Schlüsselprojekt

Neuanfang für das „Rote Hochhaus“ – SEG übernimmt Problemimmobilie im Schelmengraben

Ein bedeutender Schritt für die Entwicklung des Wiesbadener Quartiers Schelmengraben. Die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden hat das Hochhaus in Dotzheim erworben. Das stadtweit bekannte "Rote Hochhaus“ galt über Jahre hinweg als Problemimmobilie und Symbol für den Stillstand im Quartier. Mit diesem Ankauf sendet die Landeshauptstadt ein klares Signal für soziale Verantwortung und städtebauliche Erneuerung.

Von: |Erschienen am: 25. Juli 2025 12:30|

Fotos: Erika-Noack, Daniel Becker

Das weithin sichtbare „Rote Hochhaus“ im Herzen des Quartiers Schelmengraben hat einen neuen Eigentümer. Die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) hat das Gebäude in der Karl-Marx-Straße 53, 55–57 in Dotzheim übernommen. Mit dem Kauf will die Stadt einen städtebaulichen Neustart einläuten und die Entwicklung im lange vernachlässigten Viertel entscheidend voranbringen.

Ein Symbol des Stillstands wird zur Chance

Das Hochhaus galt jahrelang als Problemimmobilie. Vernachlässigte Substanz, kaum investiert, oft verkauft – und zuletzt eine komplett leerstehende Ladenpassage im Erdgeschoss. Für viele Anwohnerinnen und Anwohner war das Gebäude ein Sinnbild für die Perspektivlosigkeit im Schelmengraben.

„Mit dem Ankauf setzen wir ein deutliches Zeichen für soziale Verantwortung und neue Impulse“, sagt Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. „Wir investieren in das Quartier – und vor allem in die Menschen, die hier leben.“

Zentrale Lage, zentrale Rolle

Das Hochhaus liegt mitten im Schelmengraben – städtebaulich wie sozial eine Schlüsselstelle. Der neue Eigentümer SEG will diese Lage nun gezielt nutzen, um eine Neuausrichtung anzustoßen. Ziel ist, ein modernes, lebendiges Zentrum für Wohnen, Begegnung und Nahversorgung zu schaffen.

„Das ‚Rote Hochhaus‘ ist mehr als ein Gebäude – es ist ein Katalysator für die Erneuerung des gesamten Stadtteils“, betont Wiesbadens Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol.

Transformation statt Stillstand

SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin sieht die Übernahme als Signal für eine aktive und sozialverträgliche Stadterneuerung: „Solche Projekte sind komplex, aber genau unser Kernauftrag. Wir wollen den Stillstand überwinden – mit einem Quartier, das wieder Lebensqualität bietet.“

In den nächsten Monaten wird die SEG erste Ideen zur künftigen Nutzung und Gestaltung entwickeln. Dabei soll vor allem auch der Austausch mit dem Quartiersbeirat Schelmengraben und dem Ortsbeirat eine zentrale Rolle spielen.

Ein gemeinsamer Neustart

Noch sind viele Fragen offen – etwa zur künftigen Nutzung der leerstehenden Ladenflächen oder zu Sanierungskosten. Doch eines steht fest: Der Erwerb ist ein Hoffnungsschimmer für den Stadtteil. Der Stillstand hat ein Ende.

Über den Kaufpreis haben SEG und Verkäufer Stillschweigen vereinbart.

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