Wohnraumerhebung

Leerstand, Miete, Heizmix: So wohnt Wiesbaden wirklich

Wie alt sind Wiesbadens Häuser, womit wird geheizt und wer wohnt eigentlich wo? Die jetzt veröffentlichten jüngsten Zensus-Ergebnisse liefern überraschende Einblicke in die Baugeschichte, Energienutzung und Wohnformen der Landeshauptstadt. Kompakt, aktuell und mit Aha-Effekt.

Von: |Erschienen am: 5. August 2025 13:10|

Archivfoto

Die Gebäude- und Wohnungszählung war ein zentraler Bestandteil des Zensus 2022, der als umfassende Erhebung der amtlichen Statistik bundesweit durchgeführt wurde.

Für die hessische Landeshauptstadt liegen nun ausgewählte Resultate vor, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe der Reihe „kurz & bündig aus Statistik und Stadtforschung“. Sämtliche Daten beziehen sich auf den Stichtag des 15. Mai 2022.

Baualter und Stadtbild

Die Erhebung zeigt, dass mehr als 16 Prozent der Gebäude in Wiesbaden noch aus der Kaiserzeit stammen. Gleichzeitig wurden rund 20 Prozent des heutigen Baubestandes nach 1990 errichtet. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die architektonische Entwicklung der Stadt im Laufe der Jahrzehnte.

Heiztechniken und Energiequellen

Gas dominiert nach wie vor als Hauptenergiequelle zur Beheizung der Wohnungen in Wiesbaden, mit einem Anteil von 78 Prozent. Fernwärme folgt mit 10,8 Prozent auf Platz zwei, knapp vor Heizöl, das bei 8,4 Prozent liegt.

In Neubauten ab dem Jahr 2010 zeigt sich jedoch ein Wandel: Hier kommt Gas zwar weiterhin in über der Hälfte der Fälle zum Einsatz, aber Fernwärme (20 Prozent) und erneuerbare Energien (17,2 Prozent) gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Nutzungsformen und Leerstand

Der Großteil der Wohnungen war zum Erhebungszeitpunkt vermietet, etwa 70,5 Prozent. Fast jede vierte Wohnung wurde von Eigentümern selbst bewohnt.

Insgesamt standen 5.027 Wohnungen leer, was einem Anteil von 3,3 Prozent aller Wohnungen in Wiesbaden entspricht.

Mietpreise im Vergleich

Am Stichtag des Zensus betrug die durchschnittliche monatliche Nettokaltmiete in Wiesbaden 9,21 Euro pro Quadratmeter. Damit lag sie um 1,93 Euro über dem bundesweiten Durchschnitt und um einen Euro über dem hessischen Mittelwert.

Veröffentlichung und weiterführende Informationen

Die Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung 2022 sind abrufbar unter Publikationen auf der Website der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Weiterführende Daten und Publikationen bietet das Amt für Statistik und Stadtforschung unter www.wiesbaden.de/statistik. Für Anfragen steht das Amt unter der Telefonnummer 0611 / 315691 sowie per E-Mail an amt-fuer-statistik-und-stadtforschung@wiesbaden.de zur Verfügung.

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