Feuerwehreinsatz / Fotostrecke
Brand in E-Roller-Lager in Biebrich – Explodierende Akkus und hochgiftige Gase
Ein Brand in der Lagerhalle eines E-Roller-Unternehmens in Biebrich hat am Freitagnachmittag einen Großeinsatz der Wiesbadener Feuerwehr ausgelöst und den Feierabendverkehr massiv beeinträchtigt. Die Löscharbeiten gestalteten sich aufgrund explodierender Lithium-Ionen-Akkus und der Entstehung hochgiftiger Brandgase extrem schwierig.
Fotos: 5vision.news, Feuerwehr Wiesbaden
Die Feuerwehr Wiesbaden wurde gegen 15:20 Uhr am Freitagnachmittag, 24. Oktober, durch die Auslösung einer Brandmeldeanlage in einer Lagerhalle des E-Roller-Verleihers Bolt in der Rheingaustraße nach Biebrich alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war von außen zunächst keine Rauch- oder Feuerentwicklung sichtbar. Ein Blick durch ein Fenster zeigte jedoch eine deutliche Rauchsäule im Inneren des Gebäudes.
Gefahr durch explodierende Akkus und Suche nach vermissten Personen
Während der ersten Erkundung wurden Klopfgeräusche aus dem Inneren wahrgenommen, was zunächst die Befürchtung einer vermissten Person aufkommen ließ. Später stellte sich heraus, dass die Geräusche von explodierenden Lithium-Ionen-Akkus herrührten. Drei Personen aus dem Obergeschoss konnten sich rechtzeitig selbst ins Freie retten und blieben unverletzt.
Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst
Da sich herausstellte, dass die Lagerhalle mehrere Paletten Lithium-Ionen-Akkus und etwa 100 E-Roller beherbergte, wurde das Einsatzstichwort erhöht. Rund 50 Kräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilligen Wehren aus Biebrich und Schierstein, mehrere Rettungsdiensteinheiten und die Einsatzleitung Rettungsdienst waren im Einsatz. Die Rheingaustraße wurde für die Dauer der Löscharbeiten komplett gesperrt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr führte.
Brandbekämpfung unter erschwerten Bedingungen
Eine Palette mit Akkus stand beim Eintreffen bereits in Vollbrand. Insgesamt kamen etwa zehn Atemschutztrupps zur Brandbekämpfung zum Einsatz. Durch die Zersetzung der Akkus kam es zu starker Rauchentwicklung mit hochgiftigen Brandgasen. Die Feuerwehr setzte umfangreiche maschinelle Belüftungsmaßnahmen um. Parallel wurden benachbarte Akkus auf Wärmeentwicklung kontrolliert, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Keine vermissten Personen – Gesundheit der Einsatzkräfte
Die Suche nach vermissten Personen verlief negativ. Drei Feuerwehrleute klagten trotz umfangreicher Schutzmaßnahmen über Atemwegsreizungen und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Das Gebäude ist wegen der Brandgase und Rückstände giftiger Stoffe derzeit unbenutzbar. Die defekten Akkus werden vom Betreiber fachgerecht entsorgt. Auch benachbarte Gebäude wurden durch Brandrauch beeinträchtigt.
Sicherstellung des Grundschutzes und weitere Unterstützung
Während des Einsatzes sicherten die Freiwilligen Feuerwehren Sonnenberg und Kostheim den Grundschutz in anderen Teilen Wiesbadens ab. Die Logistik- und Versorgungsgruppe kümmerte sich um die Verpflegung und Betreuung der Einsatzkräfte vor Ort.
Polizei ermittelt zur Brandursache
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Zur Schadenshöhe gibt es derzeit keine Angaben.
Eine Fotostrecke mit 32 Bildern gibt es unter:
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