Evangelisches Dekanat

Neue Pfarrer-Doppelspitze für den Wiesbadener Osten

Nach einem Jahr mit nur einer Pfarrperson ist das Pfarrteam im Wiesbadener Osten wieder komplett: Thomas Tschöpel und Frederik Ebling teilen sich nun die Verantwortung für Auringen, Medenbach und Naurod. Ihre Mission: Präsenz zeigen, Menschen begleiten und das Gemeindeleben stärken.

Von: |Erschienen am: 19. Mai 2025 18:21|

Foto: Andrea Wagenknecht/Ev. Dekanat Wiesbaden

Nach einem Jahr alleiniger Verantwortung bekommt Pfarrer Thomas Tschöpel Verstärkung: Gemeinsam mit Frederik Ebling bildet er nun das neue Pfarrteam für die Gemeinden Auringen, Naurod und Medenbach.

Rückkehr in die Heimat

1967 in Wiesbaden-Dotzheim geboren, engagierte sich Tschöpel bereits als Jugendlicher im Evangelischen Stadtjugendpfarramt. Sein Theologiestudium finanzierte er sich als Taxifahrer. Nach Stationen in Offenbach, Büdingen, Wesertal, Kassel-Wolfsanger und der Wetterau kehrte er nun in seine Heimat zurück und lebt im Pfarrhaus in Auringen.

Pilot stattPfarrer

Ursprünglich wollte der 39-jährige Ebling Pilot werden – wie sein Vater. Doch eine Augenverletzung führte ihn auf einen anderen Weg: „Am Pfarrberuf hat mich fasziniert, dass man Menschen ein ganzes Leben begleiten kann – von der Geburt bis zur Beerdigung“, erklärt er.

Nach seiner Ausbildung als Vikar in Heidesheim und Mainz sowie seiner Tätigkeit als Pfarrer in Alzey zog Ebling mit seiner Familie nach Wiesbaden. Hier lebt er sich nun in seine neue Rolle im Pfarrteam ein.

Präsenz in drei Gemeinden

Beide Pfarrer teilen sich die Aufgaben in den drei Orten und sorgen für eine starke lokale Präsenz – sei es in Gottesdiensten, Gesprächen oder bei Festen. „Es ist wichtig, dass die Menschen uns sehen und wissen:

„Wir sind da“, betont Tschöpel. Während Ebling die Kita in Naurod betreut, widmet sich Tschöpel der Seniorenarbeit. Jede Kirche im Gemeindeverbund hat ihren eigenen Charakter, „das finde ich schön, jeder Ort und auch jede Kirche ist eben ein bisschen anders“, erklärt Tschöpel.

Nachbarschaftsraum mit Herausforderungen

Die drei Gemeinden gehören künftig zu einem erweiterten Nachbarschaftsraum, der sich von Naurod bis nach Erbenheim erstreckt. Eine große Herausforderung – aber auch eine Chance.

„Natürlich gibt es Sorgen, dass das Gemeindeleben vor Ort verloren geht“, räumt Tschöpel ein. Dennoch bleibt er zuversichtlich: „Es wird vielleicht nicht mehr alles so regelmäßig stattfinden wie früher, aber Gottesdienste, Besuche und Präsenz der Pfarrperson – das bleibt.“

Die Bedeutung der Ortsverbundenheit

Gerade im ländlichen Osten Wiesbadens ist die lokale Bindung stark ausgeprägt. „Das kirchliche Leben ist hier volkskirchlich geprägt und sehr ortsbezogen“, sagen die Pfarrer. Der Wunsch nach Angeboten vor Ort ist groß, doch auch eine Bündelung von Aktivitäten wird notwendig – etwa bei der Konfirmandenarbeit, die bereits zusammengelegt wurde.

Reform der Landeskirche

Die strukturellen Veränderungen in der Landeskirche betrachtet das Pfarrteam mit gemischten Gefühlen. Ebling betont: „Der Kirche fehlt in dem Prozess eine positive Vision. Wo wollen wir eigentlich hin?“

Angesichts sinkender Mitgliederzahlen und begrenzter Mittel braucht es kreative Ideen und neue Energie. Ihr Ziel ist klar: Menschen begeistern – in Gottesdiensten, Gesprächen und in allen drei Gemeinden.

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