Vertragsbruch

Baustopp in der Ellenbogengasse: Stadt zieht Notbremse – Baufirma rausgeworfen

Die grundhafte Erneuerung der Ellenbogengasse in der Wiesbadener Innenstadt verzögert sich erheblich. Die Landeshauptstadt hat den Vertrag mit der ursprünglich beauftragten HAN Bau GmbH gekündigt. Grund für die Entscheidung ist die wiederholte Nichterfüllung vertraglich vereinbarter Leistungen – ein Rückschlag für Anwohner, Gewerbetreibende und den städtischen Zeitplan.

Von: |Erschienen am: 22. Mai 2025 11:12|

Symbolfoto

Eigentlich hätte die Sanierung der Ellenbogengasse längst laufen sollen. Doch statt Baulärm und Bagger gab es – nichts. Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat jetzt die Reißleine gezogen und den Vertrag mit der HAN Bau GmbH gekündigt. Grund: Das Unternehmen hat einfach nicht angefangen. Trotz mehrfacher Aufforderungen.

Kein Baustart trotz mehrfacher Aufforderung

Laut Mitteilung der Stadt hätte die HAN Bau GmbH am 15. April 2025 mit den Arbeiten beginnen müssen. Trotz mehrfacher Aufforderungen durch das Tiefbau- und Vermessungsamt blieb der Baustart aus – auch eine gesetzte Nachfrist wurde ignoriert. Die Konsequenz: Vertragskündigung.

„Wir bedauern diesen Schritt sehr“, teilte ein Stadtsprecher mit. Schließlich war der Bauzeitplan eng mit Anwohnern und Gewerbetreibenden abgestimmt worden. Durch die Kündigung verschiebt sich der ursprünglich für Mitte 2025 geplante Abschluss der Baumaßnahme nun auf unbestimmte Zeit.

Stadt bemüht sich um schnelle Lösung

Um den Schaden möglichst gering zu halten, arbeitet die Stadt mit Hochdruck daran, eine neue Firma zu finden. Eine entsprechende Ausschreibung ist bereits in Vorbereitung. Ziel ist es, den Baustopp so kurz wie möglich zu halten und den betroffenen Bereich schnell wieder in einen verlässlichen Arbeitsrhythmus zu bringen.

Die Stadt sichert zu, transparent über das weitere Vorgehen und die neue Zeitplanung zu informieren. Die Bauleitung steht im engen Austausch mit Einzelhandel, Gewerbe und Anwohnerschaft, um über Entwicklungen zu berichten und mögliche Problemlagen frühzeitig aufzufangen.

Auswirkungen auf Anlieger

Die Ellenbogengasse zählt zu den zentralen Bereichen der Wiesbadener Innenstadt. Eine Verschiebung der Baumaßnahmen bedeutet nicht nur Einschränkungen für Anwohner, sondern auch wirtschaftliche Belastungen für ansässige Geschäfte. Die Stadt verspricht, im Rahmen der nächsten Planung alle Beteiligten erneut eng einzubeziehen und die Kommunikation offen zu gestalten.

 Die Kündigung des Bauvertrags ist ein drastischer, aber notwendiger Schritt, um weitere Verzögerungen zu vermeiden. Wiesbaden steht nun vor der Herausforderung, den Zeitverlust aufzuholen – mit dem klaren Ziel, die Ellenbogengasse möglichst bald in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

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