Was zunächst wie ein schimmernder Regenbogenfilm auf dem Wasser aussah, entpuppte sich rasch als ernste Umweltangelegenheit. Gegen 12:00 Uhr meldeten Passanten am Montag, 2. Juni, eine ungewöhnliche Verfärbung der Wasseroberfläche im Bereich des Weinstands im Schiersteiner Hafen. Feuerwehr und Wasserschutzpolizei Wiesbaden rückten an – und fanden schnell den mutmaßlichen Verursacher.

Ein 64-jähriger Mann aus dem Landkreis Offenbach hatte offenbar direkt am Steg sein Sportboot gestrichen. Doch statt sauberer Arbeit blieb auch Farbe im Wasser zurück. Lackpartikel trieben auf der Oberfläche und verteilten sich über drei Steganlagen hinweg.

Streichen verboten – Sperre errichtet

Die Behörden reagierten schnell. Dem Mann wurden die Malerarbeiten untersagt, und die Feuerwehr errichtete eine rund 100 Meter lange schwimmende Ölsperre, um eine weitere Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern.

Die Untere Wasserbehörde wurde eingeschaltet, und die Wasserschutzpolizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf eine Umweltstraftat ein. Ob es bei einem Verstoß bleibt oder ob weitere Maßnahmen folgen, ist derzeit Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

Ein Tropfen zu viel – mit Folgen

Was wie eine Bagatelle wirken mag, hat ernste Konsequenzen. Lacke enthalten schädliche Chemikalien, die Gewässern und Wasserorganismen erheblich zusetzen können. Gerade in stark frequentierten Freizeitbereichen wie dem Schiersteiner Hafen ist Sorgfalt oberstes Gebot.

Umweltbehörden appellieren deshalb an alle Bootsbesitzer: Pflege- und Reparaturarbeiten gehören nicht ans Wasser. Wer sein Boot instand setzen will, sollte dies auf einem geeigneten Gelände mit Umweltschutzvorkehrungen tun.

Gewässerverunreinigungen sofort melden

Hinweis für Bürgerinnen und Bürger: Wer Gewässerverunreinigungen oder verdächtige Aktivitäten beobachtet, sollte umgehend die Feuerwehr oder Polizei informieren. Jeder Hinweis zählt – zum Schutz unserer Umwelt.

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