Seit einem Jahr verfolgt das Team der Kita Pauline mit viel Engagement das Ziel, als zertifizierte Marte Meo-Kita anerkannt zu werden. Damit ist die Einrichtung die erste evangelische Kita in Wiesbaden, die diesen innovativen Weg beschreitet. Der Abschluss der „Marte Meo Practitioner-Schulung“ stellt einen bedeutenden Meilenstein dar – alle 33 Mitarbeitenden haben die Schulung erfolgreich abgeschlossen.

Ein großer Erfolg für das gesamte Team

In der Kita Pauline, die aktuell 102 Kinder in sieben Gruppen betreut, wird seit Monaten intensiv an der Umsetzung der Marte Meo-Methode gearbeitet. Während der letzten Monate haben die Mitarbeitenden an fünf Konzepttagen, regelmäßigen Coachings und Fallbesprechungen teilgenommen, um sich mit der videobasierten Methode vertraut zu machen und sie in ihren Alltag zu integrieren.

„Es geht darum, in die Welt des Kindes einzutauchen, es geht um gute Kommunikation mit dem Kind, und es geht darum, die Stärken des Kindes in den Blick zu nehmen und sich nicht auf die Schwächen zu fokussieren“, erklärt Bettina Rosenstiel aus dem Leitungsteam. „Mit Marte Meo trainieren wir dieses Umdenken.“

Marte Meo im Alltag anwenden

Das Ziel der Methode ist es, die Entwicklung der Kinder besser zu verstehen und sie gezielt zu fördern. Mithilfe von kurzen Videoanalysen werden positive Interaktionen und Kommunikationsmomente zwischen den Erzieherinnen und Erziehern sowie den Kindern sichtbar gemacht. So lässt sich erkennen, was bereits gut funktioniert und an welchen Stellen noch Entwicklungspotential besteht.

„Gerade für eine so große Einrichtung ist die vollständige Schulung aller Mitarbeitenden eine beachtliche Leistung“, lobt Dekanin Arami Neumann. „Das hat Vorbildfunktion und freut uns als Träger sehr.“

Der Blick in die Zukunft

Am gemeinsamen Abschlusstag des Schulungsjahres wurde deutlich, wie wertvoll die Marte Meo-Methode die tägliche Arbeit in der Kita bereichert. Es wurde nicht nur die Förderung der Kinder, sondern auch das Miteinander im Team und die Reflexion im Alltag deutlich gestärkt.

Doch der Weg geht weiter: Im Herbst folgen weitere Konzepttage, bei denen der Fokus auf die Elternarbeit gelegt wird. Coachings und Fallbesprechungen bleiben weiterhin fester Bestandteil des Weiterbildungsprozesses. Darüber hinaus beginnt eine Mitarbeiterin ihre Ausbildung zur Marte Meo-Trainerin, um das Team langfristig noch intensiver zu begleiten.

Ein Umfeld der Nächstenliebe und Toleranz

„Man spürt in dieser Einrichtung, dass die Kinder hier mit viel Herz betreut werden“, sagt Pfarrer Johannes Lösch von der Martin-Luther-Gemeinde. „Nächstenliebe, Toleranz und Akzeptanz – das wird hier im Umgang miteinander gelebt.“

Was ist Marte Meo?

Der Begriff Marte Meo stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „aus eigener Kraft“. Es handelt sich um eine Methode, bei der alltägliche Situationen mit Videoaufnahmen dokumentiert werden. Ziel ist es, Stärken zu erkennen und die Entwicklung der Kinder durch gezielte Unterstützung optimal zu fördern.

Dabei liegt der Fokus auf positiven Aspekten der Kommunikation und Interaktion. Die Methode fördert ein tieferes Verständnis und eine respektvolle, wertschätzende Zusammenarbeit im Kita-Alltag.

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