Modernisierung

Hirn und Herz des ÖPNV: So sorgt die neue Leitstelle von ESWE für einen reibungslosen Busverkehr in Wiesbaden

ESWE Verkehr hat seine zentrale Verkehrsleitzentrale umfassend modernisiert und sorgt damit für mehr Effizienz, bessere Kommunikation und noch reibungsloseren Busverkehr in Wiesbaden. Die neue Leitstelle ist das technische Rückgrat des städtischen Nahverkehrs und ein Paradebeispiel dafür, wie Digitalisierung den öffentlichen Verkehr verbessert.

Von: |Erschienen am: 21. Juli 2025 15:11|

Während Fahrgäste an der Haltestelle stehen und auf ihren Bus warten, läuft in der Leitstelle von ESWE Verkehr Hochbetrieb – mit Videowänden, Live-Daten und digitaler Präzision. Die Schaltzentrale im Herzen des Wiesbadener öffentlichen Personennahverkehr hat einiges zu bieten.

ESWE Verkehr hat die Verkehrsleitzentrale umfangreich Umbau. Das hochmoderne Kontrollzentrum in der Gartenfeldstraße 18 ist das neue Herz und Hirn des ÖPNV in der hessischen Landeshauptstadt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Regelung und Überwachung des Busverkehrs sowie der schnellen Reaktion auf Ereignisse und Problemlagen.

Ein Blick hinter die Kulissen der Verkehrsleitzentrale

Die Leitstelle ist der zentrale Ort, an dem der Busverkehr von über 40 Linien geregelt, gesteuert und überwacht wird. Sie sorgt dafür, dass das Verkehrssystem im Takt bleibt und Abläufe im Linienverkehr koordiniert werden. Bei ungeplanten Ereignissen können die Mitarbeitenden schnell reagieren und informieren, um die Folgen für Fahrgäste und Fahrplan so gering wie möglich zu halten.

An vier ergonomischen Arbeitsplätzen überwachen die 32 Mitarbeitenden, die rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Schichtdienst arbeiten, den gesamten Busverkehr. Eine riesige, für den Dauerbetrieb ausgelegte Video-Multifunktionswand mit acht 55-Zoll-Bildschirmen ermöglicht die Echtzeit-Verfolgung und -Bestimmung der Fahrzeuge im Liniennetz. So können wichtige Informationen wie die Ankunftszeit der nächsten Linie oder Störungen und Umleitungen direkt auf den digitalen Fahrgastinformationstafeln an den Haltestellen angezeigt werden.

Die Leitstelle steht dabei über Funk und Bordrechner in ständigem Kontakt mit dem Fahrpersonal. Auch Funkmeldungen, Betriebsprotokolle und Wagenumläufe sind auf den Monitoren abrufbar.

Modernisierung mit Weitblick

„Die Modernisierung war dringend notwendig, da die Räume und die Einrichtung der alten Leitstelle, die 15 Jahre im Dienst war, zu klein und für heutige Anforderungen nicht mehr geeignet waren. Die alte Informations- und Versorgungstechnik war veraltet und nicht mehr auf dem Stand der Technik“, so Dietmar Schneider (Verkehrsleiter, Leitung Stabsbereich Strategisch Technische Ausrichtung).

Die reinen Bauarbeiten erstreckten sich von September 2024 bis Mai 2025. Eine besondere Herausforderung war der Umbau im laufenden Betrieb, „was einen doppelten Umzug in Übergangsräume erforderte“, so Schneider. Das Ergebnis ist beeindruckend: Der neue Raum wurde auf 80 Quadratmeter vergrößert. Eine leistungsstärkere IT- und Netzinfrastruktur sowie eine moderne Brandmeldetechnik wurden installiert, wobei allein rund 3.300 Meter Netzwerkkabel verlegt wurden.

Komfort und Effizienz im Fokus

Alle Büro- und Leitstellencomputer wurden räumlich ausgelagert, sodass es nahezu keine Geräuschentwicklung durch Rechner im Raum gibt. Die deutlich leistungsstärkeren Leitstellencomputer sind an einen Serverraum angebunden. „Eine deutliche Verbesserung für die Mitarbeiter, besonders dann, wenn es mal stressig und hektisch wird“, fügt der Verkehrsleiter an.

Mit dieser neuen Leitstelle können die Linienbusse besser gesteuert und effizienter durch den Verkehr gebracht werden. „Das Beste ist es, wenn die Fahrgäste gar nicht mitbekommen, wenn es eine Störung oder Probleme gibt. Mit der neuen Leitstelle können wir das besser und optimaler managen“, so Klaus-Peter Wollny, Betriebsleiter und Leiter Verkehrssteuerung bei ESWE Verkehr.

Diese Aussage unterstreicht die zentrale Aufgabe der Leitstelle: die reibungslose Organisation im Hintergrund, damit die Mobilität in Wiesbaden verlässlich bleibt.

Eine Investition in die Zukunft der Mobilität

Die gesamte Maßnahme, inklusive des Umbaus der neuen Leitstelle und des Dispositionsbereichs für die Busfahrer, hat 600.000 Euro gekostet. Im Dispositionsbereich erhalten die Busfahrer nun ihre Informationen für den Arbeitstag auf einem iPad, das alle relevanten Daten enthält und eine Übermittlung zur Leitstelle ermöglicht.

Gerade in den Spitzenzeiten werden täglich bis zu 233 Busse über die neue Leitstelle überwacht und koordiniert. Mit dieser Investition stärkt ESWE Verkehr seine Position als moderner Mobilitätsdienstleister und sichert einen reibungslosen und effizienten ÖPNV in Wiesbaden. Technologie, Ergonomie und Effizienz stehen dabei im Mittelpunkt – ganz im Sinne der Fahrgäste und Mitarbeiter.

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