Natur-Projekt
Erfolgreiche Storchensaison in Schierstein: Live-Stream mit tausenden Zuschauern geht in die Winterpause
Große Resonanz für ein außergewöhnliches Projekt. Die erste Saison der Storchenkamera auf dem Gelände des Wasserwerks in Wiesbaden-Schierstein ist beendet. Nun geht die Kamera in die Winterpause, kehrt aber im kommenden Jahr zurück.
Foto: Screenshot Live-Stream
Ein Nest im Blick von mehr als 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer täglich: Die Storchenkamera am Wasserwerk Schierstein bot in diesem Jahr erstmals faszinierende Einblicke in das Leben der Weißstörche. Nach einer aufregenden Saison verabschiedet sich das Projekt nun in die Winterpause – und soll 2026 fortgesetzt werden.
Storchenkamera Schierstein begeistert Naturfans
Seit März 2025 konnten Naturfreunde per Live-Stream die Störche in Schierstein beobachten – vom Nestbau bis zum Abflug des Nachwuchses. Mehr als 1.000 Menschen täglich klickten sich ein, um live mitzuerleben, wie vier Eier gelegt, bebrütet und die Küken versorgt wurden.
Camillo Huber-Braun, Leiter des Stadtplanungsamtes, zeigt sich zufrieden. „Die große Aufmerksamkeit freut uns sehr und bestätigt den Einsatz, den wir und alle Beteiligten mit der Initiierung und Umsetzung des Projekts geleistet haben.“
Herausforderungen und Erfolgsgeschichte
Die Saison verlief nicht ohne Rückschläge. In den ersten Wochen führte Nahrungsknappheit dazu, dass drei Küken nicht überlebten. Ein Schicksal, das viele Nester in der Region traf:
„Von 50 Brutpaaren gab es in diesem Jahr nur 30 Jungstörche – sonst sind es mehr als doppelt so viele“, erklärt Hubertus Krahner, Vorsitzender der Storchengemeinschaft Schierstein e.V.
Doch das verbliebene Jungtier entwickelte sich prächtig, wurde erfolgreich großgezogen und verließ schließlich das Nest.
Jungstörche fliegen nach Marokko
Im Spätsommer starteten die jungen Störche in ihr erstes großes Abenteuer: den Flug Richtung Süden.
„Die ersten Schiersteiner Jungstörche wurden bereits Ende August in Marokko gesichtet“, berichtet Thomas Geiger vom Vereinsvorstand. Dank der Beringung lassen sich die Tiere eindeutig zuordnen – ein eindrucksvoller Beweis für ihre enorme Flugleistung.
Projekt stößt auf große Resonanz
Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) zeigte sich beim Tag der offenen Tür beeindruckt: „Es ist faszinierend, die Aufzucht so hautnah mitzuerleben. Dieses Projekt bringt den Menschen die Natur ein Stück näher.“
Gefördert wird die Kamera vom Regionalpark RheinMain und unterstützt von Smart City Wiesbaden.
Wie geht es weiter?
Der Livestream pausiert über die Wintermonate, bevor er rechtzeitig zur Rückkehr der Störche im Frühjahr 2026 wieder eingeschaltet wird. Dann können die Zuschauerinnen und Zuschauer erneut verfolgen, wie die Schiersteiner Störche ihre Nester beziehen und eine neue Generation großziehen.
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