PfingstTurnier 2025 / Galerie

Historischer Triumph in Wiesbaden: Italienischer Siegesritt nach sechs Jahrzehnten beim Longines Grand Prix!

Emotionen, Eleganz und ein Hauch von Geschichte – beim PfingstTurnier 2025 wurde der Biebricher Schlosspark zur Bühne eines spektakulären Comebacks. Nach 61 Jahren erklang wieder Italiens Nationalhymne zum Sieg im Großen Preis von Wiesbaden.

Von: |Erschienen am: 9. Juni 2025 20:07|

Fotos: Joshua Ziß

Ein Hauch von Geschichte wehte am Pfingstmontag durch den Schlosspark Wiesbaden. Nach 61 Jahren Wartezeit erklang endlich wieder die italienische Nationalhymne für den Sieger des prestigeträchtigen LONGINES Grand Prix. Der strahlende Gewinner Elia Simonetti schrieb mit seinem beeindruckenden Ritt auf Li La Bo Reitsportgeschichte und sorgte für den emotionalen Höhepunkt eines ohnehin schon spannungsgeladenen Turniertages.

Elia Simonetti – Ein Name für die Geschichtsbücher

Der Jubel kannte keine Grenzen, als Elia Simonetti, der letzte Starter im Stechen, mit seinem 13-jährigen Wallach Li La Bo fehlerfrei und in atemberaubenden 37,47 Sekunden die Ziellinie überquerte. Für den 31-jährigen Italiener war es nicht nur der Sieg im LONGINES Grand Prix, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, sondern auch der erste Vier-Sterne-Grand-Prix-Erfolg seiner Karriere. „Dieses Pferd ist ein richtiges Siegerpferd“, schwärmte Simonetti. „Ich habe ihn jetzt seit zwei Jahren und mit ihm geht es seither in meiner Karriere bergauf.“ Ein Erfolg, der die Springsport-Nation Italien seit Stefano Angionis Sieg im Jahr 1964 sehnsüchtig erwartet hatte.

Internationale Konkurrenz und vielversprechende Talente

Insgesamt 28 Reiter aus 13 Nationen kämpften im 1,60-Meter-Springen um Ruhm, Preisgeld und wichtige Weltranglistenpunkte. Fünf von ihnen schafften den Sprung ins Stechen. Auf dem zweiten Platz landete die erst 27-jährige Britin Georgia Tame mit dem neunjährigen Be Golden Lynx. Ihre Runde wirkte elegant und präzise, und trotz der vermeintlich langsamen Gangart lieferte das Paar die zweitschnellste Zeit. „Er ist noch sehr jung und beginnt gerade erst auf diesem hohen Level“, erklärte Tame. „Deswegen kann ich ihn noch nicht wirklich schnell reiten, aber er hat einen sehr großen Galoppsprung – das hilft.“ Die junge Britin, die seit ihrem 14. Lebensjahr eine professionelle Reiterkarriere verfolgt, zeigte sich begeistert von Wiesbaden: „Ich war zum ersten Mal hier, es ist ein großartiges Turnier! Ich komme sehr gerne wieder.“

Den dritten Rang sicherte sich Maximilian Lill aus Bayern auf dem zehnjährigen Casallco’s George PS. „Ich habe das Pferd noch nicht so lange, wir tasten uns erst an dieses Niveau heran, insofern bin ich sehr zufrieden“, so Lill, der seinen trockenen Humor in der Pressekonferenz unter Beweis stellte, als er auf Simonettis Angst vor dem Autofahren anspielte: „Mir wäre lieber, er hätte einen Führerschein und hätte Angst vorm schnellen Reiten.“

Perfekter Rasen und globale Anziehungskraft

Trotz des zeitweisen Regens lobten die Reiter einhellig die hervorragende Arbeit des Wiesbadener Parcoursteams, das den großen Rasenplatz bis zum letzten Sprung in Top-Zustand hielt. WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff zeigte sich besonders erfreut über das internationale Podium des Großen Preises: „Diese Internationalität ist toll, wir sind ein wirklich internationales Reitturnier. Wir haben immer viele internationale Reiter, aber so viele Nationen wie in diesem Jahr – allein im Springen waren es 21, hatten wir lange nicht mehr. Das macht es noch spannender und interessanter.“ Für sie bleibt das PfingstTurnier mit seiner Vielfalt an Disziplinen und Nationen „das schönste Turnier überhaupt.“

„Menschen, Tiere, Emotionen“ – Wiesbadens OB begeistert

Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende war ein begeisterter Zuschauer und verfolgte den Großen Preis gespannt. „Menschen, Tiere, Emotionen – das PfingstTurnier hat einfach ein großartiges Ambiente. Ich glaube, es ist einzigartig in seiner Art“, schwärmte er und hob die besondere Kulisse hervor. „Ich war vorhin bei Dressur, da hat man noch das Schloss als Kulisse im Hintergrund, und dann der spannende Wettbewerb im Springen. Das passt einfach alles wunderbar zusammen.“

Erfolgreiches Turnier für Michael Jung

Für den Vielseitigkeits-Multistar Michael Jung, Ehrenmitglied des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs, war das 87. LONGINES PfingstTurnier ebenfalls ein voller Erfolg. Am Pfingstmontag sicherte sich der viermalige Olympiasieger drei Siege und drei weitere Top-Ten-Platzierungen im Parcours, zudem wurde er Zweiter in der Vier-Sterne-Vielseitigkeit. Seinen bedeutendsten Erfolg am Schlusstag feierte er im Preis der Deutschen Vermögensberatung AG, einer 1,50-Meter-Jokerspringprüfung, wo er auf dem achtjährigen Fischerheros Z die volle Punktzahl in schnellster Zeit erreichte.

Save the Date: Das 88. LONGINES PfingstTurnier in Wiesbaden findet vom 22. bis 25. Mai 2026 statt.

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