Einsatz

Großrazzia gegen Drogenbande: LKA zerschlägt Cannabis-Schmuggelring im Rhein-Main-Gebiet

Das Hessische Landeskriminalamt und das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main haben ein mutmaßliches Drogennetzwerk im Rhein-Main-Gebiet zerschlagen. In einer groß angelegten Aktion wurden am Montag und Dienstag insgesamt zehn Tatverdächtige festgenommen – darunter auch in Wiesbaden. Der Vorwurf: großangelegter Cannabisschmuggel aus Nordamerika.

Von: |Erschienen am: 7. August 2025 10:30|

Symbolfoto

Einem internationalen Drogennetzwerk das schon seit längerem im Rhein-Main-Gebiet agiert, wurde ein empfindlicher Schlag versetzt. Die Maßnahmen wurden von der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Hessen, die beim Hessischen Landeskriminalamt in Wiesbaden angesiedelt ist, koordiniert. Ziel der Einheit ist die Bekämpfung schwerer und grenzüberschreitender Drogenkriminalität.

Bereits seit Juli 2025 steht eine Tätergruppierung aus dem Rhein-Main-Gebiet im Verdacht, mehrere hundert Kilogramm Cannabis aus Kanada und den USA nach Deutschland eingeführt zu haben.

Container mit 800 Kilo Marihuana in Kanada entdeckt

Der entscheidende Hinweis kam aus Kanada. Dort hatten Ermittler am 25. Juni diesen Jahres rund 800 Kilogramm Marihuana in einem Seecontainer entdeckt – clever versteckt unter Dämmmaterial. Die Sendung war an Adressen im Rhein-Main-Gebiet gerichtet. Das alarmierte Zoll und Polizei in Deutschland, die in der Folge eine umfangreiche Ermittlungskette starteten.

Drogenfunde in Wiesbaden und Umgebung

In Wiesbaden schlugen die Ermittler besonders erfolgreich zu. Auf einem Balkon in der hessischen Landeshauptstadt wurden 106 Kilogramm Haschisch sichergestellt. Auch in Frankfurt, Langen, im Kreis Groß-Gerau, dem Main-Taunus-Kreis, dem Rheingau-Taunus-Kreis und Mainz fanden Durchsuchungen statt. Dabei entdeckten die Einsatzkräfte unter anderem 70 Kilogramm Amphetamin, elektronische Beweismittel wie Handys und Laptops sowie 60 Eimer mit einer rauschgiftverdächtigen Flüssigkeit, die nun kriminaltechnisch analysiert wird.

Zugriff auf der A66 und in der Mainzer Altstadt

Parallel zum Fund in Wiesbaden konnte ein zweiter großer Schlag gelandet werden. Ein weiterer Container mit 350 Kilogramm Marihuana aus den USA wurde am Hamburger Hafen abgefangen – erneut mit mutmaßlichem Ziel Rhein-Main. Die daraufhin identifizierten fünf weiteren Tatverdächtigen wurden unter anderem in der Mainzer Altstadt und auf der Autobahn 66 bei Wiesbaden durch Spezialkräfte gestellt.

Haftbefehle gegen alle zehn Tatverdächtigen

Für alle zehn Beschuldigten im Alter von 19 bis 45 Jahren wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Untersuchungshaftbefehle erlassen. Sie müssen sich nun unter anderem wegen des Verdachts der bandenmäßigen Einfuhr und Verbreitung von Betäubungsmitteln verantworten.

Drogenbekämpfung mit gebündelter Kompetenz

Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen wurde 2012 gegründet und vereint die Kräfte des Hessischen Landeskriminalamts in Wiesbaden mit dem Zollfahndungsamt Frankfurt. Ihr Fokus liegt auf besonders schweren Fällen organisierter Rauschgiftkriminalität. Der aktuelle Fall zeigt, wie wirkungsvoll diese Kooperation agieren kann – nicht zuletzt durch die zentrale Lage und Steuerung aus Wiesbaden.

Der aktuelle Einsatz ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche grenzüberschreitende Ermittlungsarbeit. Durch die frühzeitige internationale Zusammenarbeit und die operative Leitung durch das LKA in Wiesbaden konnte ein erheblicher Schlag gegen die organisierte Drogenszene im Rhein-Main-Gebiet geführt werden. Die Ermittlungen dauern an.

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