Ausstellung
Grenze der Antike: Wiesbadener Stadtmuseum zeigt spektakuläre Limes-Schätze
Vor fast 2.000 Jahren verlief hier die Außengrenze eines Weltreichs. Heute verläuft sie mitten durch eine Ausstellung im Wiesbadener Stadtmuseum. Unter dem Titel "LIMES – Weltreich. Welterbe. Wiesbaden“ widmet sich das Museum aktuell einer der faszinierendsten Grenzlinien der Antike – und erzählt, was der Limes mit der hessischen Landeshauptstadt zu tun hat.
Fotos: sam
Wie lebte es sich an der Grenze eines Weltreichs? Welche Rolle spielte Wiesbaden bei der Erforschung dieser historischen Linie? Antworten auf diese Fragen gibt seit dem 19. März 2025 die Sonderausstellung „LIMES – Weltreich. Welterbe. Wiesbaden.“ im sam – Stadtmuseum am Markt. Anlass ist das 20-jährige Jubiläum der Aufnahme des Obergermanisch-Raetischen Limes in die UNESCO-Welterbeliste.
Rom am Rand – Der Limes als Bollwerk der Antike
Vor rund 1.900 Jahren erreichte das Römische Reich seine größte Ausdehnung. Mit dem Limes zog sich ein befestigter Grenzwall durch das nördliche Imperium – auf 550 Kilometern auch quer durch das heutige Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Es war die Antwort Roms auf zunehmende Gefahren von außen – und gleichzeitig ein Ort von Handel, Alltag und kulturellem Austausch.
Wiesbaden als Wiege der Limesforschung
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Rolle Wiesbadens bei der Erforschung des Limes im 19. Jahrhundert. Der „Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung“ war seinerzeit federführend bei Ausgrabungen und Dokumentationen. Einer der Höhepunkte der Schau ist die prunkvolle Amtskette, die Kaiser Wilhelm II. 1897 dem damaligen Wiesbadener Oberbürgermeister als Anerkennung für das lokale Engagement überreichte – ein historisches Schmuckstück, das nur selten öffentlich zu sehen ist.
Archäologische Schätze aus der Sammlung Nassauischer Altertümer
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Originalfunde aus Wiesbaden und den umliegenden römischen Kastellen im Taunus. Sie erzählen nicht nur vom militärischen Leben an der Grenze, sondern auch vom zivilen Alltag im Schatten des Imperiums – von Handwerkskunst über Handelswaren bis hin zu persönlichen Gegenständen römischer Grenzsoldaten.
Wissen erleben – Führungen, Vorträge und offene Werkstätten
Begleitend zur Ausstellung bietet das Stadtmuseum ein vielfältiges Rahmenprogramm. Fachvorträge, Themenführungen und interaktive Werkstätten machen Geschichte greifbar – für Schulklassen, Geschichtsinteressierte und Familien gleichermaßen.
Die Ausstellung läuft noch bis zum 10. August 2025.
Weitere Infos und Programm unter:
www.stadtmuseum-wiesbaden.de
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