Vorfall / Update

Überschallknalle erschüttern Wiesbaden und Rhein-Main – Bundeswehr-Einsatz sorgt für Aufregung

Zwei laute, rätselhafte Knallgeräusche haben am Mittwochvormittag für Verunsicherung in Wiesbaden und im gesamten Rhein-Main-Gebiet gesorgt. Wie Behörden inzwischen bestätigen, handelte es sich um Überschallknalle, verursacht durch den Einsatz von zwei Eurofighter-Jets der Bundeswehr. Diese verfolgten ein Passagierflugzeug.

Von: |Erschienen am: 17. September 2025 14:03|

Symbolfoto: Canva

Zwei laute Knallgeräusche haben am Mittwochvormittag, 17. September, für Verunsicherung in Wiesbaden und im gesamten Rhein-Main-Gebiet gesorgt. Wie Behörden inzwischen bestätigen, handelte es sich um Überschallknalle von zwei Eurofighter-Maschinen der Bundeswehr, die vom Fliegerhorst Nörvenich gestartet waren. Grund für den Einsatz war ein ziviles Flugzeug, zu dem der Funkkontakt abgebrochen war.

Zwei laute Knalle versetzen Rhein-Main in Aufregung

Kurz nach 10:00 Uhr vernahmen zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner in Wiesbaden, Mainz, dem Taunus, dem Rheingau und Frankfurt laute, donnerartige Geräusche und Vibrationen. Polizei und Feuerwehr verzeichneten eine Vielzahl von Notrufen, während in den sozialen Netzwerken Spekulationen über Explosionen oder Unfälle die Runde machten.

Die Ursache war jedoch militärisch. Zwei Eurofighter durchbrachen beim Einsatz die Schallmauer und verursachten dadurch die weithin hörbaren Überschallknalle.

Bundeswehr bestätigt Alarmstart aus Nörvenich

Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung in Langen und der Bundeswehr starteten die beiden Eurofighter vom Fliegerhorst Nörvenich bei Köln. Dort befindet sich das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“. Grund war der Verlust der Funkverbindung zu einem zivilen Passagierflugzeug welches sich im Bereich von Süddeutschland befand. In solchen Fällen wird routinemäßig ein sogenannter „Alarmstart“ durchgeführt, um den Sichtkontakt zum Flugzeug herzustellen und die Lage zu klären.

Über Taunusstein beschleunigten die Jets während ihres Identifizierungsfluges so stark, dass sie die Schallmauer durchbrachen. Die Folge: Zwei laute Knalle, die im gesamten Rhein-Main-Gebiet zu hören waren. Die beiden Jets waren nicht nur mit über 1.200 Stundenkilometer unterwegs, sondern auch noch sehr tief.

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Die Bundeswehr stellte nach Wiederherstellung des Funkkontakts klar, dass zu keiner Zeit ein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung bestand. Weitere Details zu dem betroffenen Flugzeug wollte das Militär jedoch nicht nennen.

Solche Einsätze sind Teil der Luftraumsicherung und kommen regelmäßig vor, wenn zivile Maschinen nicht erreichbar sind.

Große Reichweite der Überschallknalle

Die beiden Knalle waren weit über Wiesbaden hinaus wahrnehmbar. Zahlreiche Anwohner berichteten von vibrierenden Fenstern und einem kurzen Schreckmoment. Innerhalb weniger Minuten überschlugen sich die Meldungen in sozialen Medien.

Nach der offiziellen Bestätigung durch die Behörden herrscht nun Klarheit: Es handelte sich um einen routinemäßigen Bundeswehr-Einsatz, der für die Sicherheit im deutschen Luftraum sorgte.

Auch wenn die lauten Überschallknalle viele Menschen in der Region erschreckten, bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie präsent und wichtig die Luftraumsicherung durch die Bundeswehr auch über Wiesbaden und das Rhein-Main-Gebiet ist.

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InfoBox

Was ist ein Überschallknall?
Beim Fliegen wird der Schall als Druckwelle vor dem Flugzeug hergeschoben. Hierbei verdichten sich die Schallwellen zu einer kompakten Schallmauer. Beschleunigt das Flugzeug auf Überschallgeschwindigkeit, also je nach Umgebung etwa 1.200 Stundenkilometer, wird diese durchbrochen. Hinter dem Jet breitet sich trichterförmig eine Druckwelle aus Schall aus, die am Boden als lauter Knall wahrgenommen wird.

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