Kriminalität
Trickbetrüger geben sich als Polizisten aus – Frau übergibt Wertsachen
Eine hinterhältige Betrugsmasche hat am Mittwochnachmittag eine Wiesbadenerin die Falle gelockt. Unbekannte Täter gaben sich am Telefon als Polizeibeamte aus, warnten vor angeblich korrupten Bankmitarbeitenden – und erbeuteten am Ende die gesamten Ersparnisse der Frau.
Symbolfoto
Was mit einer vermeintlich harmlosen Warnung der „Polizei“ begann, endete für eine Wiesbadenerin in einem persönlichen Albtraum. Mit einer erschreckend gut inszenierten Lügengeschichte schlichen sich falsche Polizisten in das Vertrauen der Frau – und räumten schließlich ihre Ersparnisse ab.
„Ihr Geld ist in Gefahr“ – und die Angst nimmt ihren Lauf
Am Mittwoch, 9. April, klingelte bei der Frau das Telefon. Am Apparat ein Mann, der sich als Polizeibeamter ausgab. Seine Geschichte: In der Bankfiliale der Frau seien angeblich kriminelle Vorgänge aufgeflogen – es gebe Ermittlungen wegen Korruption, ihr Geld sei nicht mehr sicher.
Der Anrufer war freundlich, geduldig – und skrupellos. In stundenlangen Gesprächen manipulierte er sein Opfer geschickt, erzeugte Druck, schürte Angst. Sein Vorschlag, sie solle ihr Geld abheben, bevor es „verschwinde“, und der Polizei übergeben – zur Sicherheit und zur Überprüfung auf Falschgeld.
Die Falle schnappt zu
Die Wiesbadenerin ließ sich täuschen. Am Mittwochnachmittag packte sie ihr Bargeld – sorgfältig in eine weiße Stofftasche – und stellte sie wie abgesprochen um 16:00 Uhr vor ihre Haustür in der Hans-Sachs-Straße. Minuten später kam der angebliche „Zivilbeamte“, griff zur Tasche – und verschwand.
Der Mann wird wie folgt beschrieben: Etwa 25 bis 35 Jahre alt, circa 1,80 Meter groß und mit dunklen kurzen Haaren beschrieben. Getragen habe er ein helles Sweatshirt, eine dunkelblaue Hose und Turnschuhe.
Die Wiesbadener Kriminalpolizei bittet um Hinweise zu dem Abholer unter der Telefonnummer 0611 / 345-0.
Psychotricks am Telefon: Wie die Täter arbeiten
Die Betrüger arbeiten hochprofessionell. Oft sind mehrere Personen beteiligt, es gibt Rückrufe, vermeintliche Aktenzeichen, gefälschte Polizeinummern im Display. Ziel ist es immer, Vertrauen aufzubauen – und dann mit Angst zu arbeiten: vor Falschgeld, Einbrüchen, Bankskandalen. Die Opfer sollen nicht nachdenken – sie sollen handeln.
Viele Betroffene berichten von enormem psychologischen Druck: „Es war, als ob ich hypnotisiert wäre“, heißt es oft später.
Polizei gibt dringende Warnung aus
Die Polizei stellt klar:
- Keine echte Polizeidienststelle holt Geld oder Wertsachen ab.
- Keine Behörde ruft an, um Sie zur Übergabe von Bargeld aufzufordern.
- Beenden Sie solche Gespräche sofort – und wählen Sie 110.
Die Kriminalbeamten appellieren: Sprechen Sie über diese Masche – mit Eltern, Großeltern, Nachbarn. Nur wer vorbereitet ist, erkennt die Falle rechtzeitig.
Wachsam bleiben – und anderen helfen
Der aktuelle Fall zeigt, wie glaubwürdig die Täter inzwischen agieren. Umso wichtiger ist es, dass solche Geschichten bekannt werden – und in Familien, Hausgemeinschaften und Bekanntenkreisen weitergegeben werden.
Denn wer informiert ist, kann sich schützen – und vielleicht sogar andere vor einem folgenschweren Fehler bewahren.
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