Sporttalent
Von der Kartbahn zu Formel 4: Jacob Trost nimmt Tempo auf
Mitten aus der Nachwuchsschmiede des Kartsports katapultiert sich Jacob Trost in die Welt der Formelrennwagen. Der junge Wiesbadener überzeugt beim ersten F4-Test in Brno mit Entschlossenheit, Tempo – und einem beeindruckenden Ergebnis. Jetzt braucht es Rückenwind für die nächsten Schritte.
Fotos: Wiesbadener Motor-Sport-Club e.V. im ADAC
Der Förderpilot des ADAC Hessen-Thüringen, Jacob Trost, erhielt in der vergangenen Woche die Chance seines bisherigen Karrierewegs: Er durfte erstmals ein Formel-4-Fahrzeug testen – eine Belohnung für seine beeindruckende Entwicklung im Kartsport.
Seinen Einstieg in den Motorsport fand der Jugendliche während der Corona-Zeit beim lokalen Verein „Scuderia Wiesbaden WMSC e.V. im ADAC“. Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Lizenzlehrgangs startete er im Kart-Slalom und zeigte dort rasch außergewöhnliches Talent. Innerhalb eines Jahres empfahlen ihm Trainer und Vater den nächsten Schritt: den Wechsel auf die Kart-Rundstrecke.
Aufstieg bis in die Deutsche Kart-Meisterschaft
Zur Saison 2024 gelang Trost der Sprung in die Deutsche Kart-Meisterschaft – dem renommiertesten und am härtesten umkämpften Championat seiner Disziplin im deutschsprachigen Raum.
Dort tritt er für das Team „Dutt Motorsport“ aus Stuttgart in der Klasse „X30 Senior“ an, wo er sich regelmäßig mit rund 50 Konkurrenten um die besten Platzierungen misst.
Ein Anruf verändert alles
Nach einem soliden fünften Platz beim Testlauf des Ostdeutschen ADAC Kart Cups (OAKC) in Mülsen meldete sich plötzlich sein Teamchef mit einer überraschenden Nachricht: Ein Platz in einem Formel-4-Boliden war kurzfristig im Rahmen des Carbonia Cups verfügbar – die einzige Voraussetzung war eine sofortige Zusage.
„Ich hatte keine Zeit, groß nachzudenken“, erzählt Trost. „Ich musste sofort von Wiesbaden nach Stuttgart, denn wir mussten das Auto noch in derselben Nacht einstellen und verladen.“
Premiere im Formelauto
Nur zwei Tage später stand er am Start des Autodrom Brno in Tschechien – ohne je zuvor ein solches Fahrzeug bewegt oder auch nur im Simulator gesessen zu haben. Die ersten Runden waren eine Herausforderung: Die Kräfte, die Linienführung, die Kontrolle – alles neu.
Doch Trost bewies beeindruckende Anpassungsfähigkeit. Runde für Runde tastete er sich an das Fahrzeug heran, verfeinerte seine Technik und gewann zunehmend Vertrauen in das neue Arbeitsgerät.
Ein Ergebnis, das für Aufsehen sorgt
Im Rennen selbst präsentierte sich der Nachwuchsfahrer mit erstaunlicher Ruhe und Übersicht. Er wählte seine Überholmanöver überlegt, nutzte gegnerische Fehler konsequent aus und überquerte die Ziellinie auf einem herausragenden vierten Platz.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich so weit vorne landen würde“, sagt er mit einem Lächeln, das zugleich Erleichterung und Begeisterung verrät.
Ein Vorgeschmack auf Größeres
Dieses Debüt war für Jacob Trost mehr als ein gelungener Test – es war ein Ausblick auf das, was erreichbar ist, wenn Talent auf Entschlossenheit und die richtige Gelegenheit trifft. Um den nächsten Schritt zu gehen, braucht der junge Wiesbadener nun eines besonders: verlässliche Partner und Sponsoren, die an ihn glauben. Sein Talent hat er bereits bewiesen – der Mut ist ohnehin da.
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