Kriminalität
Schockanruf bei Senior: Betrüger erbeuten Wertsachen aus Bankschließfach
Ein erfundener Unfall, ein falscher Polizist und ein schauspielerndes "Gericht“ – mit einer eiskalten Lügengeschichte haben Trickbetrüger am Mittwoch einen Mann in Wiesbaden-Biebrich psychologisch unter Druck gesetzt und zur Übergabe von Wertgegenständen gebracht.
Symbolfoto
Ein tragischer Schockanruf mit fatalen Folgen: Am Mittwoch, 28. Mai, wurde ein Biebricher Opfer einer besonders dreisten Betrugsmasche. Mit der frei erfundenen Geschichte, seine Ehefrau habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, setzten professionelle Telefonbetrüger den Mann unter psychologischen Druck – und erbeuteten Wertsachen im vermutlich fünfstelligen Wert.
Dramatisches Szenario am Telefon
Die Täter riefen den Mann am Vormittag an und gaben sich als Polizeibeamte aus. In dem Gespräch behaupteten sie, seine Ehefrau habe bei einem Verkehrsunfall einen Menschen getötet. Nur durch die Zahlung einer hohen Kaution könne sie der Untersuchungshaft entgehen.
Unter Schock und in großer Sorge um seine Frau, folgte der Wiesbadener den Anweisungen. Er öffnete sein Bankschließfach, entnahm Schmuck und andere Wertgegenstände und übergab diese einem angeblichen Justizmitarbeiter – direkt gegenüber der Bankfiliale in der Straße der Republik in Biebrich.
Täterbeschreibung: Wer kennt den Abholer?
Der mutmaßliche Abholer wird wie folgt beschrieben:
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Alter: etwa 50 Jahre
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Statur: vollschlank
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Erscheinungsbild: osteuropäisch
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Bekleidung: Jeans, Hemd, leichte Jacke
Die Polizei bittet dringend um Hinweise zur Identität oder zu Beobachtungen rund um den Übergabeort. Zeuginnen und Zeugen können sich bei der Kriminalpolizei Wiesbaden unter Tel. 0611 / 345-0 melden.
Polizei warnt: Keine echten Kautionsforderungen am Telefon
Solche Schockanrufe sind keine Seltenheit, wie die Polizei betont. Die Täter agieren oft mit dramatischen Geschichten, falschen Identitäten und überzeugender Rhetorik.
Wichtig:
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Behörden fordern niemals Kautionen telefonisch.
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Beenden Sie solche Gespräche sofort.
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Rufen Sie die Polizei über 110 an.
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Klären Sie die Situation mit echten Familienmitgliedern.
Prävention schützt
Die Polizei appelliert insbesondere an ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger: Sprechen Sie mit Verwandten, Bekannten oder Nachbarn über diese Masche. Wer vorbereitet ist, lässt sich nicht so leicht täuschen. Informationsmaterial gibt es bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle und unter www.polizei-beratung.de.
Ein einziger Anruf genügte, um einen Menschen in einen Ausnahmezustand zu versetzen – und skrupellosen Betrügern wertvolle Beute in die Hände zu spielen. Helfen Sie mit, weitere Taten zu verhindern – durch Wachsamkeit und Aufklärung.
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