Bildvisionen
Wiesbadener Fototage starten spektakulär mit preisgekrönter Fotokunst
Die 13. Wiesbadener Fototage haben mit einem intensiven und vielschichtigen Auftakt begonnen. Mit über 1.000 Gästen, sieben Ausstellungen und dem "Preis der Jury" für Verdiana Albano setzt das Festival ein starkes Zeichen für zeitgenössische Fotokunst. Unter dem Motto "Zukunft? Welche Zukunft?!" werden gesellschaftliche Fragen analog, digital und mit internationaler Strahlkraft künstlerisch verhandelt.
Foto: Paul Müller
Mit einem intensiven und atmosphärisch dichten Eröffnungswochenende sind die 13. Wiesbadener Fototage gestartet. Die Ausstellungsräume waren gut besucht, die Gespräche lebendig und die gezeigten Werke bewegend.
Die Bandbreite der präsentierten Arbeiten reicht von analoger Fotografie über dokumentarische Formate bis hin zu Videoarbeiten und KI-gestützten Experimenten. Das Festival verzichtet bewusst auf eine bloße Illustration seines Mottos und setzt stattdessen auf eine tiefgehende ästhetische und inhaltliche Auseinandersetzung.
Fototage Wiesbaden thematisieren Zukunftsfragen
Bis zum 7. September zeigen sieben Ausstellungen insgesamt 38 künstlerische Positionen aus dem In- und Ausland. Unter dem Motto „Zukunft? Welche Zukunft?!“ entfaltet sich ein vielschichtiges Panorama gesellschaftlicher Themen. Die Werke bewegen sich zwischen politischer Analyse und poetischer Reflexion und greifen Fragestellungen wie Klimakrise, Care-Arbeit, Migration, Körperbilder und Identitätsfragen auf.
„Die Frage nach der Zukunft stellt sich nicht mehr als Prognose, sondern als große Herausforderung – an uns alle“, sagt der künstlerische Leiter des Festivals, Jürgen Strasser. Und weiter: „Die Wiesbadener Fototage bieten Raum, diese Herausforderung zu verhandeln. Und das auf höchsten künstlerischen Niveau – zugänglich für jede und jeden“.
Preis der Jury für Verdiana Albano
Im Rahmen der zentralen Eröffnungsfeier im Künstlerverein Walkmühle sowie beim „Artists Day“ mit über 1.000 Gästen wurden die wichtigsten Festivalorte stark frequentiert. Neben der Walkmühle zählten das Kunsthaus Wiesbaden und das Frauen Museum Wiesbaden zu den meistbesuchten Ausstellungsorten.
Höhepunkt des Wochenendes war die Verleihung des „Preises der Jury“. Daniel Oschatz, CEO von Oschatz Visuelle Medien, überreichte die Auszeichnung an die Fotokünstlerin Verdiana Albano für ihre Arbeit „I ain’t from no east coast“.
Jurypreis für kraftvolle Identitätskunst
Prof. Andrea Diefenbach von der Hochschule für Künste Bremen würdigte die Preisträgerin: „Den Preis der Jury erhält Verdiana Albano mit ihrer Arbeit I ain’t from no east coast – sie hat die Jury durch ihre kraftvolle und vielschichtige Auseinandersetzung mit Fragen von Identität, Herkunft und Sichtbarkeit überzeugt.
Durch die Verbindung von dokumentarischer und inszenierter Fotografie, Archivmaterial, Selbstporträts und installativen Elementen entsteht ein vieldeutiger Reflexionsraum, der persönliche Narrative mit gesellschaftlicher Relevanz verwebt.“
Familienalbum als künstlerisches Statement
Verdiana Albano selbst sagte: „Mir bedeutet es sehr viel, dass genau diese Arbeit ausgezeichnet wurde, da somit auch auf afrodeutsche und ostdeutsche Perspektiven der deutschen Geschichte aufmerksam gemacht und der Kanon um diese Blickpunkte erweitert wird.
Mich berührt es natürlich auch sehr, weil I ain’t from no east coast eine extrem persönliche Arbeit mit echten Fotos aus unserem Familienalbum ist.“
Digitale Erweiterung der Wiesbadener Fototage
Die Wiesbadener Fototage bieten in diesem Jahr mehr als nur klassische Ausstellungen. Ein neues digitales Vermittlungsprogramm ergänzt das Festival und eröffnet zusätzliche Perspektiven. Es erlaubt Einblicke in die Entstehung der Werke, die Konzepte der Künstlerinnen und Künstler sowie deren Gedankenwelt. Texte, Stimmen und Hintergrundinformationen schaffen ein hybrides Erlebnis, das analog und digital miteinander verbindet.
Das Programm ist per QR-Code direkt in den Ausstellungen abrufbar oder auch bequem von Zuhause oder unterwegs über www.wiesbadener-fototage-digital.de. Für die Nutzung wird ein digitales Endgerät sowie ein Ohr- oder Kopfhörer empfohlen.
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Infobox
Das Festivalprogramm vom 26.08. bis 31.08.2025
Mittwoch, 27.08.2025, 16:00 Uhr
sam — Stadtmuseum am Markt
Artist Talk: Berit Jäger im Gespräch mit Jürgen Strasser
Mittwoch, 27.08.2025, 19:00 Uhr
Kunsthaus Wiesbaden
Film: Ernest Cole — Lost and Found
Donnerstag, 28.08.2025, 11:00 Uhr
Künstlerverein Walkmühle
Bilderschauen: Ausstellungsführung mit Michaela Höllriegel
Donnerstag, 28.08.2025, 18:00 bis 20:00 Uhr
Kunstverein Bellevue-Saal, sam — Stadtmuseum am Markt, Aktives Museum Spiegelgasse
Walk & Talk: Ausstellungsrundgang mit Jürgen Strasser
Freitag, 29.08.2025, 15:00 Uhr
Kunsthaus Wiesbaden
Bilderschauen: Ausstellungsführung mit Michaela Höllriegel
Freitag, 29.08.2025, 17:00Uhr
Künstlerverein Walkmühle
Artist Talk: Verdiana Albano (Preis der Jury 2025) im Gespräch mit Dr. Christina Leber
Samatag, 30.08.2025, 17:30 Uhr
Kunsthaus Wiesbaden
DGPh-Fototalk: Bilder für die Zukunft? Welche Zukunft?
Mit Alexander Hagmann, Henner Flohr und Mika Sperling
Samstag, 30.08.2025, 19:00Uhr
Galerie Rubrecht Contemporary
Fotografie-Quizabend: Ein spielerischer Blick auf die Fotogeschichte mit Alexander Hagmann
Sonntag, 31.08.2025, 12:00 Uhr
frauen museum wiesbaden
Bilderschauen: Ausstellungsführung mit Janine Erkel
Sonntag, 31.08.2025, 14:00 Uhr
Kunsthaus Wiesbaden
Frederic Lezmi stellt den Photobook Dummy Award vor.
Gast: Wolfgang Zurborn
Sonntag, 31.08.2025, 15:30 Uhr
Kunsthaus Wiesbaden
Artist Talk: Julius Schien im Gespräch mit Daniel Oschatz
Weiterführende Informationen:
Informationen über die beteiligten Künstler
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