durch einen vorbereitenden Workshop konnten Ziele und Eckpunkte gemeinsam mit städtischen Ämtern erarbeitet werden.

„Die enge Zusammenarbeit der städtischen Stellen hat es ermöglicht, die Standorte für Werbeanlagen zu optimieren und gleichzeitig die Gesamtzahl der Anlagen zu reduzieren. So entsteht ein klar strukturiertes, stadtbildverträgliches Werbekonzept, das Qualität vor Quantität stellt“, erläutert Amtsleiter Gerald Berg das Ergebnis.

Infrastruktur-Upgrade – 100 neue Fahrgastunterstände

Ein zentraler Baustein des neuen Vertrags ist die direkte Verknüpfung der Werbenutzung mit einem massiven Infrastruktur-Upgrade für den ÖPNV. Die DPW wird zusätzlich 100 neue Fahrgastunterstände bereitstellen und ist für die Pflege, Erneuerung und Weiterentwicklung der bestehenden Unterstände verantwortlich.

Diese Investition unterstützt gezielt den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen und verbessert die Aufenthaltsqualität der Fahrgäste durch besseren Wetterschutz, bessere Beleuchtung und ein modernes Design.

Werbeflächen für lokale Unternehmen und die Stadt

Die DPW signalisiert, dass das Angebot nicht nur Großkonzernen offensteht, sondern gezielt auch lokale Akteure ansprechen soll. Edith Arndt, Prokuristin der DPW, betont; „Wir sind nicht nur für große Konzerne ansprechbar – auch der Wiesbadener Bäcker oder inhabergeführte Einzelhändler kann bei uns Werbeflächen buchen, bis hinunter zur Einzelfläche.“

Auch die Eigenwerbung der Stadt und ihrer Institutionen wird gestärkt. Drei Prozent der digitalen Werbeslots stehen der Landeshauptstadt dauerhaft zur Verfügung. Hinzu kommen 37 Eigenwerbungssäulen für Kultur, Bildung und gesellschaftliches Engagement sowie die kostenfreie Nutzung nicht belegter Restkapazitäten.

DPW-Geschäftsführer Felix Freund sieht in Wiesbaden einen zukunftsorientierten Partner. „Wiesbaden ist für uns ein starker und zukunftsorientierter Standort. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Stadt moderne und auch mehr digital nutzbare Werbeflächen bereitzustellen sowie gleichzeitig durch hochwertige Fahrgastunterstände einen Beitrag zu einem attraktiven und serviceorientierten Nahverkehr zu leisten“, beton Freund.

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