Forderung

ADFC kritisiert Verkehrsfreigabe am Landeshaus: Radfahrer in Wiesbaden sehen sich gefährdet

Die Freigabe der Rechtsabbiegerspur am Landeshaus sorgt aktuell für hitzige Diskussionen in der hessischen Landeshauptstadt. Während Autofahrer von der Entlastung profitieren, warnt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club vor akuten Gefahren für Radfahrende und fordert eine sofortige Rückkehr zur alten Verkehrsführung.

Von: |Erschienen am: 17. August 2025 17:26|

Foto: ADFC

Streit um den Rechtsabbieger am Kaiser-Friedrich-Ring. In den vergangenen Tagen wird viel und teils heftig darüber Diskutiert.

Die Entscheidung der Stadt, die Rechtsabbiegerspur am Landeshaus nach dem Wasserrohrbruch im Gustav-Stresemann-Ring wieder für den Autoverkehr freizugeben, polarisiert Wiesbaden. Während viele Autofahrende die Maßnahme begrüßen, schlägt die Kritik von Radfahrverbänden hohe Wellen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Wiesbaden/Rheingau-Taunus sieht in der aktuellen Verkehrsführung erhebliche Sicherheitsrisiken.

ADFC warnt vor neuer Unfallgefahr

Laut Michele Fleckenstein, Vorstandsmitglied des ADFC, droht die Kreuzung am Landeshaus erneut zu einem „Unfallschwerpunkt“ zu werden. Bereits im vergangenen Jahr kam es nach ähnlichen Sperrungen zu gefährlichen Situationen. Besonders problematisch sei, dass Radfahrende auf der bergab verlaufenden Umweltspur durch Autofahrende beim Spurwechsel regelmäßig in Gefahr gebracht würden.

„Die Sicherheit der Radfahrenden darf nicht wieder für kurzfristige Maßnahmen geopfert werden“, betont Fleckenstein. Auch wenn schnelle Entscheidungen bei einem Wasserrohrbruch nachvollziehbar seien, müsse der Radverkehr zwingend mitgedacht werden.

Umweltspur – wichtige Verbindung für Radfahrende

Die durchgehende Umweltspur am 1. Ring gilt als zentrale Achse für den Radverkehr in Wiesbaden. Sie verbindet Innenstadt, Bahnhof und den Südosten der Stadt. Wird sie unterbrochen oder gesperrt, sind Radfahrende gezwungen, riskante Spurwechsel in den fließenden Autoverkehr vorzunehmen.

Der ADFC sieht darin ein typisches Beispiel für „mangelhafte Baustellenkoordination“ in Wiesbaden. Zwar sei die Sperrung der Spur mittlerweile aufgehoben, dennoch bleibe der Eindruck, dass bei Baumaßnahmen und Umleitungen zu selten an den Rad- und Busverkehr gedacht werde.

ADFC stellt klare Forderungen

Um die Sicherheit der Radfahrenden zu gewährleisten, fordert der ADFC:

  • Unverzügliche Wiederherstellung der alten Verkehrsführung: Nach Beendigung der Bauarbeiten müsse die Umweltspur für Radfahrende geöffnet und die Rechtsabbiegerspur erneut gesperrt werden.

  • Mehr Weitsicht bei künftigen Baustellen: Die Stadt müsse bei Planungen von Beginn an sichere und praktikable Lösungen für den Radverkehr einbeziehen.

Polarisierung in Wiesbaden

Die Debatte um die Verkehrsführung am Landeshaus zeigt einmal mehr, wie stark das Thema Mobilität in Wiesbaden polarisiert. Während die FWG/Pro Auto die Freigabe als bürgernah und entlastend feiert, schlagen die Warnungen der Radfahrverbände Alarm. Klar ist: Die Kreuzung am Landeshaus bleibt ein Brennpunkt der Verkehrspolitik.

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