Gestaltung
Farben für Fairness: Neues Wahrzeichen im Sauerland
Im Wiesbadener Stadtteil Biebrich in der Siedlung Sauerland ist jetzt ein neuer, bleibender Ort zur Sichtbarmachung von Kinderrechten entstanden. Mit Fantasie, Farbe und klaren Botschaften setzten Kinder und Jugendliche ihre Rechte künstlerisch in Szene – unterstützt vom Amt für Soziale Arbeit und dem Projekt "Kunst vor Ort".
Foto: Stadt Wiesbaden
In der Wachsackerstraße 5 im Wiesbadener Stadtteil Sauerland wurde am Dienstag, 24. Juni, ein weiterer bleibender Ort geschaffen, der den Kinderrechten gewidmet ist.
Mit viel Engagement gestalteten Kinder und Jugendliche dort Flächen, die grundlegende Rechte von Kindern thematisieren.
Kinder und Jugendliche als Künstler
Kinder aus der Kita „Die Zwerge e. V.“ und Jugendliche des Kinder- und Beratungszentrums Sauerland (KBS) setzten sich unter der Leitung der Künstlerin Monika Hubbl-Moussa intensiv mit wesentlichen Kinderrechten auseinander.
Zur Eröffnung war auch Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher (SPD) anwesend. Sie sprach mit den Beteiligten über die entstandenen Arbeiten und die Gedanken hinter den kreativen Umsetzungen.
Vielfalt an Ideen und Ausdrucksformen
Die Kita-Kinder thematisierten ihr Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung. Sie entwarfen farbenfrohe Zaunelemente in Anlehnung an den Stil von Friedensreich Hundertwasser. Parallel dazu entwickelten zehn Jugendliche zwischen neun und sechzehn Jahren Gestaltungskonzepte für den Container der Beschäftigungsinitiative am KBS.
Dabei griffen sie Rechte auf, die ihnen persönlich am Herzen liegen, und brachten diese in großflächigen Kunstwerken zum Ausdruck. Die benötigten Flächen wurden vom KBS zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung erfolgte über den Fonds „Kunst vor Ort“, ein Projekt der Abteilung Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit. Eine Informationstafel zur Erläuterung ist in Vorbereitung.
Mitbestimmungsrecht der Kinder
Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher hob in ihrer Rede hervor: „Kinderrechte dürfen kein abstraktes Versprechen bleiben – sie müssen dort sichtbar werden, wo Kinder leben, lernen und spielen. Für mich bedeutet das, als Stadt Verantwortung zu übernehmen: Wir schaffen Räume, in denen Kinder ihre Rechte nicht nur kennen, sondern aktiv mitgestalten können, was sie brauchen und was sie stärkt.
Kinder haben ein Recht auf Mitbestimmung, auf Schutz, auf Förderung – das sind keine Zusatzleistungen, sondern Grundpfeiler einer gerechten Gesellschaft. Für Wiesbaden heißt das: Wir nehmen Kinder ernst, hören ihnen zu und geben ihnen den Platz, den sie verdienen – auch im Stadtbild.“
Verankerung in Verfassung und Stadtbild
Die UN-Kinderrechtskonvention wurde 1989 verabschiedet und 1992 von Deutschland anerkannt. Sie verpflichtet Staaten, Kindern Schutz, Förderung und Teilhabe zu garantieren.
Seit 2018 sind diese Rechte auch in der Hessischen Landesverfassung verankert – eine klare Verpflichtung für das Land.
Wiesbadens Weg zur kinderfreundlichen Stadt
Wiesbaden gilt als Vorreiter bei der Umsetzung der Kinderrechte. Bereits 1999 initiierte das Amt für Soziale Arbeit gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund erste konkrete Projekte. Im Jahr 2000 folgte ein städtisches Abkommen zur verbindlichen Umsetzung der Konvention.
Seither sind Beteiligung, Schutz und Förderung von Kindern fest in der kommunalen Praxis verankert – sowohl in Konzepten als auch im öffentlichen Raum.
Netzwerk sichtbarer Orte
Ein wesentliches Ziel der Stadt ist es, Kinderrechte dauerhaft im Stadtbild sichtbar zu machen. Bereits 2004 wurde in der Adolfsallee ein Kinder-Denkmal gemeinsam mit Künstler Alexander Lihl realisiert, das 2019 zum „Platz der Kinderrechte“ umbenannt wurde. Daraus entwickelte sich das stadtweite Vorhaben „Kinderrechte sichtbar machen“. Seither entstehen regelmäßig neue Orte – mitgestaltet von Kindern und Jugendlichen selbst.
Ziel ist es, eine ständig wachsende „Wiesbadener Landkarte der Kinderrechte“ aufzubauen. Bestehende Orte finden sich etwa im Schelmengraben, am Wallufer Platz und auf dem Platz der Kinderrechte. Der neu geschaffene Ort im Sauerland fügt sich nun in dieses Netzwerk ein und macht Kinderrechte vor Ort erneut erlebbar.
Weltkindertag rückt Kinderrechte in den Fokus
Ein zentrales Element der Öffentlichkeitsarbeit ist das Kinder- und Familienfest zum Weltkindertag. Es findet in diesem Jahr am Sonntag, 21. September, auf dem Schlossplatz vor dem Rathaus statt.
Dort stehen die Kinderrechte im Mittelpunkt – mit interaktiven Angeboten, Informationsständen und Beteiligungsaktionen.
Weitere Informationen
Details zu Kinderrechten in Wiesbaden sowie zu laufenden Projekten gibt es hier online.
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