Ermittungen

Rauschgift-Ring zerschlagen: Mega-Drogenfund führt Polizei nach Wiesbaden

Ein spektakulärer Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität gelang der Polizei am Freitag im Rhein-Main-Gebiet – und mittendrin Wiesbaden. In einem großangelegten Einsatz haben Ermittler der Staatsanwaltschaft Wiesbaden, des Hessischen Landeskriminalamts und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main ein internationales Drogenkartell ins Visier genommen. Drogen im Gesamtgewicht von über 1,4 Tonnen, sechs Festnahmen, Vermögensarreste in Millionenhöhe und ein mutmaßliches Netzwerk mit globalen Verbindungen.

Von: |Erschienen am: 11. April 2025 14:38|

Hessisches Landeskriminalamt

Ein Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität mit Wiesbadener Beteiligung sorgt für Aufsehen: Ermittler des Hessischen Landeskriminalamts (HLKA), der Staatsanwaltschaft Wiesbaden und des Zollfahndungsamts Frankfurt am Main haben am Freitag, 11. April, bei einem groß angelegten Einsatz zwölf Objekte durchsucht – auch in der hessischen Landeshauptstadt. Das Ergebnis: sechs Festnahmen, eine Vielzahl an Beweismitteln und ein mutmaßlicher Drogenschmuggel von internationalem Ausmaß.

Wiesbaden im Fokus eines internationalen Drogenrings

Bereits seit Monaten arbeitet die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen (GER Hessen) eng mit der Staatsanwaltschaft Wiesbaden zusammen. Im Zentrum steht eine Tätergruppe, die im Verdacht steht, Cannabis und Kokain aus Thailand und der Dominikanischen Republik über den Frankfurter Flughafen nach Deutschland geschleust zu haben. Von dort aus sollen die Drogen im Rhein-Main-Gebiet – unter anderem auch in Wiesbaden – verteilt worden sein.

Drogenfracht per Luftpost – Ermittler greifen am Flughafen zu

Zwischen Dezember 2024 und April 2025 registrierten die Behörden vier verdächtige Paketsendungen, die ohne Begleitpersonen per Luftfracht nach Deutschland kamen. Drei dieser Sendungen – mit einer Gesamtmenge von etwa 1,2 Tonnen Marihuana – konnten bereits sichergestellt werden. In einem vierten Paket sollen sich laut Ermittlungen 200 Kilogramm Kokain befunden haben. Diese Lieferung ist derzeit Gegenstand weiterführender Untersuchungen.

Großeinsatz in Wiesbaden und Umgebung

Am 11. April schlugen die Einsatzkräfte zu: In Wiesbaden, Frankfurt sowie den Landkreisen Groß-Gerau und Main-Kinzig wurden Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Neben einer geringen Menge Drogen stellten die Ermittler knapp 44.000 Euro Bargeld, hochwertige Luxusartikel (darunter Uhren und Designer-Handtaschen), sowie Mobiltelefone, Datenträger und Geschäftsunterlagen sicher. Die sichergestellten Beweismittel sollen nun ausgewertet werden.

Sechs Tatverdächtige – vier davon in Haft

Unter den festgenommenen Verdächtigen befinden sich vier Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 26 und 32 Jahren. Gegen vier Personen – zwei Männer und zwei Frauen – liegen bereits Haftbefehle vor. Sie wurden noch am Freitag dem Amtsgericht Wiesbaden vorgeführt. Zwei weitere Beschuldigte wurden nach Abschluss der Maßnahmen vorerst entlassen.

Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden hat darüber hinaus Vermögensarreste in Höhe von über einer halben Million Euro erwirkt – ein deutliches Zeichen, dass auch die finanziellen Hintermänner im Visier der Ermittler stehen.

Ermittlungen laufen weiter – Fokus auf Wiesbaden bleibt bestehen

Die Auswertung der beschlagnahmten Datenträger, Mobiltelefone und Unterlagen ist derzeit in vollem Gange. Ziel ist es, das gesamte Netzwerk hinter dem Drogenschmuggel aufzudecken – auch mit Blick auf mögliche Strukturen oder Verbindungen in Wiesbaden selbst.

GER Hessen als Schlüsseldienststelle

Die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift Hessen (GER) wurde 2012 ins Leben gerufen und bündelt die Expertise des HLKA und des Zollfahndungsamts Frankfurt. Schwerpunkt ist die Bekämpfung schwerer, grenzüberschreitender Rauschgiftkriminalität. In Fällen wie diesem arbeitet die GER eng mit den Staatsanwaltschaften zusammen – in diesem Fall mit der Staatsanwaltschaft Wiesbaden.

Der Drogenfund ist einer der größten in der Region in den letzten Jahren. Die Ermittlungen zeigen: Auch Wiesbaden bleibt als Dreh- und Angelpunkt im internationalen Drogenhandel im Fokus – doch die Sicherheitsbehörden sind wachsam.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie Fan von Wiesbadenaktuell.de und folgen Sie uns auch auf Instagram sowie auf Threads!