Kriminalität

Schockanruf: Betrüger erbeuten hohe Geldsumme mit perfider Masche

Am Donnerstagnachmittag wurde eine Wiesbadener Seniorin Opfer eines dreisten Schockanrufs – mit fatalen Folgen. Betrüger brachten die Frau mit einer emotional manipulierten Lügengeschichte dazu, eine hohe Bargeldsumme an einen angeblichen Mitarbeiter der Gerichtskasse zu übergeben. Die Polizei spricht von einem klassischen Fall der perfiden "Kautionsmasche“ – und ruft zu besonderer Wachsamkeit auf.

Von: |Erschienen am: 11. April 2025 14:50|

Symbolfoto

Bei einer Wiesbadenerin klingelte um etwa 14:30 Uhr am Donnerstag das Telefon. Am anderen Ende der Leitung, ein angeblicher Polizeibeamter. Er teilte der sichtlich geschockten Frau mit, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe – und nur gegen Zahlung einer hohen Kaution auf freien Fuß komme. Die Täter wirkten glaubwürdig, sprachen ruhig, sachlich und zugleich eindringlich. Die psychologische Strategie ging auf. Die Seniorin war in höchster Sorge um ihren Sohn – und willigte in die Geldübergabe ein.

Bargeldübergabe vor der eigenen Haustür

Nur kurze Zeit später erschien ein Mann an der Wohnanschrift der Wiesbadenerin in der Westendstraße und gab sich als Mitarbeiter der Gerichtskasse aus. Die Dame  überreichte ihm das Bargeld. Erst nach der Übergabe und einem späteren Rückruf bei Familienangehörigen wurde das Ausmaß des Betrugs klar – da war der Täter bereits verschwunden.

Der Täter wird wie folgt beschrieben:

  • Männlich, südländisches Erscheinungsbild

  • Dunkle Haare, dunkler Dreitagebart

  • Bekleidet mit dunkelblauer Cargohose, dunkelblauer Jacke und Sonnenbrille

Polizei warnt eindringlich vor Schockanrufen

„Diese Täter sind rhetorisch geschult und wissen genau, wie sie ihre Opfer emotional unter Druck setzen“, warnt die Wiesbadener Kriminalpolizei. Solche Fälle häufen sich – vor allem ältere Menschen werden gezielt ausgewählt und manipuliert. Der emotionale Ausnahmezustand wird genutzt, um jegliche Skepsis auszuschalten.

Die Polizei betont:

  • Niemals verlangen Polizei, Gericht oder Staatsanwaltschaft per Telefon eine Kaution.
  • Beenden Sie solche Gespräche sofort, legen Sie auf.
  • Rufen Sie Ihre Angehörigen direkt an, um sich zu vergewissern.
  • Im Zweifel immer 110 wählen.

Hinweise dringend erbeten

Die Kriminalpolizei Wiesbaden bittet Zeuginnen und Zeugen, die am Donnerstag, 10. April, im Bereich Westendstraße verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise zur beschriebenen Person geben können, sich unter der Telefonnummer 0611 / 345-0 zu melden.

Tipp der Redaktion: Reden Sie mit älteren Verwandten oder Nachbarn über diese Masche. Nur durch Aufklärung und schnelles Handeln können weitere Taten verhindert werden. Täter setzen auf Überraschung und Angst – nehmen wir ihnen diesen Vorteil durch Information.

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