Wirtschaftsentwicklung

Perspektiven: Stadt Wiesbaden stellt Handwerksagenda 2030 vor

Bügermeisterin Hinninger hat in Wiesbaden gemeinsam mit Vertretern des Handwerks die Handwerksagenda 2030 vorgestellt. Ziel ist es, das Handwerk nachhaltig zu stärken, Nachwuchs zu fördern und mittelstandsfreundliche Strukturen zu schaffen. Mit sieben Handlungsfeldern und zahlreichen konkreten Maßnahmen soll das traditionelle Gewerbe in der Landeshauptstadt weiterentwickelt werden.

Von: |Erschienen am: 9. Mai 2025 12:30|

Foto: Stadt Wiesbaden

Bürgermeisterin Christiane Hinninger (Bündnis 90/Die Grünen) präsentierte am Freitag, 9. Mai, gemeinsam mit Vertretern der Handwerkskammer Wiesbaden, der Kreishandwerkerschaft Wiesbaden-Rheingau-Taunus und der Wirtschaftsförderung die Handwerksagenda Wiesbaden 2030.

Das Konzept soll die Rahmenbedingungen für das Handwerk in der Landeshauptstadt nachhaltig verbessern und stärken.

Ziele und Handlungsfelder der Agenda

„Mit der Handwerksagenda Wiesbaden 2030 wollen wir die Rahmenbedingungen für das Handwerk in der Landeshauptstadt nachhaltig verbessern“, erklärte Wirtschaftsdezernentin Hinninger.

Die Agenda umfasst sieben zentrale Handlungsfelder, Nachwuchs- und Fachkräftesicherung, Gründungen und Unternehmensnachfolge, Digitalisierung, Flächennutzung und Energie, Verkehr, Vergabeprozesse, Zusammenarbeit zwischen Stadt und Handwerk. In diesen Bereichen wurden konkrete Ziele und Maßnahmen formuliert, die bis 2030 gemeinsam umgesetzt werden sollen.

Maßnahmen zur Förderung des Handwerks

Zu den geplanten Maßnahmen zählen unter anderem gezielte Nachwuchsförderung, die Stärkung von Karrierewegen für Frauen im Handwerk, die Nutzung freiwerdender Flächen für Handwerksbetriebe sowie eine mittelstandsfreundliche Gestaltung der Vergabeprozesse. Zudem soll entschlossen gegen Schwarzarbeit vorgegangen werden.

Wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks

Das Handwerk ist mit über 18.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund zwei Milliarden Euro ein zentraler Wirtschaftszweig in Wiesbaden. Neben der Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen bietet es mit 130 Ausbildungsberufen vielfältige Karrieremöglichkeiten. Zudem spielt das Handwerk eine entscheidende Rolle bei der Energiewende und dem Klimaschutz.

Dank und Ausblick auf die Umsetzung

Hinninger dankte allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit und das Engagement im Entwicklungsprozess der Agenda. Sie betonte, „Wir freuen uns darauf, die geplanten Maßnahmen gemeinsam anzugehen.“

Dr. Christoph Gelking, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, unterstrich die Anerkennung, die die Stadt dem Handwerk durch die Agenda entgegenbringt, „Wir freuen uns, dass die Stadt mit der Handwerksagenda Wiesbaden 2030 den Blick einmal genauer auf die wichtige Funktion der Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe Handwerk für die Stadtgesellschaft lenkt.“

Handwerk als wirtschaftliche Stütze

Er hob zudem hervor, wie stark Stadt und Handwerk miteinander verbunden sind, „Das Handwerk braucht die Stadt als Auftraggeber, als Schulträger, zum Setzen mittelstandsfreundlicher Rahmenbedingungen. Und die Stadt braucht das Handwerk als die ‚Wirtschaftsmacht von nebenan‘, die Handwerksbetriebe als Steuerzahler, Arbeitgeber, Ausbilder und zur Umsetzung der anstehenden Herausforderungen wie Energiewende, Klimawende und digitaler Transformation.“

Umsetzung der Agenda als nächster Schritt

Siegfried Schloz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Wiesbaden-Rheingau-Taunus, betonte die Bedeutung der nächsten Schritte, „Die Erstellung der Handwerksagenda 2030 ist ein erster richtiger und wichtiger Schritt zur Stärkung des lokalen Handwerks in Wiesbaden. Die Herausforderungen werden für das Handwerk in den nächsten Jahren nicht kleiner, sondern größer. Daher kommt es jetzt auf die Umsetzung der Maßnahmen an, damit die positiven Effekte, die durch die Handwerksagenda 2030 erreicht werden sollen, auch im Handwerk ankommen.“

Die Handwerksagenda Wiesbaden 2030 wird nach dem Beschluss durch die Stadtverordnetenversammlung als Download auf der offiziellen Webseite www.wiesbaden.de/wirtschaft zur Verfügung gestellt.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram sowie auf Threads!