Polizeieinsatz

Schusswaffengebrauch nach Familienstreit in Mainz-Kastel – Mann schwer verletzt

Am späten Dienstagabend kam es im Wiesbadener Ortsteil Mainz-Kastel, zu einem dramatischen Polizeieinsatz wegen häuslicher Gewalt, der in der Abgabe von Schüssen durch Polizeibeamte mündete. Ein 25-jähriger Mann wurde getroffen und dabei schwer verletzt.

Von: |Erschienen am: 29. Oktober 2025 12:31|

Symbolfoto

Dramatische Szenen am späten Dienstagabend im Stadtteil Mainz-Kastel. Gegen 22:00 Uhr am Dienstagabend, 28. Oktober, ging bei der Polizei Wiesbaden ein Notruf wegen Familienstreitigkeiten ein. Mehrere Streifenwagen wurden daraufhin zu dem Mehrfamilienhaus entsandt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Wiesbaden und des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA) konnten die Einsatzkräfte vor Ort deutliche Streitgeräusche aus einer Wohnung wahrnehmen.

In der betroffenen Wohnung befanden sich drei Personen – der 25-jährige Tatverdächtige und zwei Familienangehörige. Bei diesen handelt es sich um die Eltern des Mannes. Diesen war es nicht möglich, die Wohnung zu verlassen. Zudem erhielten die Einsatzkräfte die Information, dass der Mann eine Machete bei sich führen soll.

Spezialkräfte greifen ein – Schussabgabe bei Angriff

Um etwa 23:00 Uhr betraten spezialisierte Polizeikräfte die Wohnung, um die Situation zu entschärfen. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand griff der 25-Jährige die Polizisten mit einem Gegenstand an, woraufhin ein Schuss abgegeben wurde.

Der 25-Jährige wurde im Oberkörper getroffen und schwer verletzt. Notarzt und Sanitäter  leisteten sofort Erste Hilfe, anschließend wurde der Verletzte in ein Wiesbadener Krankenhaus eingeliefert, wo er derzeit medizinisch behandelt wird.

Die beiden Eltern blieben unverletzt.

Ermittlungen durch das HLKA – Einsatzablauf wird rekonstruiert

Wie in Fällen von Schusswaffengebrauch durch Polizeibeamte üblich, hat das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) die Ermittlungen übernommen. Der genaue Ablauf des Einsatzes, die Hintergründe des Familienstreits sowie die Umstände, die zur Schussabgabe führten, sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen, teilte Florian Breidenbach, Oberstaatsanwalt in Wiesbaden mit.

Mit welchen Gegenstand der Wiesbadener die Beamten angriff ist, aktuell nicht bekannt. Dies ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen teilte Breidenbach weiter mit.

Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden und das HLKA arbeiten eng zusammen, um zu klären, ob der Waffeneinsatz gerechtfertigt war.

Polizei-Einsätze bei häuslicher Gewalt – steigende Zahlen auch in Wiesbaden

Einsätze wegen häuslicher Gewalt gehören zu den gefährlichsten Situationen im Polizeialltag. Immer wieder müssen Beamte unter hohem Stress entscheiden, wie sie auf akute Bedrohungslagen reagieren.

Auch in Wiesbaden registriert die Polizei in den letzten Jahren eine Zunahme solcher Fälle, bei denen oft Alkohol, psychische Ausnahmesituationen oder familiäre Konflikte eine Rolle spielen.

Ermittlungen laufen – Mann außer Lebensgefahr

Nach aktuellem Kenntnisstand befindet sich der verletzte 25-Jährige außer Lebensgefahr. Der Fall wird von der Staatsanwaltschaft Wiesbaden und dem HLKA umfassend untersucht.
Erst nach Abschluss der Ermittlungen wird feststehen, ob der Schusswaffeneinsatz der Polizei in Kastel gerechtfertigt war.

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InfoBox

Hilfe bei häuslicher Gewalt: 

Betroffene und Angehörige sollten sich frühzeitig Hilfe  holen. Anlaufstelle ist das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ 08000 / 116 016 oder lokale Beratungsstellen in Wiesbaden.

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