Demonstration

Stille Solidarität und friedlicher Protest: Wiesbaden reagiert auf Shalicar-Vortrag

In Wiesbadener Innenstadt war am Sonntag von einer angespannten, aber friedlichen Versammlungslage geprägt. Während der israelische Publizist und Ex-Armeesprecher Arye Sharuz Shalicar in der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden einen Vortrag hielt, fanden sich vor Ort parallel eine propalästinensische Kundgebung sowie eine Menschenkette in Solidarität mit der jüdischen Gemeinde zusammen. Trotz der angespannten Thematik verliefen beide Demonstrationen friedlich, sodass die Polizei nicht eingreifen musste.

Von: |Erschienen am: 12. Oktober 2025 20:28|

Fotos: Otto Witte

Arye Sharuz Shalicar, bekannt für seine langjährige Tätigkeit als Sprecher der israelischen Armee, wurde von der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden eingeladen, um über die aktuelle Lage in Israel zu referieren. Diese Einladung am Sonntag, 12. Oktober, rief jedoch kritische Stimmen hervor, die in der Nähe der Synagoge in der Friedrichstraße eine Propalästinenser-Demonstration organisierten. Die jüdische Gemeinde und die Polizei standen in engem Austausch, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf der Veranstaltung sicherzustellen.

Friedlicher Verlauf trotz kontroverser Debatte

Am Nachmittag versammelten sich sowohl propalästinensische Demonstranten als auch Unterstützer der jüdischen Gemeinschaft in der Nähe der Synagoge, um ihre Standpunkte deutlich zu machen.

Die pro Palästina Kundgebung auf dem Schillerplatz ab etwa 15:00 Uhr von rund 100Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde lautstark, aber friedlich abgehalten. Die Solidaritäts-Menschenkette für die jüdische Gemeinde von Wiesbadener Rathaus bis zur Synagoge – verlief ebenfalls ohne Zwischenfälle. Rund 150 Personen nahmen daran teil. Unter ihnen auch Wiesbadens Stadtvorsteher Dr. Gerhard Obermayr (CDU).

Großes Polizei Aufgebot

Die Polizei, die mit zahlreichen Kräften und einheiten vort Ort war, bestätigte, dass keine Eskalationen auftraten und kein Eingreifen notwendig war. Beide Seiten zeigten Respekt vor den jeweils anderen, sodass die Demonstrationen dem Grundrecht auf Meinungsäußerung in geordnetem Rahmen gerecht wurden.

Solidarität mit der jüdischen Gemeinde in herausfordernder Zeit

Die Jüdische Gemeinde Wiesbaden sieht die Veranstaltung als wichtigen Beitrag zur Stärkung des Zusammenhalts und der Sicherheit in der Gemeinschaft. In Zeiten zunehmender antisemitischer Vorfälle in Deutschland sind solche öffentlichen Bekenntnisse von großer Bedeutung. Das Bündnis verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, darunter auch die christlichen Kirchen, stellt sich klar gegen Antisemitismus und für ein friedliches Miteinander in der Stadt.

Ausblick und Bedeutung für Wiesbaden

Der friedliche Umgang mit kontroversen Themen zeichnet Wiesbaden als weltoffene und demokratische Stadt aus. Die Veranstalter und Sicherheitskräfte werden auch künftig für einen respektvollen Dialog und eine sichere Atmosphäre sorgen, die das Recht auf freie Meinungsäußerung schützt, ohne Gewalt oder Hass zuzulassen.

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