Filmfestival

Emotionales Kino abseits des Mainstreams erleben

Das Festival "Southern Lights on Tour" bringt seit 2023 Filme aus Entwicklungs- und Schwellenländer auf die Leinwand – Geschichten, die im westlichen Kino oft wenig Raum finden. Neben Frankfurt bereichern Dietzenbach, Hanau, Offenbach und Wiesbaden die Festivalroute. Die gezeigten Werke werden ergänzt durch Diskussionsrunden und einen Empowerment-Workshop für Frauen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Von: |Erschienen am: 29. April 2025 14:39|

Symbolfoto

Das Filmfestival „Southern Lights on Tour“ bringt jedes Jahr außergewöhnliche Werke aus Ländern außerhalb des westlichen Mainstreams auf die Leinwand. Seit 2023 ist die Veranstaltung nicht nur in Frankfurt präsent, sondern auch an vier weiteren Spielstätten der Rhein-Main-Region: Dietzenbach, Hanau, Offenbach und Wiesbaden.

Familiengeschichte als Spiegel politischer Verbrechen

Zu den geplanten Filmvorführungen gehört „Bastardo – La Herencia de un Genocida / Bastard – The Legacy of a Criminal“ (CH, IT, SE 2023, Regie: Pepe Rovano), der am Montag, 5. Mai um 20:00 Uhr in der Caligari Filmbühne gezeigt wird. Der Filmemacher Pepe Rovano stellt sich seiner persönlichen Geschichte: Als homosexueller Mann verließ er Chile aufgrund gesellschaftlicher Diskriminierung. Erst mit 35 Jahren erfährt er, dass sein biologischer Vater, den er nie getroffen hat, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der Pinochet-Diktatur verurteilt wurde – und trotz der Schwere seiner Taten lediglich eine Nacht im Gefängnis verbrachte.

Rovano begibt sich zurück in sein Heimatland, um ihn zur Rede zu stellen und sich mit den Opfern seines Vaters auszutauschen. Der Film beleuchtet die tiefen Spannungen zwischen familiärer Herkunft und politischer Verantwortung. Im Anschluss an die Vorführung findet ein Online-Gespräch mit Regisseur Pepe Rovano statt.

Überlebensgeschichten aus Johannesburgs Townships

Am Dienstag, 6. Mai, wird um 20:00 Uhr der Film „1001 Days“ (ZA 2023, Regie: Kethiwe Ngcobo, Chloe White) gezeigt. Das Werk dokumentiert das herausfordernde Leben junger Mütter im Township Alexandra in Johannesburg, wo zwei Drittel der Frauen Opfer von Gewalt werden. Neben Armut, Arbeitslosigkeit und HIV prägt auch Drogenabhängigkeit den Alltag vieler Bewohnerinnen. Trotz der schwierigen Lebensbedingungen setzen sich Zanele, Thandiwe und Khosi, selbst Mütter, für positive Veränderungen ein.

Im Rahmen der Wohltätigkeitsorganisation Ububele begleiten sie junge Mütter über einen Zeitraum von 1001 Tagen und stehen ihnen in ihren glücklichsten und schwersten Momenten zur Seite. Der Film nimmt die Zuschauer mit auf ihre Hausbesuche und gewährt intime Einblicke in das Leben der Frauen.
Nach der Vorführung findet eine Diskussionsrunde zur Vielfalt und gesellschaftlichen Herausforderungen statt, moderiert von Marta Moneva und Expertinnen des Sirona Frauengesundheitszentrums e. V.

Empowerment-Workshop für Frauen

Am Samstag, 10. Mai, lädt das Sirona Frauengesundheitszentrum e. V. um 15:00 Uhr zu einem Empowerment-Workshop für Frauen ein. Der Name des Zentrums geht auf Sirona, die heilende Göttin der Kelten, zurück und ist in Wiesbaden unter anderem durch den Sirona-Brunnen präsent.

Das Zentrum bietet Beratung, Unterstützung und Begleitung für Frauen und Mütter und versteht sich als Schnittstelle zwischen Schulmedizin, Gendermedizin, Naturheilkunde und verschiedenen Selbstheilungsmethoden. Im Workshop wird die Philosophie gelebter Frauensolidarität und gegenseitiger Stärkung erlebbar gemacht. Die Bedeutung der Vergangenheit für die persönliche Entwicklung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Anmeldung unter 360@dff.film. Hier gibt es das Festival Programmheft Southern Lights On Tour zum Download.

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