Welt-MS-Tag

Schloss Biebrich setzen ein farbiges Zeichen für Multiple Sklerose

Zum Welt-MS-Tag macht die DMSG Hessen erneut auf Multiple Sklerose aufmerksam. In der Aktionswoche "Denk-mal an MS" werden hessenweit Denkmäler mit orangenen Schals geschmückt – ein starkes Symbol für Solidarität, Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe.

Von: |Erschienen am: 28. Mai 2025 14:29|

Foto: DMSG Hessen e.V

Zum zweiten Mal organisiert die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Hessen die Aktion „Denk-mal an MS“. Rund um den Welt-MS-Tag am 30. Mai werden in ganz Hessen bekannte Denkmäler mit orangenen Schals geschmückt, um auf die Erkrankung Multiple Sklerose aufmerksam zu machen.

Touren für mehr Teilhabe

In diesem Jahr rückt das Thema Mobilität in den Mittelpunkt, da sie eine wesentliche Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe ist. Unter dem erweiterten Motto „Denk-mal an MobilSein“ lädt die DMSG Hessen ihre Mitglieder dazu ein, Hessen auf verschiedenen Touren zu erkunden.

Die Routen, ergänzt durch Hinweise zur Barrierefreiheit, werden veröffentlicht. Seit dem 27. Mai ist auch das Biebricher Schloss Teil der Aktion und setzt mit seinem leuchtenden Schal ein Zeichen für Solidarität.

Gemeinsam für mehr Sichtbarkeit

Die Aktionswoche wird mit Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen und unter der Schirmherrschaft des Frankfurter Oberbürgermeisters Mike Josef durchgeführt.

Die orangenen Schals orientieren sich an der international bekannten MS-Schleife, die für Stärke, Hoffnung und Energie steht. Diese Initiative verbindet das Bewusstsein für die Krankheit mit historischen Wahrzeichen und schafft eine symbolische Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft.

Erfolgreicher Start und Rückblick

Die erste Ausgabe der Aktion „Denk-mal an MS“ begann 2024 in Frankfurt am Main, wo die Statue von Johann Wolfgang von Goethe den ersten Schal erhielt. Durch das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher, Mitglieder und Mitarbeitender der DMSG Hessen konnten bis zum Abschluss der Aktionswoche am 3. Juni über 50 Denkmäler geschmückt werden.

Zu den teilnehmenden Orten gehörten unter anderem das Brüder-Grimm-Denkmal in Hanau, die „Drei Schwätzer“ in Gießen und das Radom auf der Wasserkuppe.

Starke Gemeinschaft mit klarer Mission

Dagmar Spill, Vorstandsvorsitzende der DMSG Hessen, würdigt die Erfolgsgeschichte der Initiative:
„Was vor zwei Jahren mit einer genialen Idee unserer Selbsthilfegruppe ‚MainSchwäne‘ in Hanau begann, wurde 2024 zur Erfolgsgeschichte.

‘Denk-mal an MS‘ entwickelte sich zu einer beispielhaften Gemeinschaftsaktion, mit der wir landesweit auf die Krankheit aufmerksam machen konnten. Selbstverständlich setzen wir die Aktion in unserem Jubiläumsjahr fort und haben erneut viele Partner, darunter das Landesamt für Denkmalpflege Hessen, mit ins Boot geholt.“

Mobilität im Fokus

Benno Rehn, Geschäftsführer der DMSG Hessen, ergänzt:
„2025 legen wir erstmals besonderen Wert auf das Thema Mobilität, da sie der Schlüssel zur aktiven Teilhabe ist. Unser Ziel ist es, noch mehr Denkmäler zu schmücken und Hessen auf ‚Denkmal‘-Touren aus einer neuen Perspektive zu erkunden – mit Fokus auf Inklusion und Barrierefreiheit.“

Eine interaktive „Denk-mal an MS“-Landkarte zeigt die geschmückten Denkmäler sowie die empfohlenen Routen durch Hessen. Weitere Informationen zur Aktionswoche sind hier online verfügbar.

Selbsthilfe und Beratung für MS-Betroffene

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) Hessen wurde 1980 gegründet und setzt sich für rund 28.000 Menschen mit MS in Hessen ein. Als unabhängige Selbsthilfeorganisation bietet sie Beratung und Unterstützung in psychosozialen, therapeutischen, sozialmedizinischen und sozialrechtlichen Belangen.

Zudem hilft sie bei Anträgen für Rehabilitation und Pflegeleistungen und organisiert Veranstaltungen zur Förderung der Lebensqualität trotz chronischer Erkrankung.

Netzwerke für Austausch und Hilfe

Mehr als 80 Selbsthilfegruppen und sechs Regional- sowie Beratungsstellen stehen Betroffenen zur Seite. Ehrenamtliche Peerberater:innen geben ihre Erfahrungen weiter, während hauptamtliche Sozialberater:innen in den Städten Kassel, Gießen-Wetzlar, Fulda, Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden persönlich, telefonisch oder per Video beraten.

Seit 2023 ergänzen zehn weitere Stellen der unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) das Angebot. Sie stehen allen Menschen mit gesundheitlichen oder sozialen Einschränkungen offen und beraten rund um Themen wie Rehabilitation, Teilhabe und Inklusion.

Einblick in die Krankheit

Multiple Sklerose (MS) gehört zu den häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Durch chronische Entzündungen werden Nervenstrukturen in Gehirn und Rückenmark geschädigt.

Die Krankheit kann schubförmig oder schleichend verlaufen, wobei die Symptome von leichter Beeinträchtigung bis hin zu schwerwiegenden Einschränkungen reichen. Während einige Betroffene kaum Veränderungen bemerken, erleben andere einen fortschreitenden Verlust ihrer Mobilität.

Ursachen, Behandlung und Perspektiven

MS gilt als Autoimmunerkrankung, da das körpereigene Immunsystem die schützende Hülle der Nervenfasern – das Myelin – angreift und zerstört. Bewegungs- und Gefühlsstörungen sowie andere neurologische Einschränkungen können die Folge sein. Die genauen Ursachen der Krankheit sind trotz intensiver Forschung nicht vollständig geklärt, allerdings wird davon ausgegangen, dass mehrere Faktoren an der Entstehung beteiligt sind.

Obwohl MS derzeit nicht heilbar ist, lassen sich durch frühe Diagnose und gezielte Behandlung die Symptome lindern und der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Die Anzahl der Neuerkrankungen steigt stetig an. Meist wird MS zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr diagnostiziert, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer.

Aktuelle Zahlen und Schätzungen

Deutschlandweit sind nach aktuellen Erhebungen der gesetzlichen Krankenversicherung rund 280.000 Menschen an MS erkrankt. Da auch privat Versicherte betroffen sind, wird die Gesamtzahl bundesweit auf etwa 260.000 bis 280.000 Personen geschätzt.

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