Feuerwehreinsatz
Gefahrgut-Alarm auf der A3 – Ätzmittel läuft aus Sattelauflieger
Ein Gefahrstoffaustritt aus einem Lkw hat am Donnerstagvormittag für einen Großeinsatz der Feuerwehr Wiesbaden gesorgt. Die Raststätte Medenbach-Ost an der Autobahn 3 wurde großräumig abgesperrt, während Spezialkräfte unter Chemikalienschutzanzug den ausgetretenen Stoff sicherten.
Foto: Feuerwehr Wiesbaden
Der Fahrer eines Gefahrguttransporters bemerkte gegen 8:00 Uhr am Donnerstag, 12. Juni, nachdem er auf dem Parkplatz der Tank- Raststätte Medenbach-Ost in Fahrtrichtung Köln gefahren war, eine austretende Flüssigkeit aus seinem Sattelauflieger. Aufgrund der Ladung – es handelte sich um Gefahrstoffe – reagierte der Berufskraftfahrer geistesgegenwärtig und setzte sofort einen Notruf ab.
Die Rettungsleitstelle Wiesbaden alarmierte daraufhin umgehend die Berufsfeuerwehr Wiesbaden. Mit mehreren Spezialfahrzeugen und Gefahrgut-Abrollbehältern rückten rund 40 Einsatzkräfte zur Raststätte aus. Auch der Rettungsdienst war mit sechs Kräften vor Ort.
Ätzmittel aus 1.000-Liter-Container ausgelaufen – Einsatz unter Vollschutz
Die Feuerwehr sperrte den betroffenen Bereich weiträumig ab, sicherte Kanaleinläufe gegen Kontamination und stellte den Brandschutz sicher. Zur Vorbereitung des Einsatzes unter Chemikalienschutzanzug wurde ein Dekontaminationsplatz für die Einsatzkräfte eingerichtet.
Ein Trupp unter Vollschutz erkundete schließlich die Ladefläche des Lkw und sicherte die Ladepapiere. Die Diagnose: Ein Container mit alkalischem Ätzmittel – einem ätzenden Stoff – hatte Leck geschlagen. Glück im Unglück: Der Produktaustritt war bereits gestoppt, sodass keine weitere Ausbreitung zu befürchten war. Die Feuerwehr nahm die ausgelaufene Flüssigkeit mit speziellen Bindemitteln auf.
Begleitete Fahrt zur Reinigung – Raststätte gesperrt
Nachdem die unmittelbare Gefahr beseitigt war, wurde der Sattelauflieger unter polizeilicher und feuerwehrlicher Begleitung in einen nahegelegenen Industriepark überführt. Dort erfolgt nun eine fachgerechte Reinigung des betroffenen Fahrzeugs.
Während des Einsatzes blieb die Hauptfahrbahn der A3 befahrbar. Die Raststätte Medenbach-Ost wurde jedoch zeitweise komplett gesperrt, um die Sicherheit der Einsatzkräfte und Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten. Die Sperrung wurde durch die Autobahnmeisterei koordiniert.
Zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft in Wiesbaden wurden während des Gefahrguteinsatzes zusätzliche Löschfahrzeuge von der Freiwilligen Feuerwehr Mainz-Kastel und der Berufsfeuerwehr bereitgestellt.
Feuerwehr lobt umsichtiges Verhalten des Fahrers
Ein Sprecher der Feuerwehr Wiesbaden lobte das schnelle und besonnene Handeln des Lw-Fahrers: „Er hat genau richtig reagiert, die Gefahr erkannt und den Notruf abgesetzt. Ohne sein umsichtiges Verhalten hätte sich die Lage deutlich verschärfen können.“
Der Einsatz zeigt einmal mehr, wie wichtig gut ausgebildete Spezialkräfte und abgestimmte Abläufe im Umgang mit Gefahrguttransporten sind.
Hinweis für Verkehrsteilnehmende
Die Raststätte Medenbach Ost ist mittlerweile wieder freigegeben. Es wird jedoch weiterhin empfohlen, beim Aufenthalt an Autobahnraststätten auf mögliche Gefahrensituationen zu achten und im Zweifel sofort die Notrufnummer 112 zu wählen.
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